2025 könnten die Strompreise durch eine Anhebung der Netzentgelte und eine steigende Umlage in vielen Regionen steigen. In drei Bundesländern sinken die durchschnittlichen Kosten dagegen.
Im Jahr 2025 stehen Verbraucher:innen in Deutschland vor teilweise erheblichen Änderungen bei den Strompreisen. Der Grund dafür liegt in einer Reform der Netzentgelte, die den bisher stark regional unterschiedlichen Ausbaukosten für erneuerbare Energien Rechnung tragen soll. Während einige Bundesländer von sinkenden Kosten profitieren, wird es in anderen Regionen deutlich teurer. Besonders betroffen sind Großstädte wie Hamburg und Berlin sowie Teile Süddeutschlands.
Die Netzentgelte machen etwa ein Drittel der Stromkosten aus. Mit ihnen sollen die Kosten für den Betrieb und den Ausbau der Stromnetze gedeckt werden. Regionen mit hohem Anteil an erneuerbaren Energien, wie Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern, mussten bisher besonders hohe Netzentgelte zahlen, da dort der Ausbau der Stromnetze für den Transport des Ökostroms besonders teuer ist. Gleichzeitig profitieren Verbraucher:innen in anderen Teilen Deutschlands von diesem Ausbau, zahlen jedoch geringere Netzentgelte. In Schleswig-Holstein betragen die durchschnittlichen Netzentgelte bei einem Verbrauch von 4.000 kWh laut Verivox zum Beispiel 548 Euro jährlich, während in Nordrhein-Westfalen 445 Euro und in Bayern nur 422 Euro anfallen.
Reform der Netzentgelte bringt regionale Unterschiede
Mit einer Reform der Netzentgelte soll diese Ungleichheit ab Januar 2025 geringer ausfallen. Netzbetreiber in Regionen mit hohen Ausbaukosten werden künftig finanziell entlastet, was sich in niedrigeren Netzentgelten für Verbraucher:innen vor Ort niederschlägt. Gleichzeitig soll der „Aufschlag für besondere Netznutzung“ deutschlandweit um etwa einen Cent pro Kilowattstunde erhöht werden. Diese Umlage finanzieren alle Stromkund:innen, unabhängig von ihrer Region und der bisherigen Höhe der Netzentgelte.
Durch die Erhöhung der Stromumlage profitieren Verbraucher:innen in Regionen mit sinkenden Netzentgelten 2025 nicht automatisch von niedrigeren Stromkosten. In vielen Bundesländern wird die Einsparung durch die gesunkenen Netzentgelte von der höheren Umlage vollständig oder sogar mehr als ausgeglichen.
Sinkende Netzkosten nur in drei Bundesländern
Während Haushalte laut Verivox in nur drei Bundesländern mit Einsparungen bei den durchschnittlichen Netzkosten rechnen können, steigen sie in allen anderen Regionen. Besonders hart trifft es Hamburg, wo die durchschnittliche Erhöhung 103 Euro pro Jahr beträgt. Auch Berlin (+78 Euro), Baden-Württemberg (+73 Euro) und Rheinland-Pfalz (+66 Euro) verzeichnen deutliche Anstiege bei den Netzkosten.
In Schleswig-Holstein hingegen sinken die jährlichen Netzkosten um durchschnittlich 73 Euro, in Mecklenburg-Vorpommern um 71 Euro und in Brandenburg um 46 Euro. Wichtig dabei: Diese Werte sind Durchschnittswerte auf Bundeslandebene. In einzelnen Netzgebieten können die tatsächlichen Ersparnisse oder Preissteigerungen auch geringer oder höher ausfallen. Verbraucher:innen in Regionen mit steigenden Netzkosten sollten mögliche Preisanpassungen ihrer Stromanbieter im Auge behalten. Bei Preiserhöhungen haben Kund:innen ein Sonderkündigungsrecht.
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Claudia Mühlbauer ist seit vier Jahren Editor bei Aroundhome und versorgt unsere Leser:innen mit hilfreichen News, Artikeln und Ratgebern zu den Themen Immobilienverkauf und Solaranlagen. Sie interessiert sich vor allem für Förderungen, die größere Projekte rund ums Haus erschwinglicher machen.