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Sofortprogramm zur Energiepreissenkung – Werden Strom & Gas günstiger?

Lesezeit: 3 min Claudia Mühlbauer

Die voraussichtliche Regierungskoalition aus Union und SPD hat ein Sofortprogramm zur Senkung der Energiepreise angekündigt. Ziel ist es, vor allem Strom wieder deutlich günstiger zu machen.

Strommasten auf grüner Wiese bei leicht bewölktem Himmel

Die künftige Bundesregierung aus Union und SPD will private Haushalte durch geringere Energiekosten spürbar entlasten. Dazu sollen die Abschaffung der Gasspeicherumlage, die Absenkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß und reduzierte Netzentgelte dienen.

Ein konkretes Startdatum für die Energiepreissenkung nennt der Koalitionsvertrag nicht – lediglich den Hinweis auf ein „Sofortprogramm“ und die Formulierung, die Maßnahmen „so schnell wie möglich“ umzusetzen. Nach Amtsantritt der neuen Regierung – geplant für den 7. Mai – sollen die ersten Schritte folgen. Die Union hatte bereits vor der Wahl angekündigt, die Maßnahmen noch im Jahr 2025 umzusetzen.

Deutliche Einsparungen bei Strom, geringere bei Gas

Nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox könnte ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4.000 kWh im Jahr durch eine Strompreissenkung um 5 Cent/kWh (netto) rund 238 Euro sparen. Ein durchschnittlicher Zwei-Personen-Haushalt mit einem Stromverbrauch von 2.800 kWh könnte mit einer Einsparung von 167 Euro rechnen und ein Single-Haushalt mit 1.500 kWh käme auf etwa 89 Euro. Im Schnitt würden die Strompreise um rund 17 Prozent sinken – und damit etwa wieder das Vorkrisenniveau von 2021 erreichen.

Die Abschaffung der Gasspeicherumlage wird Verbraucher:innen ebenfalls entlasten, wenn auch in geringerem Maße. Entfällt die derzeitige Umlage von 0,299 Cent/kWh, könnte eine Familie in einem Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh etwa 71 Euro einsparen. Das entspricht einer Reduzierung der Kosten um etwa drei Prozent. In einer 100 Quadratmeter großen Wohnung mit einem jährlichen Verbrauch von 12.000 kWh würde sich die Entlastung auf etwa 43 Euro belaufen. Ein Single-Haushalt mit 5.000 kWh Verbrauch würde etwa 18 Euro weniger zahlen.

Klimageld nicht mehr im Koalitionsvertrag enthalten

Finanziert werden soll das Paket offenbar aus Einnahmen der CO2-Bepreisung – Geldern, die eigentlich für ein versprochenes Klimageld vorgesehen waren. Dieses sollte ursprünglich als Ausgleich für steigende CO2-Kosten an die Bürger:innen zurückfließen. Verbraucherschützer hatten rund 140 Euro pro Person gefordert. Für eine vierköpfige Familie wären das 560 Euro gewesen – deutlich mehr, als jetzt durch die gesenkten Strompreise eingespart werden kann. Kritik am Wegfall des Klimageldes kommt vor allem von den Grünen: „Günstige Strompreise sind wichtig, aber können nicht das Klimageld ersetzen“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Andreas Audretsch.

Verbraucherzentrale: Entlastungen müssen komplett weitergegeben werden

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mahnt, dass die geplanten Entlastungen vollständig bei den Haushalten ankommen müssen. „Die Strompreise für private Haushalte müssen spürbar sinken“, so vzbv-Energieexperte Tom Janneck. Die Absenkung der Stromsteuer sei ein wirksames Instrument, weil sie automatisch an die Kund:innen weitergegeben werde. Bei den Netzentgelten dürften Haushalte gegenüber der Industrie nicht benachteiligt werden – und wenn der CO2-Preis weiter steige, müsse es zusätzliche Entlastungen geben.

68 Prozent der Bundesbürger unterstützen laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Verivox die von Union und SPD geplanten Entlastungen beim Strompreis. 61 Prozent sprechen sich zudem für ein nach Einkommen gestaffeltes Klimageld aus.

Person mit gelb-schwarz gestreiften Socken wärmt die Füße an einem eingeschalteten Heizkörper, während sie auf einem Holzfußboden sitzt.
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