Stiftung Warentest vergleicht Photovoltaik-Versicherungen
Nur 33 der 80 untersuchten Photovoltaik-Versicherungen erfüllen die Mindestanforderungen von Stiftung Warentest.
In einem aktuellen Vergleich von Stiftung Warentest konnten nur 33 der 80 untersuchten Photovoltaik-Versicherungen die aufgestellten Mindestanforderungen erfüllen. Demnach bieten 47 Versicherungen nicht den Mindestschutz, den Stiftung Warentest für erforderlich hält. Für Eigentümer:innen sei es zum Beispiel wichtig, dass der Stromspeicher von der Versicherung mitabgedeckt wird. Die 33 Testsieger der Photovoltaik-Versicherungen unterscheiden sich vor allem bei den Details und beim Preis: Die jährlichen Beitragszahlungen können zwischen 35 und 120 Euro liegen.
Getestet wurden drei verschiedene Versicherungsformate:
Wohngebäudepolicen, die Photovoltaikanlagen miteinschließen,
Zusatzbausteine zur Wohngebäudeversicherung für Solaranlagenschutz sowie
separate Photovoltaik-Versicherungen.
Überblick der wichtigsten Testergebnisse
Bei den Zusatzbausteinen für die Wohngebäudepolice erfüllten nur 21 die Mindestanforderungen. Dabei waren Tarife der Huk-Coburg und der Huk 24 mit 35 Euro Mehrbetrag im Jahr die günstigsten. Die Zusatzbausteine von Ostangler und Schwarzwälder hatten dagegen mit 120 Euro im Jahr den höchsten Mehrbetrag. Herausstach zudem der Photovoltaik-Zusatzbaustein von Adam Riese, da er bei einem Ertragsausfall unbegrenzte Entschädigungsdauer anbietet.
Bei den separaten Photovoltaikversicherungen erfüllten 11 Angebote die Mindestanforderungen von Stiftung Warentest. Von diesen war die Dema Photovoltaik Exklusiv mit 65 Euro Jahresbeitrag die günstigste und die Inter Premium mit 107 Euro die teuerste. Beide Angebote bieten zusammen mit Formaten der Oberösterreichischen und der Interlloyd bei Ertragsausfall die längste Entschädigungsdauer von 12 Monaten.
Nur eine Wohngebäudeversicherung bietet auch ohne Zusatzbaustein und Mehrbeitrag einen Solaranlagenschutz, der die Mindestanforderungen erfüllt: die Allianz Komfort.
Solar-Versicherung sollte verschiedene Gefahren abdecken
Allein die Schäden wegen Unwetter und Naturkatastrophen sind jedes Jahr milliardenhoch. Wie der Gesamtverband der Versicherer berichtet, haben sich die Kosten für Schäden durch Sturm und Hagel an Wohngebäuden von 2020 bis 2022 verdoppelt. Auch die Schadensumme bei Bränden ist von 2021 auf 2022 um 30 Prozent gestiegen. Herkömmliche Wohngebäudeversicherungen schließen Solaranlagen bei vielen Schäden jedoch aus. Folgende Gefahren drohen und können durch zusätzliche Versicherungen abgedeckt werden:
Brand, Blitzschlag, Kurzschluss, Sturm und Hagel
Schneedruck, Frostschäden, Überschwemmung (gefährlich, weil sich Wechselrichter und Stromspeicher oft im Keller befinden)
Grobe Fahrlässigkeit, Bedienungsfehler und Ungeschicklichkeit
Konstruktions-, Material- oder Ausführungsfehler
Schäden durch Tierbisse (z. B. Marder)
Diebstahl
Ertragsausfälle
Hintergrund zum Stiftung-Warentest-Vergleich von Photovoltaik-Versicherungen:
Untersucht wurden 80 Versicherungsangebote für private Betreiber:innen einer kleineren Photovoltaik-Anlage mit 7 Kilowatt-Peak im Anschaffungswert von 20.000 Euro, die über einen Batteriespeicher verfügt und von einer Fachfirma installiert wurde.