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Ratgeber

Wärmewende

Stilllegung der lokalen Gasnetze geplant

26.03.2024, 12:40 Uhr

2 min

Lina Strauss

Die Stadtwerke Augsburg haben als erste Energieversorger ihre Kund:innen auf die Kündigung ihres Gasanschlusses vorbereitet. Bis 2040 wollen sie Ihre Gasnetze vollständig stilllegen.

Gasherd mit blauer Flamme in einer Küche

Die Stadtwerke Augsburg haben ihre Kund:innen in einem Brief über die geplante Stilllegung des Gasnetzes informiert. Zehn Jahre haben die Kund:innen Zeit, sich auf die Kündigung ihres Anschlusses vorzubereiten. Weitere Energieversorger haben ihre Investitionen in Gasnetze eingestellt und beginnen mit der Planung für die Wärmewende, wie das Handelsblatt mitteilte.

Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden. Dafür ist eine Transformation der Wärmeversorgung nötig, die nun eingeleitet wird. In Zukunft werden sich Haushalte mit Gasanschluss nach klimafreundlichen Alternativen umsehen müssen und zum Beispiel auf Wärmepumpen, Fernwärme oder Pelletheizungen umsteigen. Doch während immer weniger Kund:innen Gas beziehen werden, erfordern die Gasnetze weiterhin Kosten von den Energieversorgern. Diese müssen nun eine Strategie entwickeln, um das Unternehmen ebenso wie die Kund:innen auf die Stilllegung der Gasnetze vorzubereiten.

Regierung soll rechtliche Grundlagen schaffen

Das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt die Energieversorger bei der Wärmewende. In einem Diskussionspapier wird erörtert, dass Gasnetzbetreiber die Möglichkeit erhalten sollen, Kund:innen einen neuen Gasanschluss zu verweigern oder einen bestehenden Vertrag zu kündigen. „Das bringt Energieversorger dazu, sich jetzt intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen“, sagt Olaf Geyer, Stadtwerke-Experte von der Unternehmensberatung ADL. Zudem hofft Ulrich Längle von den Stadtwerken Augsburg, dass mit dem Diskussionspapier eine rechtliche Grundlage geschaffen wird, um eine klare Frist für die Gasstilllegung kommunizieren zu können. Denn Längle sieht gemischte Reaktionen bei den Verbraucher:innen:

„80 Prozent der Kunden nehmen die Ankündigung gut auf. Aber 20 Prozent haben erst kürzlich in eine neue Gasheizung investiert und lassen sich nicht so leicht überzeugen, in zehn Jahren zu wechseln.“

Gaskund:innen sollen auf alternative Wärmeversorgung umsteigen

Haushalten mit Gasanschluss soll genügend Zeit für den Wechsel eingeräumt werden. Laut Längle werde ein Ende der Gasversorgung nur angekündigt, wenn eine alternative Wärmeversorgung und eine ausreichende zeitliche Frist angeboten werden können. Neben den Stadtwerken in Augsburg leiten auch weitere Energieversorger die Umstellung ein, wie das Handelsblatt mitteilte. So habe zum Beispiel das Energieunternehmen Enervie die Investitionen in neue Gasnetze eingestellt. Auch ein Sprecher des Energiekonzerns Eon sagte:

„Wir prüfen, wie viele andere Netzbetreiber auch, systematisch, welche Teile der Leitungsinfrastruktur in Zukunft nicht mehr benötigt werden.“

Laut Längle sei es betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll, flächendeckend sowohl ein Wärmenetz als auch ein Gasnetz zu betreiben.

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Lina Strauss, Online-Redakteurin
Lina Strauss
Lina Strauss ist seit über zwei Jahren bei Aroundhome und hilft unseren Leser:innen mit ihren Artikeln dabei, die wichtigsten Infos zu allen Themen rund ums Haus auf einen Blick zu finden. Ihr Interesse liegt vor allem bei zukunftsweisenden Themen aus dem Energie- und Immobiliensektor.
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