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Trendwende am Immobilienmarkt: Kommt jetzt ein neuer Aufschwung?

15.08.2024, 15:51 Uhr

2 min

Claudia Mühlbauer

Der Immobilien-Preisindex Greix zeigt, dass die Preise für Wohnungen und Häuser in Deutschland erstmals seit etwa zwei Jahren wieder deutlich steigen. In mehreren Großstädten zeigen die Immobilienpreise einen Anstieg, der sogar die Inflation übersteigt.

Luftaufnahme von modernen Häusern

Die Preise für Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen haben zwischen April und Juni im Vergleich zum Vorquartal wieder zugenommen. Das zeigt der Immobilien-Preisindex Greix, der vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel veröffentlicht wird. „Die Trendwende auf dem Immobilienmarkt ist eingeläutet", erklärte Jonas Zdrzalek, Forscher beim IfW. Er fügte hinzu, dass die Unsicherheit unter den Interessent:innen offenbar abnimmt und die Aussicht auf sinkende Zinsen den Markt stabilisiere. Zudem habe der Rückgang im Neubaugeschäft das Angebot reduziert, was zu steigenden Preisen führe.

Stabile Zuwächse nach zwei Jahren Rückgang

Im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres sind die Preise für Eigentumswohnungen im zweiten Quartal um 2,4 Prozent gestiegen. Einfamilienhäuser verteuerten sich um 2 Prozent und die Preise für Mehrfamilienhäuser nahmen sogar um 4,4 Prozent zu. Insbesondere im letzten Segment bleiben die Preise laut den Ökonom:innen jedoch weiterhin stark schwankend, da es hier geringere Transaktionszahlen gibt.

Unter den sieben bevölkerungsreichsten Städten Deutschlands verzeichneten Hamburg (4,3 Prozent), Frankfurt (3,7 Prozent) und Düsseldorf (2,2 Prozent) die größten Preissteigerungen im Vergleich zum Vorquartal. Stuttgart sah einen Anstieg von 0,6 Prozent, während die Preise in Köln leicht sanken. Für Berlin und München liegen derzeit keine aktuellen Daten vor.

Selbst nach Berücksichtigung der Inflation haben Immobilienpreise erstmals seit zwei Jahren wieder im Wert zugelegt. Das IfW spekuliert, dass die Phase der Preisrückgänge, die vor allem durch hohe Zinsen verursacht wurde, möglicherweise zu Ende geht. In den letzten zwei Jahren hatte der Greix insgesamt einen Preisrückgang von etwa 14 Prozent verzeichnet, wobei Stuttgart mit einem Rückgang von über 20 Prozent am stärksten betroffen war.

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Unterschiedliche Beurteilungen durch verschiedene Datengrundlagen

Immobilienportale wie Immoscout24 und Immowelt meldeten schon vor Monaten einen Anstieg der Preise. Im Gegensatz dazu hatte das Statistische Bundesamt erst im Juni von einem Rückgang der Preise berichtet. Laut den Ökonomen des IfW war der seit der Zinswende 2022 zu beobachtende Preisverfall auch im ersten Quartal 2024 noch nicht abgeschlossen.

Die abweichenden Bewertungen lassen sich durch die unterschiedlichen Datenquellen erklären. Die Immobilienportale stützen sich hauptsächlich auf Angebotsdaten, die die Preiserwartungen von Verkäufer:innen widerspiegeln. Diese Zahlen zeigen aber nicht die tatsächlich erzielten Verkaufspreise. In einem schwachen Markt können solche Daten die Lage zu optimistisch darstellen, weil sie keine Preisnachlässe durch Verhandlungen berücksichtigen.

Im Gegensatz dazu basiert der Immobilien-Preisindex Greix auf tatsächlichen Verkaufspreisen, die von lokalen Gutachter:innen notariell beglaubigt wurden. Der Index, an dem auch die Forschungsinitiative Econtribute und die Gutachterausschüsse für Grundstückswerte beteiligt sind, nutzt über zwei Millionen Transaktionsdaten aus Notarverträgen und dokumentiert die Preisentwicklung seit 1960. Er enthält Daten aus 19 Städten und dem Rhein-Erft-Kreis bei Köln. Da er auf tatsächlichen Zahlungen basiert, gilt der Greix als besonders verlässlich, auch wenn er aktuelle Marktentwicklungen manchmal etwas verzögert widerspiegelt.

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Claudia Mühlbauer, Online-Redakteurin
Claudia Mühlbauer
Claudia Mühlbauer ist seit vier Jahren Editor bei Aroundhome und versorgt unsere Leser:innen mit hilfreichen News, Artikeln und Ratgebern zu den Themen Immobilienverkauf und Solaranlagen. Sie interessiert sich vor allem für Förderungen, die größere Projekte rund ums Haus erschwinglicher machen.
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