Ende 2024 verzeichnete die Nachfrage nach der Wärmepumpenförderung einen starken Anstieg. Während in der ersten Novemberhälfte nur 11.979 Anträge auf Förderung von Wärmepumpen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eingingen, stieg die Zahl in den ersten beiden Dezemberwochen auf 18.143. Zwischen dem 15. Dezember und dem Jahresende wurden sogar 36.749 Anträge gestellt.
Politische Widersprüche und Unklarheiten sorgen für Verunsicherung
Die politische Debatte rund um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat die Diskussion über Wärmepumpen entscheidend geprägt. Noch im Sommer 2024 betonten CDU-Politiker Friedrich Merz und Jens Spahn bei einem Besuch des Herstellers Enpal, die Wärmepumpe sei „die Heizung der Zukunft“. Bereits im Dezember kündigten sie jedoch die sofortige Rückabwicklung des Heizungsgesetzes und die Streichung der Subventionsprogramme an, sollte die Union die anstehenden Wahlen gewinnen. Diese widersprüchlichen Aussagen haben viele Verbraucher:innen verunsichert und die Entscheidung für ein neues Heizsystem erschwert.
Die Bedenken über die Zukunft der Förderprogramme spiegeln sich auch in der gestiegenen Nachfrage nach Wärmepumpen wider. Jannis Mischke, Experte für „Energieeffizientes Wohnen“ bei Aroundhome, erklärt dazu:
„Wir sehen nach dem Haushaltschaos und dem vorübergehenden Förderstopp Anfang 2024, dass unsere Anfragenmenge zum Ende des Jahres 2024 deutlich angestiegen ist. Hintergrund ist die Unsicherheit über ein mögliches Ende der Förderung bei einem Regierungswechsel. Viele Hauseigentümer:innen wollen nun noch von der Förderung profitieren und nehmen frühzeitig einen Heizungstausch vor.“
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Rekordförderungen wirken sich motivierend aus
Seit Februar 2024 bietet die KfW so hohe Förderungen für Wärmepumpen wie nie zuvor. Bis zu 70 Prozent der Kosten für eine Wärmepumpe werden bezuschusst, die Mehrheit der Antragstellenden kommt auf eine Förderquote von 55 Prozent. Diese finanzielle Unterstützung hat viele überzeugt, trotz politischer Unsicherheiten aktiv zu werden.
Zumindest bis Mitte 2025 sind die Fördergelder für Wärmepumpen gesichert. „Es gibt keinen finanziellen Engpass, die Förderungen sind im Haushaltsplan 2025 eingeplant“, bestätigt Björn Schreinermacher, Leiter Politik beim Bundesverband Wärmepumpe. Das Programm wird gemäß den Bestimmungen zur vorläufigen Haushaltsführung 2025 weitergeführt. Das bestätigt auch eine Sprecherin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann bereits jetzt einen Förderantrag stellen und sich die derzeit noch attraktiven Konditionen sichern. Für die Umsetzung bleibt bis zu drei Jahre Zeit – vorausgesetzt, ein Leistungs- und Liefervertrag ist abgeschlossen.
Hohe Gaspreise befeuern den Umstieg
Neben den staatlichen Zuschüssen wirken auch steigende Energiekosten als Treiber für die Nachfrage nach Wärmepumpen. Im Januar 2025 erreichten die Gaspreise ein neues Hoch: Wer einen neuen Vertrag abschließt, zahlt mittlerweile im Schnitt 9,9 Cent pro Kilowattstunde. Das ist im Vergleich zum März 2024 eine Verteuerung um rund 50 Prozent. Hauptgründe sind der gestiegene CO2-Preis und der Lieferstopp von russischem Gas über die Ukraine. Diese Entwicklungen machen fossile Heizsysteme immer unattraktiver, während der Umstieg auf effiziente Alternativen zunehmend wirtschaftlich wird. Für Verbraucher:innen, Handwerk und Industrie bleibt jedoch eines entscheidend: eine verlässliche Planungsgrundlage.