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Ratgeber

Weniger Mittel: Bleibt die Förderung für den Heizungstausch unverändert?

22.08.2024, 17:22 Uhr

2 min

Claudia Mühlbauer

Die Bundesregierung plant im kommenden Jahr weniger Mittel für die Bundesförderung für effiziente Gebäude ein. Die Heizungsförderung soll sich nicht ändern.

Heizungssystem im Kesselraum mit Kessel, Warmwasserbereiter, Expansionstank und Rohren

Im kommenden Jahr werden für die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) 2,3 Milliarden Euro weniger bereitgestellt als in diesem Jahr. Trotz dieser Reduktion hat die Bundesregierung angekündigt, dass es keine Kürzungen bei der Förderung des Heizungstausches geben wird. Laut einem Sprecher von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bleiben die Förderungen in vollem Umfang erhalten. Die maximale Förderhöhe von 70 Prozent der Kosten kann damit auch weiterhin abgerufen werden, zum Beispiel beim Einbau einer Wärmepumpe.

Für das Jahr 2025 sind im Klima- und Transformationsfonds (KTF) rund 14,4 Milliarden Euro für die Bundesförderung energieeffizienter Gebäude vorgesehen – im laufenden Jahr sind 16,7 Milliarden Euro geplant. Die Kürzung der Mittel hängt mit einer Anpassung an den tatsächlichen Bedarf zusammen, der jährlich auf Basis von Prognosen neu berechnet wird. Ein Großteil der Mittel wird laut Wirtschaftsministerium für bereits in den Vorjahren zugesagte Projekte benötigt. Da viele Projekte langsamer als ursprünglich vorgesehen umgesetzt würden, erfolge die Auszahlung der entsprechenden Förderung oft erst in den Folgejahren.

Nachfrage nach Wärmepumpen bleibt hinter den Erwartungen zurück

Ein weiterer Grund für die Reduktion der Fördermittel könnte in der aktuell geringen Nachfrage nach Wärmepumpen liegen. Im ersten Halbjahr 2024 wurden laut dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) lediglich rund 90.000 Wärmepumpen verkauft – weit entfernt von den 356.000 des Vorjahres. Die Zahl der Förderzusagen für neue Heizungsanlagen lag zwischen Februar und Ende Juni nur bei 50.000. Die schwache Nachfrage hat bereits zu Kurzarbeit bei großen Herstellern wie Vaillant, Stiebel Eltron und Viessmann geführt, die zuvor in großem Stil in die Produktion investiert hatten.

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Unterschiedliche Reaktionen aus Politik und Verbänden

Andreas Jung, klima- und energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sieht in der Förderpolitik der Ampel-Koalition einen Grund für die Stagnation auf dem Heizungsmarkt. Er kritisiert: „Mit ihrer Stop-and-Go-Förderung stiftet die Ampel Unsicherheit, wo Verlässlichkeit gefragt wäre.“ Er fordert stattdessen einen grundlegenden Neustart, der eine schrittweise CO2-Bepreisung mit einem moderaten Anstieg und einem sozialen Ausgleich vorsieht. Auch könne das für 2025 bereitgestellte Geld nur dann ausreichen, wenn sich die Flaute auf dem Heizungsmarkt im nächsten Jahre fortsetze. Julia Verlinden, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, betont gegenüber der Berliner Morgenpost allerdings, dass sich für Verbraucher:innen nicht ändern werde: „Die Menschen können sich auf die Heizungsförderung verlassen“.

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) verweist auf die Nachfrageschwäche als Hauptgrund für die Anpassungen im KTF. Laut Geschäftsführer Martin Sabel sind die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile der Wärmepumpe ebenso wie die guten Fördermöglichkeiten zu wenig bekannt. Verbraucher:innen seien verunsichert. Sabel spricht sich für eine Senkung der Strompreise aus, um die Wärmepumpe attraktiver zu machen. Er kritisiert, dass Strom weiterhin stärker besteuert wird als fossiles Erdgas, obwohl er mittlerweile zu etwa 60 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt.

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Claudia Mühlbauer, Online-Redakteurin
Claudia Mühlbauer
Claudia Mühlbauer ist seit vier Jahren Editor bei Aroundhome und versorgt unsere Leser:innen mit hilfreichen News, Artikeln und Ratgebern zu den Themen Immobilienverkauf und Solaranlagen. Sie interessiert sich vor allem für Förderungen, die größere Projekte rund ums Haus erschwinglicher machen.
© ADRIAN ASSALVE | © Getty Images/iStockphoto - in4mal | © Getty Images/iStockphoto - sbayram | © GettyImages - Yliya Zhuravleva