Wohneigentum & Heizung: Was sich jetzt bei den Förderungen ändert
Union und SPD haben sich auf eine gemeinsame Linie bei der Wohn- und Heizungsförderung geeinigt. Doch die konkrete Ausgestaltung ist in vielen Punkten noch unklar.
Familien mit kleinen und mittleren Einkommen sollen es künftig leichter haben, ein Eigenheim zu kaufen oder zu bauen. Union und SPD planen dazu neue Maßnahmen, die im Koalitionsvertrag unter dem Titel „Starthilfe Wohneigentum“ angekündigt wurden. Geplant ist, Familien durch Steuervergünstigungen, Unterstützung bei fehlendem Eigenkapital und staatliche Bürgschaften bei der Aufnahme von Hypotheken finanziell zu entlasten.
Die geplante Förderung der Wohneigentumsbildung werfe allerdings noch Fragen auf, wie sich die Bausparkassen zum Koalitionsvertrag äußerten. Der Verband der Privaten Bausparkassen und die Bundesgeschäftsstelle der Landesbausparkassen (LBS) lobten einerseits die Zielsetzung, Familien stärker zu unterstützen: „Digitale Genehmigungsverfahren, weniger anspruchsvolle Baustandards und erleichtertes Bauen im Bestand – davon profitieren auch private Haushalte, die ihre eigenen vier Wände neu bauen möchten.“ Gleichzeitig bemängelten sie jedoch, dass die Vorschläge hierzu teils „undurchsichtig“ erscheinen.
Förderprogramme sollen gebündelt werden
Ein weiterer Punkt im Koalitionspapier ist die geplante Optimierung der Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Demnach soll es künftig nur noch ein Programm für den Neubau und eines für die Modernisierung geben. Eine Vereinfachung sei „grundsätzlich sinnvoll“, so die Bausparkassen. Offen sei aktuell jedoch, was am Ende bei den künftigen Erwerbern ankomme. „Wir vermissen hier die für die Wohneigentumsbildung ganz zentrale Förderung des Bestandserwerbs und können nur hoffen, dass das gerade erst eingeführte Programm ‚Jung kauft Alt‘ nicht gestrichen, sondern verbessert wird“, äußerte sich LBS-Verbandsdirektor Axel Guthmann. „Und verbessern heißt hier vor allem: Die Förderung muss von teuren energetischen Zusatzanforderungen befreit werden.“
Heizungsgesetz wird abgeschafft, Förderung bleibt
Laut Koalitionsvertrag haben sich CDU, CSU und SPD darauf verständigt, das derzeitige Gebäudeenergiegesetz (GEG), besser bekannt als Heizungsgesetz, abzuschaffen. Faktisch wird es sich aber um eine Reform handeln, um es „technologieoffener, flexibler und einfacher“ zu machen. Künftig soll die erreichbare CO2-Vermeidung zur „zentralen Steuerungsgröße“ werden. Um den Umstieg auf klimafreundliche Heizungen wie Wärmepumpen zu fördern, setzt CDU-Chef Friedrich Merz auf steigende fossile Energiepreise: „Die Menschen müssen irgendwann erkennen, dass es sich nicht mehr lohnt, die alte Öl- oder Gasheizung zu betreiben“, äußerte er sich im Interview mit RTL.
Wie hoch die Förderungen für den Heizungstausch in Zukunft ausfallen werden, ist noch offen. Derzeit können Eigentümer:innen bis zu 70 Prozent der Kosten für eine neue Heizung vom Staat bezuschussen lassen, wobei bisher besonders Wärmepumpen gefördert wurden. Aufgrund der Unsicherheit über künftige Förderhöhen wollen viele Hauseigentümer:innen offenbar noch von den aktuellen Konditionen profitieren. Seit dem Bruch der Ampel-Koalition im November 2024 ist ein deutlicher Anstieg bei den Förderanträgen zu verzeichnen. Zum 31. Januar 2025 lagen laut KfW rund 248.000 Anträge mit einem Gesamtvolumen von etwa 3,6 Milliarden Euro vor.