Hilfe auf Knopfdruck
Die Notrufuhr sieht aus wie eine herkömmliche Uhr, hat aber immer ein besonderes Extra: Mit einem Knopfdruck kann direkt die Notrufzentrale oder der hinterlegte Notfallkontakt verständigt werden. Mikrophon und Lautsprecher sind in der Uhr integriert, so dass die Notsituation einfach geschildert werden kann. Viele Senioren-Notrufuhren verfügen über GPS, um den Standort zu übermitteln – auch wenn Sie nicht reden können. Zudem haben manche Modelle Sturzsensoren, die automatisch einen Alarm senden, wenn Sie hinfallen und nicht wieder aufstehen. Im Inneren der Notrufuhr befindet sich häufig eine SIM-Karte, dank der Sie auch unterwegs erreichbar sind und kein gekoppeltes Handy brauchen.
Häufige Merkmale einer Senioren-Notrufuhr
Freisprecheinrichtung
GPS und WiFi für eine präzise Ortung
mehrere Tage haltender Akku
Sturzsensor
Tracking-Möglichkeit für Angehörige über App
Herzfrequenzmesser und Schrittzähler
SOS-Taste für schnellen Notruf
Die ersten Variante der Notrufuhr ist die Kombination mit dem Hausnotruf, bei der sich eine Zentrale um alle eingehenden Notrufe kümmert. Dafür zahlen Sie monatliche Gebühren für den Service. Bei der zweiten Variante wird die Notfalluhr mit einem Handy verbunden und darüber gesteuert. Die Notfallkontakte werden in die Uhr eingespeichert und im Notfall der Reihe nach angerufen, bis sich jemand meldet. Zudem kann der Standort per SMS gesendet werden. Der Notruf funktioniert genauso bei der dritten Variante. Der Unterschied ist, dass diese Telefonuhr ohne Zusatzgeräte auskommt, da alle Funktionen über die integrierte SIM-Karte verfügbar sind.
Die Notrufuhr ist in drei Varianten erhältlich:
Als Kombipaket mit einem Hausnotrufsystem und einem monatlichen Abo.
Als Zusatzgerät zu einem Handy oder Smartphone mit App-Steuerung.
Als unabhängiges Gerät mit SIM-Karte, das ohne Handy, Smartphone oder Hausnotruf-Basisstation läuft.
Der klassische Hausnotruf funktioniert über eine Basisstation, die ans Telefonnetz angeschlossen wird und einen mobilen SOS-Sender, der immer am Körper getragen wird. Diesen Sender können Sie bei manchen Anbietern statt als Armband oder Anhänger auch als Notrufuhr erhalten. Beim Hausnotruf zahlen Sie eine monatliche Gebühr für die 24-Stunden-Notrufzentrale. Dafür erhalten Sie zu jedem Zeitpunkt schnell und unkompliziert Hilfe, da Ihr Name, Adresse sowie gegebenenfalls Krankheitsdaten und Haustürschlüssel hinterlegt sind.
Vorteile | Nachteile |
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Dezentes Design statt auffälligem Notrufknopf. | Ein auffälliger Notrufknopf ist eindeutiger und leichter zu drücken. |
Notrufzentrale kennt persönliche Daten. | Die Notrufuhr ist teurer als der Anhänger oder das Armband. |
Rettung trifft in jedem Fall bei Ihnen ein. | Monatliche Kosten für Hausnotruf kommen hinzu. |
Zusatzleistungen wie Schlüsselhinterlegung. | |
Mit Pflegegrad ist Zuschuss der Pflegekasse möglich. |
Smarte Notrufuhren sind optisch nicht von herkömmlichen Smartwatches zu unterscheiden. Und doch bieten sie jede Menge Sicherheitsextras: den Notrufknopf, GPS-Tracking, Herzfrequenzmesser und Schrittzähler. Viele Modelle laufen über ein Smartphone. Teilweise gibt es eine APP, über die Angehörige stets über den Standort der Träger:innen informiert werden können. Das ist zum Beispiel bei Demenz hilfreich. Eine Senioren-Smartwatch erhalten Sie ganz nach Belieben mit einem Mobilfunkvertrag, mit einer Prepaid-Karte oder in Kombination mit einem Hausnotruf.
Vorteile | Nachteile |
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Es gibt viele nützliche Zusatzfunktionen wie Vitalwertemesser. | Der Akku muss häufiger geladen werden (alle 3 bis 7 Tage, je nach Nutzung). |
Angehörige können per App den Standort bestimmen. | Technikgrundverständnis ist nötig, wenn alle Funktionen genutzt werden sollen. |
Eine Kopplung mit dem Handy ist möglich. | |
Ins Smart-Home-System integrierbar. |
Auf dem Markt gibt es auch schlichte, klassische Notrufuhren mit analogem Ziffernblatt. Je nach Modell kann man zwischen Herren- und Damenuhren wählen und sich für ein edles Design mit Lederarmband oder die sportliche Variante entscheiden. Von einer herkömmlichen Armbanduhr nicht zu unterscheiden, verfügen diese Modelle dennoch über zusätzliche Sicherheitsfunktionen wie einen Notrufknopf, eine Freisprecheinrichtung und teilweise auch GPS.
Vorteile | Nachteile |
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Stilvolles Design bei gleichen Sicherheitsfunktionen. | Notrufknopf ist schwerer zu erkennen. |
Funktioniert ohne Telefon, Handy oder Mobilfunkvertrag. | Ohne Tracking-App für Angehörige. |
Auch im Kombipaket mit Hausnotruf erhältlich. | Weniger Extras sind verfügbar. |
Von bekannten Vergleichsportalen ist bisher vor allem ein aktueller Test zu finden, in dem allerdings nicht nur Notrufuhren getestet werden. Im Notrufarmband-Vergleich 2023 von Vergleich.org wurden Geräte getestet, die einen SOS-Knopf mit Armband haben; neben Notrufuhren für Senior:innen also auch klassische Notrufarmbänder sowie SOS-Knöpfe am Uhrenband. Dabei wurden sowohl Hausnotrufsysteme als auch externe Notrufgeräte miteinander verglichen. Alle getesteten Uhren verfügten über GPS und eine Sprechfunktion im Armband. Eine Sturzerkennungsfunktion hatten lediglich der Notfalluhr-Testsieger Tcl Safety Watch MT43AX sowie die bembu GPS-Watch PRO.
Folgende Notrufuhren wurden mit „sehr gut“ bewertet:
Modell | Preis |
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Tcl Safety Watch MT43AX | 249,00 € |
tellimed Solino | 199,99 € |
bembu GPS-Watch PRO | 297,00 € |
Anio Care+ | 210,79 € |
Anio 5 Touch | 149,99 € |
Stand: 26.01.2023
Die Kosten einer Notrufuhr liegen im Durchschnitt zwischen 150 und 300 Euro. Damit bewegen sie sich in einem ähnlichen Preisrahmen wie herkömmliche Armbanduhren oder Smartwatches. Allerdings gibt es kaum so hohe Ausreißer wie bei einer Apple Watch, die 1.000 Euro kosten kann. Entscheidend ist beim Preis von Notfalluhren vor allem die technische Ausstattung. Je mehr Extras Sie wollen, desto höher ist in der Regel der Preis.
Zum Anschaffungspreis kommen die laufenden Kosten einer Notrufuhr hinzu:
Hausnotruf-Abo inklusive mobilen Sender: ca. 40 bis 70 € im Monat oder
Mobilfunkvertrag für SIM-Karte der Notrufuhr: ca. 7 bis 50 € im Monat oder
Prepaid-Guthaben für SIM-Karte der Notrufuhr: ab 5 Euro.
Mit Pflegegrad können Sie einen Zuschuss für Ihre Notrufuhr erhalten
Sofern ein Pflegegrad vorliegt, werden die Kosten für die Notrufuhr in Kombination mit einem Hausnotrufsystem zu großen Teilen von der Krankenkasse getragen. Ein Notrufsystem mit oder ohne Zusatzleistungen wird heute von nahezu allen großen Wohlfahrtsorganisationen wie zum Beispiel dem Deutschen Roten Kreuz, Volkssolidarität, Malteser, Caritas, Johanniter oder der Diakonie angeboten. Die Installation erfolgt durch erfahrene Fachleute, sodass eine sofortige und einwandfreie Funktionsfähigkeit gegeben ist. Informieren Sie sich jetzt, ob ein Zuschuss für Sie in Frage kommt.
Die Notrufuhr ist für Personen, die ein dezentes, mobiles Notrufsystem suchen.
Sie sollten in der Lage sein, den Knopf zu drücken und die Uhr zu bedienen.
Für Demenzkranke eignet sich die Uhr in Kombination mit einer App für Angehörige.
Achten Sie auf wichtige Zusatzfunktionen wie GPS, Sturzerkennung, Telefonfunktion.
Je besser der Akku ist, desto seltener müssen Sie die Notrufuhr laden.
Mit einer Notfalluhr können Sie per Knopfdruck einen Notruf absenden. Per Freisprecheinrichtung können Sie dann mit der Notrufzentrale oder Ihren Notfallkontakten sprechen. Als Zusatzfunktion wird der Standort per GPS übermittelt. Es gibt auch Modelle mit integrierten Sturzsensoren, die bei einem Sturz und ausbleibenden Lebenszeichen automatisch einen Notruf absenden.
Notrufuhren sehen wie herkömmliche Uhren aus. Es gibt sie als klassisches Modell mit Lederarmband, als sportliche Variante oder als Smartwatch. Einige Notrufuhren haben einen extra Knopf, um einen Notruf abzusenden.