Klein und kompakt
Der Antrieb des Aufzugs erfolgt über einen Hydraulikzylinder. Die Hydraulikflüssigkeit (meist Öl) wird über ein elektrisch betriebenes Aggregat in den Zylinder gepumpt. Durch den entstehenden Druck hebt sich der bewegliche Kolben und mit ihm der Fahrstuhl. Für die Fahrt abwärts wird das Öl aus dem Zylinder abgelassen. Dabei wird zwischen zwei Betriebsarten unterschieden:
Bei dieser Betriebsart ist der Hydraulikzylinder senkrecht ausgerichtet und fest im Boden verankert. Der bewegliche Kolben, auch Hydraulikheber genannt, wird entweder unterhalb oder seitlich der Kabine befestigt. So wird die Kabine über den Kolben hoch- und heruntergeführt.
Bei dieser Betriebsart kommen, ähnlich wie bei einem Seilaufzug, zusätzliche Tragseile zum Einsatz. Dadurch wird nun das Gewicht der Kabine auf das Seil und die Seilrolle aufgeteilt. Dadurch wird die Förderhöhe verdoppelt, wodurch bereits bei einem Meter Kolbenhub der Fahrstuhl bis zu zwei Meter angehoben werden kann. Im Vergleich: Ohne Tragseile wäre für eine Förderhöhe von sechs Metern ein Hydraulikzylinder von ebenfalls sechs Metern notwendig. Mit einem indirekten hydraulischen Antrieb reichen nun drei Meter aus.
Unabhängig von der gewählten Betriebsart, kann das Aggregat für den Hydraulikantrieb am oder direkt im Schacht sowie in einem separaten Raum aufgestellt werden. Die Entscheidung ist in der Regel abhängig von der Schachtgröße und Geräuschempfindlichkeit Ihres Hauses.
Der Hydraulikaufzug schneidet im Vergleich zum seilbetriebenen Aufzug häufig etwas schlechter ab. Dabei ist er ebenfalls sehr verlässlich, vor allem bei geringen Höhen. Auch der nachträgliche Einbau gestaltet sich deutlich einfacher. Allerdings sind Hydraulikaufzüge nicht für jedes Gebäude geeignet. Maximal können nur bis zu 25 Meter überwunden werden. In unserer Tabelle sehen Sie mehrere Vorteile und Nachteile auf einen Blick:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
effizient in der Raumnutzung, benötigt ca. 12 % weniger Schachtraum als Seilaufzug | Geschwindigkeit langsam, höchstens 1 m/s (zum Vergleich: Fördergeschwindigkeiten für Seilantriebe starten bei 0,63 m/s ) |
Maschinenraum ist nicht nötig | nicht für stark frequentierte Gebäude geeignet |
günstig in Anschaffung und Wartung | Förderhöhe auf max. 25 Meter limitiert |
verfügt über einen Notausstieg, welcher ohne Spezialkenntnisse und zusätzliche Stromquelle benutzt werden kann | verursachen meist höhere Energiekosten |
besteht aus weniger Bauteilen als Seilaufzug, daher schnellerer Einbau und weniger Wartungsarbeiten | |
keine Last auf Decke, sodass Einbau auch in Altbauten ohne Trägerkonstruktion möglich |
Generell lassen sich Hydraulikaufzüge in jedes Gebäude einbauen. Sie können als Personenaufzug, Lastenaufzug oder Autoaufzug konzipiert werden. Die maximal empfohlene Förderhöhe bei Hydraulikaufzügen liegt bei 20 bis 25 Metern. Jedoch ist es empfehlenswert, bereits für Höhen ab 18 bis 20 Metern eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufzustellen. Dies hat zwei Gründe:
Bei direkt betriebenen Hydraulikaufzügen muss der Hydraulikzylinder so lang wie der Hydraulikkolben sein. Das bedeutet, er ist immer so groß wie das Haus bzw. die Förderhöhe. Da der Hydraulikzylinder in der Erde versenkt wird, bedeutet das bei einer Förderhöhe von 25 Metern, dass die Grabungsarbeiten bis genau zu dieser Tiefe durchgeführt werden müssen. Solch umfangreiche Bauarbeiten sind nicht nur sehr aufwendig, sondern auch teuer.
Ein indirekt betriebener Hydraulikaufzug halbiert zwar die notwendige Länge des Kolbens, doch selbst in diesen Fällen kann ein Seilaufzug ab einer Beförderungshöhe von 18 Metern effizienter sein.
Pauschale Preisangaben für Personenaufzüge sind immer schwer zu treffen, denn selten ist ein Fahrstuhl wie der andere. Folgende Faktoren beeinflussen den Preis für Ihren Fahrstuhl:
Günstige Hydraulikaufzüge können Sie schon ab 15.000 Euro erwerben. Bauen Sie einen Fahrstuhl nachträglich ein, ist ein Außenaufzug die günstigere Variante. Für Innenaufzüge sind Treppenhausdurchbrüche erforderlich, die extra berechnet werden. Hinzu kommen jährlich laufende Kosten von etwa 2.000 bis 4.000 Euro.
Planen Sie Ihren Aufzug im Zuge einer barrierefreien Sanierung, stehen Ihnen einige staatliche Fördermittel zur Verfügung. Unter anderem bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau einen zinsgünstigen Kredit an. Mit dem KfW-Kredit 159: „Altersgerecht umbauen“ erhalten Sie bis zu 50.000 pro Wohnung für den Einbau, die Nachrüstung und den Ausbau eines Aufzugs.
Planen Sie einen Behindertenlift für eine pflegebedürftige Person, übernimmt die Pflegekasse bis zu 4.000 Euro der Kosten. Die jeweilige Förderhöhe steht in Abhängigkeit zum Pflegegrad.
Beachten Sie, dass Fördergelder immer vor Baubeginn beantragt und diese auch bewilligt werden müssen! Eine nachträgliche Auszahlung der Zuschüsse ist nicht möglich.
In jedem Fall lohnt es sich, mehrere Angebote von Fachfirmen für Aufzüge einzuholen und diese miteinander zu vergleichen. Aroundhome vermittelt Ihnen gerne kostenlos und unverbindlich* bis zu drei Angebote von Aufzugsfirmen aus Ihrer Region. Unsere Anbieter sind von uns geprüft.