Gar nicht so schwer:
Wenn Sie ein Fenster nachträglich mit einem Rollladen ausrüsten möchten, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Welche Variante am besten geeignet ist, hängt davon ab, ob Sie nur den Rollladen nachrüsten oder eventuell auch die Fenster oder die Fassade modernisieren möchten. Wir stellen Ihnen die verschiedenen Rollladen-Typen vor.
Die einfachste Lösung für das Nachrüsten von Rollläden: Vorbaurollladen.
Der Vorbaurollladen ist die erste Wahl, wenn Sie lediglich Rollläden nachrüsten möchten. Denn hier lassen Sie den Rollladenkasten außen über dem Fenster in die Laibung oder an die Fassade setzen. Der Rahmen wird an der passenden Stelle durchbohrt, um den Gurtzug nach innen zu leiten. Die nötigen Führungsschienen für den Rollladenpanzer befestigen die Fachleute ebenfalls außen in der Laibung oder an der Fassade. Wenn Sie einen Vorbaurollladen einbauen lassen, bleiben die Material- und Einbaukosten gering. Der Aufwand ist nicht groß. Zudem haben Sie eine große Auswahl an Farben und Größen; Spezialanfertigungen für Sondermaße sind ebenfalls möglich. Ein Vorbaurollladen ist in Kunststoff und Aluminium erhältlich.
Wollen Sie einen Vorbaurollladen installieren lassen, finden die Arbeiten zum größten Teil auf der Außenseite des Gebäudes statt und müssen sehr genau ausgeführt werden. Beauftragen Sie eine Fachfirma, damit Sie lange Freude an Ihrem Rollladen haben.
Der Aufsatzrollladen ist der Nachfolger der typischen Rollläden mit hölzernen Rollladenkästen, wie sie vor 40 oder 50 Jahren eingesetzt worden sind. Ein Aufsatzrollladen wird von oben auf den Fensterrahmen aufgesetzt. Anders als bei einem Vorbaurollladen ist diese Variante nur möglich, wenn Sie den neuen Rollladen einbauen und gleichzeitig das Fenster tauschen. Der Vorteil eines Aufsatzrollladens liegt darin, dass diese Lösung nach dem Einbau komplett unsichtbar ist. Der Nachteil ist aber, dass sich die Fensterfläche verkleinert.
Wenn Sie einen Rollladen nachrüsten möchten, eignen sich Neubaurollläden nur bei umfangreichen Sanierungsmaßnahmen. Hier wird über dem Fenster eine tunnelartige Vertiefung gemauert, die später den Rollladenpanzer aufnimmt. Diese Variante sollte unbedingt von Fachbetrieben realisiert werden. Der nachträgliche Einbau von Neubaurollläden ist dann empfehlenswert, wenn Sie die Fenster tauschen und die Größe der Fensteröffnungen verändern sowie gleichzeitig die Fassade neu gestalten möchten.
Viele Hersteller bieten Fenster mit Rollläden im Set an. Diese Möglichkeit ist interessant, wenn Sie nicht nur den Rollladen nachrüsten, sondern auch das Fenster tauschen möchten. Hier wird ebenfalls die Glasfläche im Vergleich zu einem Fenster ohne oder mit Vorbaurollladen geringfügig kleiner.
Ein elektrischer Rollladen bietet viele Vorteile. Nicht nur bei großen und schweren Rollläden ist es ein Segen, wenn sich der Panzer einfach auf Knopfdruck bequem hebt und senkt. Auch an kleinen Fenstern wissen Sie den Komfort schnell zu schätzen. Zudem können elektrische Rollläden mit Zeitschaltuhr oder mit einem Sonnensensor ausgestattet werden und sorgen so für optimalen Schutz, selbst wenn Sie nicht im Hause sind. Selbst die Einbindung in ein Smart-Home-System ist möglich. Dann bedienen Sie Ihren Rollladen per App zu jeder Zeit und an jedem Ort. Sie benötigen lediglich einen Zugang zum Internet.
Bei der Anbringung von elektrischen Rollläden sollten Sie sich an Fachfirmen wenden, die eine Zuleitung zur nächsten Steckdose anlegen können.
Wenn Sie einen solchen Rollladen nachrüsten möchten, begegnen Sie allerdings einer zusätzlichen Herausforderung: Der Motor der elektrischen Rollläden benötigt eine Stromquelle. Das bedeutet, dass ein Elektriker von der nächstgelegenen Steckdose aus die Zuleitung verlängern und anschließen muss. Der ideale Zeitpunkt für diese Arbeiten ist gekommen, wenn Sie die Wände neu gestalten möchten. Unter Umständen sind auch über Putz verlegte Kabelkanäle möglich, allerdings ist diese Lösung nicht sehr elegant und auf Dauer störend. Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten.
Eine gute Alternative zu einem klassischen elektrischen Rollladen bietet ein Solarrollladen. Hier befindet sich ein Solar-Paneel auf dem Vorbaukasten des Rollladens, das bei Tag die nötige Energie aus dem Sonnenlicht gewinnt, um den Rollladenpanzer zu öffnen und zu schließen. Der Vorteil dieser Technik liegt auf der Hand: Sie genießen die komfortable und bequeme Bedienung, ohne dass zusätzliche Leitungen verlegt werden müssten.
Einen vorhandenen Rollladen nachträglich mit einem Motor auszustatten, ist in der Regel problemlos möglich. Hierfür eignet sich ein mechanischer Rohrmotor bestens. Der Rollladen wird in diesem Fall klassisch durch einen Schalter bedient. Welcher Aufwand konkret mit der Installation einhergeht, hängt von den Gegebenheiten vor Ort und vom Material des Rollpanzers ab. Bevor Sie einen Motor einbauen lassen, sollten Sie einige Punkte sicherstellen:
die Revisionsklappe des Rollladenkastens sollte gut erreichbar sein
der Motor muss in seiner Leistung zum Gewicht des Rollladens passen
Sie sollten Arbeiten in der Wand in Kauf nehmen, da Kabel gezogen werden müssen
Statt eines Rohrmotors ist auch die Nachrüstung mit einem Funkmotor möglich. Dafür müssen keine Kabel zwischen Motor und Steuerelement gezogen werden.
Mit einem elektrischen Gurtwickler sparen Sie sich die Mühe, Ihren Rollladen mit Muskelkraft antreiben zu müssen. Wollen Sie keinen Rohrmotor verbauen, weil der Zugang zum Rollladenkasten schwierig ist, kann sich ein elektrischer Gurtwickler als Alternative anbieten. Um die Stromzufuhr zu gewährleisten, muss ebenfalls ein Kabel verlegt werden. Das kann unter dem Putz geschehen oder auch auf der Wand. Grundsätzlich können Sie jeden manuellen Gurtwickler durch eine elektrische Version ersetzen.
Wenn Sie Rollläden nachrüsten möchten, hängt der Preis stark von der Größe, dem gewünschten Material und dem Rollladentyp ab.
Einen Vorbaurollladen aus Kunststoff für ein kleines Fenster wie in manchem Badezimmer erhalten Sie bereits ab etwa 70 Euro.
Größere Varianten kosten entsprechend mehr.
Ebenso wird es teurer, wenn der Panzer aus Aluminium gefertigt sein soll.
Für einen elektrischen Rollladen an einem größeren Fenster können Sie mit Preisen von etwa 500 Euro rechnen.
Dazu kommen die Kosten für den fachgerechten Einbau, an dem Sie nicht sparen sollten. Denn wenn Rollläden nicht korrekt eingesetzt werden, hakt der Panzer und die Konstruktion geht durch Fehlbelastungen schnell kaputt. Bevor Sie neue Rollläden einbauen lassen, prüfen Sie, ob Sie von staatlichen Fördermitteln profitieren können. Die Bundesregierung bietet über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Zuschüsse und vergünstigte Förderkredite an.Wenn Sie die Fassade dämmen und Rollläden einbauen möchten, profitieren Sie von den Zuschüssen oder Krediten im Rahmen der Programme „Energieeffizient Sanieren“. Möchten Sie nur Rollläden nachrüsten, ist das Programm 455-E „Einbruchschutz“ die passende Wahl. Hier erhalten Sie auch Fördergelder, wenn Sie den Einbruchsschutz an Ihrer Immobilie verbessern. Sie können zehn Prozent der Sanierungskosten (maximal 1.600 Euro) erhalten, wenn die Rollläden mindestens der Widerstandsklasse RC 2 entsprechen, die die Polizei für Privatwohnungen empfiehlt.
Die Fördermittel müssen vor Beginn der Arbeiten beantragt werden. Ihr Fachbetrieb vor Ort berät Sie gern.