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Neueinbau oder Nachrüstung? Vorbau- oder Aufsatzrollladen? Elektrisch oder gleich mit Smart-Home-Integration? Verschiedene Anforderungsprofile machen unterschiedliche Rollladen-Typen nötig. Wie sich die verschiedenen Formen und Arten differenzieren lassen und für welche Ansprüche sie sich jeweils am besten eignen, sollten Sie vor der Entscheidung für einen Rollladen-Typ ausreichend recherchieren. Zudem ist es hilfreich, sich den grundlegenden Aufbau von Rollläden vor Augen zu führen.
Die Bezeichnung Rollladen definiert grundsätzlich den zusätzlichen Abschluss einer bestimmten Öffnung – das können ein Fenster oder eine Terrassentür sein. Auch der Begriff Rollabschluss ist verbreitet. In der Schweiz wird vom Store gesprochen.
Ein Rollladen besteht aus mehreren Elementen. Der Hauptbestandteil ist ein Rollpanzer, der sich wiederum aus mehreren Stäbchen, Profilen oder Lamellen zusammensetzt. Zum Einsatz kommen unterschiedliche Materialien wie Kunststoff, Leichtmetall, Metall oder Holz. Das Herz der Gesamtkonstruktion bilden Zugsysteme, Getriebe und Rollladenkästen.
Der Rollladenpanzer oder Rollpanzer ist der hauptsächlich sichtbare und funktionale Teil eines jeden Rollladens: Wahlweise per Zugsystem, Getriebe oder Motor lässt er sich vor dem Fenster hoch- und herunterfahren. So bestimmen Sie über den Sicht- und Sonnenschutz eines jeden Fensters. Neben ihrer ursprünglichen Funktion als Sicht- und Wetterschutz finden Rollläden zunehmend als Wärme- und Schallschutz Verwendung. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich beispielsweise um einen Aufsatzrollladen oder um einen Einbaurollladen handelt.
Rollladen-Lamellen sind die einzelnen Elemente eines Rollladens, aus denen sich der Rollladenpanzer zusammensetzt. Sie bestehen heute aus Kunststoff oder Aluminium, werden ausgeschäumt und mit einer Dicklackbeschichtung versehen. So bieten sie eine optimale Dämmung und sind insbesondere in der Aluminium-Ausführung ein zusätzlicher Schutz gegen Einbrecher.
Haben Sie sich statt für Innenrollos für Jalousien außen am Fenster entschieden, stehen Sie vor einer weiteren Frage: Welcher Rollladentyp kommt infrage und welcher ist für Ihr ganz persönliches Anforderungsprofil optimal? Während zum Beispiel Vorbaurollläden einfach nachzurüsten sind, kommt ein Neubaukasten (oder Einbaurollladen) seinem Namen entsprechend bestenfalls bei einem Neubau oder bei einer Sanierung zum Einsatz. Ein Einbaurollladen kommt hingegen sowohl beim Neubau als auch für die Nachrüstung infrage.
Mit Vorbaurollladen haben Sie den wenigsten Aufwand bei der Montage.
Die Bezeichnung deutet es an: Vorbaurollläden bzw. die entsprechenden Rollladenkästen befinden sich stets außen vor dem Fenster. Sie oder eine von Ihnen beauftragte Fachfirma bringt das Rollladenelement vor oder in der Fensternische an. Durch diese Installationsweise empfehlen sich Vorbaurollläden bei einem Neubau ebenso wie beim Nachrüsten im Rahmen einer Modernisierung.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Bei dieser Variante der Rollladenkästen ist es nicht notwendig, die Gebäudehülle zu durchbrechen. Eine Wärmebrücke über dem Fenster bleibt aus. Ein geringerer Energieverbrauch beim Heizen und ein besseres Raumklima sind die angenehme Folge. Hinsichtlich des Designs entscheiden Sie sich für einen runden oder einen eckigen Rollladenkasten. Außerdem stehen verschiedene Farben und optionale Komfortfunktionen wie Sicherheitspakete, ein Insektenschutz oder eine Funksteuerung zur Auswahl.
Als Bauherr sind Sie bei der Auswahl der optimalen Rollladenlösung etwas flexibler: Im Rahmen des Rohbaus berücksichtigen Sie die künftigen Rollläden direkt im Mauerwerk. So ist der Rollladenkasten später eine Einheit mit der Fassade und beeinträchtigt das optische Bild Ihres Eigenheims von außen nicht.
Zum einfachen Nachrüsten an Altbauten ist dieser Rollladentyp nicht die beste Wahl. Möchten Sie diese Lösung nachträglich anbringen, müssten Sie dazu das Mauerwerk aufstemmen und gegebenenfalls die gesamten Fenster austauschen. Planen Sie hingegen ohnehin eine komplette Sanierung Ihres Eigenheims, sind Neubaurollläden eine Option. Mit ihnen erreichen Sie eine effiziente Wärmedämmung gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV).
Bei Neubauten und bei Sanierungsmaßnahmen mit Fenstertausch gleichermaßen zum Einsatz kommen Aufsatzrollläden. Anders als etwa beim Einbaurollladen bilden Rollladenkasten, Rollladen und Fenster in diesem Fall eine feste Einheit und werden als solche montiert. Der Nachteil: Da der Rollladenkasten direkt auf der Fensterscheibe sitzt, verringert sich die Fensterhöhe. Im Falle eines Altbaus mit romantischen Bogenfenstern ist deshalb davon abzuraten, nachträglich einen Aufsatzrollladen bzw. -kasten zu installieren.
Durch diese wärmedämmende Einheit von Fenster und Rollladen sparen Sie wertvolle Energie. Optional setzen Sie beim Material auf eine doppelte Hohlkammer. So erhalten Sie mehr Stabilität, Isolierfähigkeit und höhere Schallschutzwerte. Die Außenblende ist hier wahlweise aus Kunststoff oder aus Aluminium.
Moderne Fassaden bringen heute zeitgemäße Formen mit sich – Fenster sind dann häufig nicht mehr rechteckig, sondern fügen sich abgeschrägt in das futuristische Bauwerk ein. Als passende Rollläden eignen sich hier Schrägrollläden.
Schrägrollläden sind die maßgeschneiderte Lösung für moderne, schrägverglaste Fenster und Giebelfenster. Ihr Einsatzfeld umfasst Neubauten ebenso wie Altbaumodernisierungen. Wie herkömmliche Rollläden schließt diese Lösung von oben nach unten – und zwar ausgehend von einem Rollladenkasten über dem Fenster. Dieser schließt auf beiden Seiten bündig mit den Führungsschienen ab. Die Montage erfolgt in der Laibung und somit ohne Stemmarbeiten.
Ein solches Rollladensystem ist für Fensterschrägen zwischen 0,5 und 45 Grad geeignet. Schrägrollläden fügen sich dank unterschiedlicher Farben und Formen der Rollladenkästen harmonisch in das Gesamtbild Ihrer Fassade ein. Ein optionaler Solarantrieb ermöglicht eine nachträgliche Montage ohne aufwendige Mauerdurchbrüche oder komplizierte Leitungsverlegungen.
Der Vollständigkeit halber führen wir an dieser Stelle Rolltore auf. Auch wenn Sie nicht direkt in die Kategorie der Rollläden fallen, funktionieren sie doch fast genauso. Mehrere Aluminium-Profile mit FCKW-freier PU-Schaumfüllung bilden gemeinsam einen Rollladenpanzer, den Sie durch Aluminiumführungen an den Seitenrändern und ein Getriebe aufrollen oder herunterlassen. Als Garagentor fügt sich ein solches Rolltor perfekt in die Optik der Fenster-Rollladen ein und lässt sich noch dazu in ein möglicherweise vorhandenes Smart-Home-System integrieren. Dazu sollte der Antrieb jedoch elektrisch oder entsprechend nachrüstbar sein.
Ein stimmiges Bild schaffen Sie, wenn das Design Ihres Rolltors an der Garage mit Ihren Fenster-Rollläden zusammenpasst.
Sie möchten Ihre mechanischen Rollläden nicht mehr manuell hochziehen und schließen? Elektrische Rollläden sind seit geraumer Zeit eine beliebte Komfortsteigerung für die eigenen vier Wände. Verwenden Sie sie entweder gleich in Ihrem Neubau und legen Sie die notwendigen Leitungen zu den entsprechenden Fenstern – oder rüsten Sie sie als Vorbaurollläden für bestehende Fenster nach. Ziehen Sie dazu jedoch einen Elektriker zurate, der Ihnen die notwendigen Leitungen zu den Fenstern legt und die elektrischen Rollläden bestenfalls an den Stromkreislauf anschließt.
Smarte Rollläden für Ihr Smart Home
Die Steuerung der Rollläden über ein Smart-Home-System ist nicht nur bequem, sondern auch hilfreich, wenn Sie mal im Urlaub sind und ungebete Gäste fernhalten möchten.
Herkömmliche, elektrische Rollläden sind Ihnen zu beliebig? Dann sind smarte Rollläden die nächste Entwicklungsstufe. Nutzen Sie Ihr Smart-Home-System zur Regelung des Lichteinfalls in Ihren Wohnräumen. Mithilfe einer intelligenten App-Rollladensteuerung reicht ein Fingertipp auf dem Smartphone, um die Position und Stellhöhe der Rollläden in jedem Raum Ihres Hauses einzeln oder gruppiert zu bestimmen. Außerdem definieren Sie, zu welchen Zeiten Ihre Rollläden ohne Ihr Eingreifen hoch- oder herunterfahren. In Kombination mit der Anwesenheitssimulation Ihres Smart Home ergibt sich für potenzielle Einbrecher die Illusion eines bewohnten Hauses – obwohl Sie auf Geschäftsreise oder im Urlaub sind.
Möchten Sie Ihren Wohnkomfort durch smarte Rollläden erweitern, stellt sich früher oder später die Frage nach der Umsetzung. Schließlich benötigen bislang mechanische Rollläden für die Steuerung per App einen Motor. Und dieser will bestenfalls mit Strom versorgt sein. Wenn sie dafür keine Leitungen verlegen und das Mauerwerk aufstemmen möchten, können Sie alternativ auf Solar-Rollläden setzen. Diese nachhaltige Rollladenlösung kommt autark und ohne externen Stromanschluss aus. Durch in den Rollladenkasten integrierte Photovoltaik-Zellen versorgt sich dieses System bei Sonnenschein von alleine mit Strom. Selbst bei ausbleibendem Sonnenschein reicht die Energiereserve bei normalem Betrieb bis zu 30 Tage lang. Da die Stromversorgung in der geschlossenen Geräteökonomie durch 12-Volt-Gleichstrom erfolgt, ist für die Montage kein Elektriker notwendig.
Die Preise und Kosten für neue oder nachzurüstende Außenrollläden variieren teilweise sehr stark und in Abhängigkeit vom gewählten Rollladen-Typ sowie den örtlichen Gegebenheiten. Eine Sonderanfertigung ist natürlich deutlich teurer als Rollläden für Fenster mit Standardmaßen. Die folgende Übersicht bietet Ihnen eine grobe Orientierung.
Rollladen-Typen | Preise (inklusive Montage)* |
---|---|
Vorbaurollladen | 300 Euro |
Neubaurollladen | 300 Euro |
Aufsatzrollladen (inkl. Fenster) | 1.000 Euro |
Schrägrollladen | 1.200 Euro |
Elektrische Rollladen nachrüsten | 650 Euro |
Smarter Rollladen (Steuerung & elektrischen Gurtwickler nachrüsten) | 250 Euro |
Solar-Rollladen | 400 Euro |
Rolltor | 1.000 Euro |
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.