Ein Einfamilienhaus mit 140 m² und vier Bewohner:innen hat laut Co2online einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 4.000 bis 5.100 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Dafür sollte mindestens eine Photovoltaikanlage mit 6 Kilowattpeak (kWp) Leistung installiert werden. Wollen Sie Photovoltaik (PV) nicht nur für den Stromverbrauch, sondern auch für die Wärmeerzeugung nutzen, muss die Anlage größer sein, im Beispiel wären es ca. 10 kWp. Wann sich eine PV-Anlage fürs Einfamilienhaus lohnt, hängt von individuellen Faktoren ab.
Wichtig, um die PV-Größe für Ihr Eigenheim zu berechnen, sind folgende Richtwerte:
Die Tabelle zeigt Beispielwerte für geeignete Größen einer PV-Anlage für Einfamilienhäuser, die auf dem durchschnittlichen Stromverbrauch von Haushalten basieren:
Beispiel | Stromverbrauch im Einfamilienhaus* | Gedeckt durch | benötigte Dachfläche |
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1-Personen-Haushalt | 2.400 - 2.700 kWh/Jahr | 3 kWp | ca. 18 m² |
2-Personen-Haushalt | 3.000 - 3.500 kWh/Jahr | 4 kWp | ca. 24 m² |
3-Personen-Haushalt | 3.600 - 4.500 kWh/Jahr | 5 kWp | ca. 30 m² |
4-Personen-Haushalt | 4.000 - 5.100 kWh/Jahr | 6 kWp | ca. 36 m² |
5-Personen-Haushalt | 5.000 - 6.300 kWh/Jahr | 7 kWp | ca. 42 m² |
4-Personen-Haushalt mit Wärmepumpe | 7.640 - 10.700 kWh/Jahr | 11 kWp | ca. 66 m² |
Dachneigung und Dachausrichtung sind bei Photovoltaik wichtig. Die optimale Dachausrichtung ist südlich, aber auch andere Optionen können einen hohen Solarertrag einbringen. Ebenso hängt der Solarertrag vom Standort ab. In einem Solarkataster können Sie vorab nachschauen, ob Ihr Standort günstig ist, oder Sie wenden sich direkt an einen Solaranlagen-Fachbetrieb.
Viele Haushalte wollen Ihre PV-Anlage auch zum Heizen nutzen. Ein Einfamilienhaus mit Wärmepumpe braucht oft eine PV-Anlage mit einer Leistung zwischen 8 und 11 kWp. Das lässt sich leicht berechnen, wenn Sie von folgender Faustformel ausgehen:
Der mittlere Stromverbrauch einer Wärmepumpe liegt zwischen 26 und 40 kWh pro Jahr und m². (Quelle: Heizspiegel 2023)
Beispiel für ein 140 m² großes Einfamilienhaus
Private Haushalte profitieren in den meisten Fällen davon, möglichst viel ihres Solarstroms auch selbst zu verbrauchen. Zwar bekommen Sie die sogenannte Einspeisevergütung, wenn Sie ihren Solarstrom ins öffentliche Netz einspeisen. Der Gewinn daraus ist aber bei weitem nicht so hoch wie die Einsparung, die Sie mit einem hohen Eigenverbrauch machen. Solaranlagen kosten Einfamilienhäuser im laufenden Betrieb also weniger, wenn der Eigenverbrauch am Solarstrom hoch ist.
Achten Sie auf die richtige Speichergröße für ein Einfamilienhaus:
Wenn Sie die Größe der PV-Anlage Ihres Einfamilienhauses planen, sollten Sie auch an die Zukunft denken: Steht die Anschaffung eines neuen Autos an oder muss die Heizung erneuert werden? Dann sollten Sie die Kombination ihrer Solaranlage mit einem E-Auto und einer elektrisch betriebenen Heizung, wie der Wärmepumpe oder Infrarotheizung, in Erwägung ziehen. Dadurch erhöhen Sie Ihren Solar-Eigenverbrauch und sparen langfristig Kosten.
Je nach Solaranlage sind Kosten im Einfamilienhaus unterschiedlich hoch. Bei niedrigem Stromverbrauch kann eine PV-Anlage mit 5 kWp ab 10.000 Euro bereits ausreichend sein. Falls mehr als 3 Personen im Haus leben, ist der Stromverbrauch wahrscheinlich höher. Rechnen Sie mit Anschaffungskosten ab 12.000 Euro für eine PV Anlage mit 8 kWp. Für größere Anlagen auf Einfamilienhäusern mit einer Leistung ab 10 kWp zahlen Sie selten weniger als 14.500 Euro, dafür können Sie aber auch einen hohen Strombedarf abdecken.
Zu den Kosten einer Solaranlage gehören auch die laufenden Ausgaben. Eine Versicherung kostet Sie etwa 35 bis 250 Euro im Jahr. Zudem sollten Sie Ihre Solaranlage für ca. 250 Euro regelmäßig warten lassen, wenn dies auch nicht jedes Jahr erforderlich ist. Schließlich können Verschmutzungen den Solarertrag schmälern, weswegen Sie jährlich mit ca. 125 Euro für die Reinigung rechnen sollten.
Eine Solaranlage mit Speicher für ein Einfamilienhaus kostet zwischen 15.000 und 25.000 Euro. Doch die Investition zahlt sich in der Regel aus. Denn so können Sie Ihren Eigenverbrauch erheblich erhöhen und die Unabhängigkeit von Stromversorgern senken. Dank des Solarspeichers sind Sie nicht mehr darauf angewiesen, sich nach den Sonnenstunden am Tag zu richten und in den Morgen- oder Abendstunden teuren Netzstrom dazuzukaufen, sondern können Ihren erzeugten Solarstrom auch Stunden später nutzen.
Wie groß sollte der Solarspeicher fürs Einfamilienhaus sein?
Die Faustregel beim Einfamilienhaus mit PV-Anlage und Speicher ist:
1 Kilowattstunde (kWh) Speicherkapazität pro Kilowatt-Peak (kWp) Leistung
Haben Sie also eine Anlage mit 8 kWp Leistung, kann ein Speicher für 8 kWh passen. Entscheidend ist aber der konkrete Fall.
Eigentümer:innen können mithilfe von Solarförderungen die Kostenlast senken. Zum einen gibt es bundesweite Förderungen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Zum anderen gewähren viele Gemeinden auch regionale Förderungen. Diese sind häufig auf Solaranlagen, Solarspeicher, Wallboxen oder Balkonkraftwerke ausgelegt. Gut zu wissen: In vielen Fällen lassen sich regionale Förderprogramme mit staatlichen Fördermitteln kombinieren.
Die Steuerregelungen für Photovoltaik bei Einfamilienhäusern wurde in den letzten Jahren erheblich vereinfacht. In den meisten Fällen ist es nicht mehr nötig, den Kleinunternehmerstatus für den Betrieb einer kleineren neuen Anlage anzunehmen. Oft ist gar keine Meldung ans Finanzamt nötig, da Sie weder Umsatzsteuer noch Einkommensteuer auf Photovoltaik zahlen.
Wenn Sie eine Solaranlage für Ihr Einfamilienhaus planen, müssen Sie gewisse rechtliche Regelungen und Voraussetzungen beachten:
Abstandsregeln bei Reihenhäusern
Bei PV-Anlagen auf Reihenhäusern gibt es mehr Regelungen zu beachten als bei Einfamilienhäusern. So müssen bei Reihenhäusern gewisse Abstände zwischen der PV-Anlage und Brandschutzwänden eingehalten werden. Je nach Bundesland müssen diese Abstände zwischen 0,5 und 1,25 Meter betragen.
Eine eigene PV-Anlage auf dem Einfamilienhaus ist in vielen Fällen wirtschaftlich sinnvoll. Vor allem in Kombination mit einem Speicher und einem hohen Eigenverbrauch können Haushalte ihre Betriebskosten senken. Denn statt teuren Netzstrom zu beziehen, können Sie Ihren günstig produzierten Solarstrom nutzen. Die hohen Anschaffungskosten von mindestens 10.000 Euro können dank lukrativer Solarförderungen erheblich gesenkt werden.
Um sicherzugehen, dass Sie nichts Wichtiges übersehen oder vergessen, hilft Ihnen unsere Checkliste für die Planung einer Solaranlage. Ansonsten steht Ihnen Ihr Solaranlagen-Fachbetrieb nicht nur bei der Montage der PV-Anlage, sondern auch bei allen Fragen im Vorfeld zur Seite.
Unser Service für Sie
Aroundhome unterstützt Sie bei der Planung und Umsetzung Ihres Solar-Projekts mit Fachwissen und vermittelt passende Fachfirmen.