Auch auf einem Flachdach kann eine Photovoltaikanlage effizient sein. Durch spezielle Ständersysteme können die Module individuell ausgerichtet werden und somit ertragreich Strom erzeugen. Für PV-Anlagen auf dem Flachdach werden meist ein geringerer Neigungswinkel und eine Ost-West Ausrichtung gewählt. Somit können mehr Sonnenstunden für die Energiegewinnung genutzt werden und die Anlage auch im Winter, wenn die Sonne niedriger ist, effizient Strom erzeugen.
Auch auf Flachdächern gibt es unterschiedliche Montagearten für Photovoltaik-Anlagen, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben. Das sind die Hauptmontagearten:
Bei der Montage mit Dachdurchdringung werden Stützvorrichtungen der Solarmodule direkt im Dachstuhl mit langen Schrauben verankert. Anschließend werden die Module an der Vorrichtung befestigt. Diese Methode bietet einen hohen Windwiderstand, da die Aufständerungen stabil und sicher befestigt sind.
Allerdings wird beim Befestigen auch die Dachhaut, die für die Wärmedämmung und den Schutz vor Wasser verantwortlich ist, durchbohrt. Dies kann die Isolierung und die wasserdichten Eigenschaften des Daches beeinträchtigen. Zudem kann das Bohren in die Dachstruktur die Stabilität des Daches beeinträchtigen. Daher ist eine fachgerechte Abdichtung und Verstärkung notwendig, was zusätzliche Kosten und Aufwand bedeutet.
Die Montage ohne Dachdurchdringung vermeidet das Durchbohren der Dachhaut, indem die Gestelle auf dem Dach befestigt und beschwert werden. Unterschieden werden dabei zwei Methoden:
Bei einer Verklebung und Ballastierung werden die Gestelle mit dem Dach verklebt und anschließend mit speziellen, mit Steinen gefüllten Wannen beschwert. Dies sorgt für notwendige Stabilität. Die einfachste Form besteht aus einem Gestell mit unterschiedlichen Neigungswinkeln. Die Module werden in Schienen eingesetzt, die auf dem Gestell montiert sind.
Eine weitere Möglichkeit ist, die Module in zuvor aufgesetzten Betonsteinen zu verschrauben, die eine stabile Basis bieten.
Vor der Installation von Photovoltaik-Modulen für ein Flachdach sollten Sie unbedingt eine Fachfirma konsultieren, um die Tragfähigkeit bzw. Statik des Dachs zu überprüfen. Neben dem Gewicht der Anlage sind auch die Last durch die Aufständerung, die Beschwerung durch Wannen und im Winter zusätzliche Schneelasten zu berücksichtigen.
Ebenso gilt es die Windanfälligkeit der schräg montierten Module zu berücksichtigen. Bei starkem Wind können sowohl das Haus als auch die Solaranlage beschädigt werden, wenn die Belastung unterschätzt wird.
Allgemein bekannt ist, dass Photovoltaikanlagen möglichst südlich ausgerichtet werden sollten. Dies gilt allerdings nur für Schrägdächer, bei denen die Position und Neigung durch die Dachform vorgegeben sind. Auf einem Flachdach können durch die Möglichkeit der freien Positionierung auch andere Ausrichtungen der PV-Anlage sinnvoll sein.
Genauso wie die typische Südausrichtung kann beim Flachdach auch eine Ost-West-Ausrichtung effizient sein. Die Photovoltaikanlage weist dann eine Zickzack-Form auf, weil sich die Module in Ost-Ausrichtung immer mit denen in West-Ausrichtung abwechseln. So werden neben den ertragreichen Mittagsstunden auch die Morgen- und Abendstunden gut ausgenutzt.
Optimale Ausrichtungen von Photovoltaik für ein Flachdach:
Je nach Größe und Montageart kostet eine Solaranlage für das Flachdach zwischen 11.300 bis 28.000 Euro. Im Allgemeinen können Sie mit Kosten von 1.370 bis 2.260 Euro pro kWp für eine PV-Anlage auf einem Flachdach rechnen.
Obwohl die Kosten für die Montage bei Photovoltaik auf dem Flachdach günstiger sind als bei einer Schrägdachmontage, treibt das teurere Montagesystem (die Aufständerung) die Kosten in die Höhe.
Preisbeispiele für Flachdach-Solaranlagen
Leistung | Kosten mit Speicher | Kosten ohne Speicher |
---|---|---|
5 kWp | ca 14.500 Euro | ca. 11.300 Euro |
7 kWp | ca. 17.700 Euro | ca. 13.600 Euro |
10 kWp | ca. 21.800 Euro | ca. 16.500 Euro |
15 kWp | ca. 27.700 Euro | ca. 20.500 Euro |
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Ja, auf einem Flachdach kann eine Solaranlage installiert werden. Diese bietet sogar den Vorteil, dass die Module optimal ausgerichtet und geneigt werden können, um die Sonnenenergie effizient zu nutzen.
Eine PV-Anlage auf einem Flachdach kann entweder mittels Dachdurchdringung oder ohne Dachdurchdringung befestigt werden. Bei der Dachdurchdringung werden die Gestelle für die Module mit langen Schrauben direkt im Dachstuhl verankert, was hohe Stabilität bietet. Alternativ werden die Gestelle ohne Dachdurchdringung auf dem Dach verklebt und mit ballastierten Wannen beschwert oder die Module in zuvor aufgesetzten Betonsteinen verschraubt, um die notwendige Stabilität ohne Eingriff in die Dachstruktur zu gewährleisten.
Im Allgemeinen können Sie für eine Flachdach-Anlage mit ähnlichen Kosten wie für eine Schrägdach-Anlage rechnen: rund 1.370 bis 2.260 Euro pro kWp.
Bei einer südlichen Ausrichtung auf dem Flachdach wird ein Neigungswinkel von ca. 30 bis 35 Grad empfohlen, wohingegen bei einer Ost-West-Ausrichtung ein Winkel von 10 bis 15 Grad empfohlen wird.