Photovoltaik im Gartenhaus ist eine optimale Lösung, wenn Sie Strom z. B. für Elektrogeräte benötigen, es jedoch keinen Stromanschluss gibt. Eine Stromleitung vom Wohnhaus zu verlegen, kann teuer und umständlich sein. Mit einer Solaranlage am Gartenhaus produzieren Sie Ihren eigenen Strom und machen sich unabhängig von einem Netzanschluss. So können Sie sogar im Schrebergarten eigenen Solarstrom für einen Kühlschrank, Kochplatten, Beleuchtung oder Heizung nutzen. Gleichzeitig schonen Sie die Umwelt, da Sie auf erneuerbare Energien zurückgreifen.
Vorteile einer PV-Anlage im Gartenhaus:
Die Größe der PV-Anlage auf dem Gartenhaus hängt in erster Linie vom Strombedarf ab. Es kann bereits ein sogenanntes Balkonkraftwerk bis 800 Watt für die Beleuchtung und den Betrieb von elektronischen Geräten in einem durchschnittlichen Gartenhaus ausreichen. Bei einem höheren Energiebedarf, zum Beispiel mit einem Kühlschrank oder einer Elektroheizung und wenn Sie häufig im Gartenhaus sind, könnte sich eine kleine Solaranlage von etwa 1 bis 2 Kilowattstunden (kWh) anbieten.
Zur Berechnung des gesamten Strombedarfs brauchen Sie
Beispiel:
In Ihrem Gartenhaus brennt eine LED-Lampe mit 9 Watt (0,009 kWh) an 180 Tagen im Jahr jeweils 3 Stunden, also insgesamt 540 Stunden. Der Jahresverbrauch der Lampe lässt sich wie folgt berechnen: 0,009 kWh x 540 h = 4,86 kWh/a
Dazukommt der Stromverbrauch eines elektrischen Rasenmähers mit 1.300 Watt (1,3 kWh), der jede Woche eine Stunde läuft (insgesamt 52 Stunden im Jahr). Jahresverbrauch Rasenmäher: 1,3 kWh x 52 h = 67,6 kWh/a
Außerdem befindet sich im Gartenhaus noch ein Kühlschrank mit 100 Watt (0,1 kWh), der das ganze Jahr über angeschlossen ist (1.752 Stunden Laufzeit des Kompressors). Jahresverbrauch Kühlschrank: 0,1 kWh x 1752 h = 175,2 kWh/a
Insgesamt beträgt der Strombedarf im Gartenhaus 247,66 kWh im Jahr. Dafür würde ein Solarmodul mit 250 W Leistung ausreichen.
Stromverbrauch elektrischer Geräte im Gartenhaus:
Gerät | Leistung | Nutzungsdauer im Jahr | Stromverbrauch im Jahr |
---|---|---|---|
Alarmanlage | 10 W | 8766 h | 88 kWh |
LED-Lampe | 9 W | 540 h | 5 kWh |
Elektrische Heizung | 500 W | 720 h | 360 kWh |
Elektrische Herdplatte | 1.500 W | 100 h | 150 kWh |
Elektro-Rasenmäher | 1.300 W | 52 h | 68 kWh |
Gartenpumpe | 800 W | 300 h | 240 kWh |
Kühlschrank | 100 W | 1.800 h | 180 kWh |
Ladegerät Handy | 5 W | 1.800 h | 3 kWh |
Ladestationen für E-Bikes | 500 W | 260 h | 130 kWh |
Router/WLAN | 10 W | 2.500 h | 25 kWh |
Teichpumpe | 80 W | 1.800 h | 144 kWh |
Bei der Größe der Solaranlage des Gartenhauses ist auch die Ausgangsspannung wichtig. Wenn Sie z. B. nur Geräte mit 12 Volt anschließen, dann reichen auch Module mit 12 Volt. Sollen dagegen größere Elektrogeräte wie ein Kühlschrank betrieben werden, benötigen Sie ca. 230 Volt.
Eine Gartenhaus-Solaranlage besteht aus Solarmodulen, die Sonnenlicht in Strom umwandeln. Diese werden mit einem bestimmten Montagesystem befestigt. Ein Wechselrichter verwandelt den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom. Der Strom kann direkt genutzt oder in einer Solarbatterie gespeichert werden. Wenn am Gartenhaus kein Strom anliegt, müssen Sie außerdem Stromleitungen und Steckdosen legen lassen. Wollen Sie nicht nur ein Balkonkraftwerk, sondern eine Inselanlage, benötigen Sie einen Sicherungskasten. Laderegler, Verkabelung und Sicherungen vervollständigen die Liste der wichtigsten Bestandteile einer Solaranlage.
Wollen Sie Ihren überschüssigen Solarstrom ins öffentliche Netz einspeisen, benötigen Sie außerdem einen Zweirichtungszähler.
Die einfachste Möglichkeit, eine Solaranlage am Gartenhaus zu installieren, ist ein Komplettset. Die Preise für Photovoltaik liegen aktuell bei 150 bis 300 Euro für 100 Watt Leistung. Eine Solaranlage mit 800 Watt Leistung kostet also ca. 1.200 bis 2.400 Euro. Ein im System enthaltener Akku erhöht die Anschaffungskosten.
Folgende Voraussetzungen für eine Solaranlage müssen Sie bei der Installation am Gartenhaus beachten:
Für Photovoltaik am Gartenhaus ist in der Regel keine Baugenehmigung erforderlich. Falls Ihr Gartenhaus in einem Schrebergarten steht, ist es wichtig, dass Sie die Regeln des Kleingartenvereins beachten.
Wichtig: Wollen Sie einen Anschluss ans öffentliche Stromnetz, ist es erforderlich, die Anlage sowohl beim Netzbetreiber als auch im Marktstammdatenregister anzumelden. Nur so können Sie herkömmlichen Strom beziehen, wenn Ihr Solarertrag erschöpft ist, oder Ihren Solarstrom ins Netz einspeisen, wenn Sie einen Überschuss haben. Nur so erhalten Sie eine Einspeisevergütung für Ihren Solarstrom.
Bei abgelegenen Gartenhäusern bietet sich die Solar-Inselanlage.an. Eine Inselanlage wird nicht ans Stromnetz angeschlossen. Da die Stromproduktion unabhängig vom Netzbetreiber funktioniert, müssen Sie die Anlage auch nirgendwo anmelden. Auf diese Weise können Sie allerdings auch keine Einspeisevergütung erhalten.
Eine PV-Anlage am Gartenhaus wird häufig in Eigenregie installiert, da die Montage recht einfach ist. Denn zum einen ist das Dach niedriger als beim Wohnhaus und daher einfacher zu erreichen. Zum anderen wird die Gartenhaus-Solaranlage von vielen Anbietern als Komplettpaket geliefert, das leicht installiert werden kann. Für eine sichere Montage sollten Sie die Statik des Gartenhausdaches allerdings von einer Fachkraft oder von einer Solar-Fachfirma überprüfen lassen.
Eine Solaranlage ist vor allem dann sinnvoll, wenn es in Ihrem Gartenhaus keinen Stromanschluss gibt. Denn mit Photovoltaik können Sie günstigen Solarstrom selbst produzieren und im Schrebergarten nutzen. Der Strombedarf im Gartenhaus ist häufig nicht sehr hoch, so dass sich bereits kleine Solaranlagen oder Steckergeräte lohnen. Diese sind nicht so teuer wie Dachanlagen, leicht zu montieren und amortisieren sich in der Regel in wenigen Jahren.
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