Für die nahtlose Montage einer Indach-Solaranlage muss das Dach vorbereitet werden, da nur die Solarmodule Schutz vor Regen bieten. Dafür wird eine Abdichtschicht, in vielen Fällen Abdichtungsbahnen und weiteres Isoliermaterial, auf die Dachunterkonstruktion aufgebracht. Für Indach-Solaranlagen werden in einem nächsten Schritt spezielle Montagesysteme verwendet, die unter anderem Regenwasser ableiten können und der Solaranlage Stabilität geben. Die Schienen werden direkt auf den Dachsparren oder einer anderen tragenden Struktur befestigt. Anschließend werden die Photovoltaikmodule montiert.
Die elektrische Verkabelung der Module erfolgt zuletzt, wobei die Kabel durch die Dachkonstruktion geführt und an den Wechselrichter im Hausinnern angeschlossen werden. Nachdem die Solarpaneele installiert und verkabelt sind, wird der Übergang zu den Dachziegeln oder dem Hausanschluss mit speziellen Blechen abgedichtet, um sicherzustellen, dass das Dach wasserdicht bleibt.
Für eine Indach-Solaranlage können herkömmliche Solarmodule verwendet werden. Der wesentliche Unterschied besteht allerdings in der Unterkonstruktion bzw. den Montagerahmen, die direkt auf der Dachstruktur befestigt werden. Sie sind so gestaltet, dass sie eine ebene Oberfläche für die Module schaffen und gleichzeitig die notwendige Belüftung hinter den Modulen sicherstellen, um Überhitzung zu vermeiden.
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Die durchschnittlichen Kosten für eine Indach-Photovoltaikanlage betragen etwa 1.900 Euro pro Kilowattpeak (kWp), einschließlich der Demontage der vorhandenen Dachbedeckung. Bezogen auf die Fläche des Daches belaufen sich die Kosten für eine Indach-PV-Anlage auf 350 bis 550 Euro je Quadratmeter.
Für Neubauten fallen die Kosten einer Indach-Photovoltaik geringer aus als für Bestandsgebäude, da hier die Ausgaben für Dachziegel und die Dachdeckerarbeit wegfallen.
Position | Preis pro kWp* |
---|---|
Solarmodule | ca. 450 Euro |
Unterkonstruktion/ Montagerahmen | ca. 500 Euro |
Installationsarbeiten | ca. 860 Euro |
Dacheindeckung | ca. 90 Euro |
Gesamt | ca 1.900 Euro |
Für den Neubau ist die Indach-Photovoltaik besonders vorteilhaft, da sie von Anfang an in die Planung einbezogen werden kann. Dadurch können Ästhetik und Funktionalität zwischen Dach und Photovoltaikanlage optimal aufeinander abgestimmt werden.
Bei einer Dachsanierung bietet die Indach-Photovoltaik ebenfalls Vorteile. Müssen Sie Ihr Dach ohnehin erneuen, können Sie Ihre Immobilie mit einer modernen und energieeffizienten Indach-Solaranlage aufwerten. Zudem fällt durch das Ersetzen der Dachmaterialien gegen ein Indach-Photovoltaik die spätere Montage einer Aufdach-Anlage weg.
Bei Dächern, die mit Blech oder Bitumen gedeckt sind, kann eine Indach-Photovoltaikanlage nicht installiert werden.
Außerdem ist Indach-Photovoltaik für Flachdächer und Pultdächer ungeeignet. Bei zu flachem Winkel (unter 20°) oder ausschließlicher Ausrichtung nach Nordwesten kann das Regenwasser nicht effizient von den Modulen abgeleitet werden. Ein zu geringer Winkel beeinträchtigt zudem die Effektivität der Anlage.
Ziegeldächer, vor allem Satteldächer und Steildächer, sind für eine Indach-Photovoltaikanlage am besten geeignet. Zudem ist eine Dachneigung von mind. 20 Grad notwendig.
Für Indach-Photovoltaikanlagen bestehen dieselben Förderungsmöglichkeiten wie für eine Aufdach-Solaranlage. Die Einspeisevergütung nach dem EEG, Förderungen in Ihrem Bundesland oder auch regionale Zuschüsse stehen zur Verfügung. Ebenso haben Sie die Möglichkeit auf einen zinsgünstigen Förderkredit der KfW-Bank.
Indach-PV-Anlagen können potenziell ein undichtes Dach verursachen, wenn die Installation nicht fachgerecht durchgeführt wird. Die Integration der Photovoltaikmodule direkt in die Dachfläche erfordert eine präzise Abdichtung um das Modul herum, um das Eindringen von Wasser zu vermeiden. Daher ist es entscheidend, dass solche Systeme von qualifizierten Fachleuten installiert und regelmäßig gewartet werden.
Ein Kaltdach ist eine Dachkonstruktion, bei der zwischen der Dachdeckung und der darunter liegenden Wärmedämmung eine Belüftungsebene existiert, um Feuchtigkeit abzuführen und Wärmeverlust zu minimieren. Diese Konstruktion ermöglicht es, die Bildung von Kondenswasser zu verhindern, indem feuchte Luft durch Belüftungsschlitze abgeführt wird. Im Gegensatz zum Warmdach, bei dem die Dämmung außen liegt, befindet sich die Dämmung beim Kaltdach unterhalb der Dachdeckung.
Ein Warmdach bezeichnet eine Dachkonstruktion, bei der die Wärmedämmung direkt auf der Dachdecke, also der obersten geschlossenen Schicht des Daches, angeordnet ist und darüber eine Abdichtungsschicht liegt. Diese Konstruktion ermöglicht es, dass der gesamte Dachraum auf der Innenseite der Dämmung temperiert bleibt, was den Wärmeverlust eines Gebäudes reduziert.
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