Wenn Ihnen die Investition in eine eigene Solaranlage zu teuer ist, gibt es eine Alternative: Sie können auch eine Solaranlage leasen. Dabei zahlen Sie lediglich eine monatliche Leasinggebühr plus laufende Kosten, während die Finanzierung die Leasingfirma übernimmt. So umgehen Sie es, z. B. nach hohen Sanierungs- oder Baukosten einen weiteren hohen Betrag auf einmal zahlen zu müssen. Erfahren Sie, wie das Leasen bei Photovoltaik genau funktioniert und wann es sich für Sie lohnt.
Brauchen Sie direkt Empfehlungen für Fachfirmen?
Eine Solaranlage zu leasen, funktioniert ähnlich wie beim Firmenwagen: Sie gehen einen Leasingvertrag mit einem Anbieter ein, der eine Solaranlage auf Ihrem Dach installiert. Der Anbieter übernimmt die komplette Planung und Investitionskosten, während Sie über einen bestimmten Zeitraum eine monatliche Leasinggebühr zahlen. Zusätzlich müssen Sie – anders als beim Mietmodell – auch die Kosten für Wartung und Instandhaltung übernehmen. Dafür können Sie den produzierten Solarstrom komplett selbst verbrauchen und sind weniger auf teuren Netzstrom angewiesen.
Nach Ablauf des Leasingvertrags gibt es in der Regel drei Optionen:
Wie hoch ist der Restwert der Solaranlage nach 20 Jahren?
Je nach Vertrag und Instandhaltungsmaßnahmen ist die PV-Anlage am Ende der Leasing-Laufzeit meistens sehr günstig zu erwerben. Es gibt auch Anbieter, bei denen Sie nur einen symbolischen Euro oder sogar gar nichts zahlen müssen.
Der größte Vorteil, wenn Sie Photovoltaik (PV) leasen, statt eine eigene Solaranlage zu kaufen, ist es, die hohe Investitionssumme am Anfang zu umgehen. Die Kosten für eine Solaranlage ab 5 Kilowatt-Peak (kWp) beginnen bei 10.000 Euro, mit Solarspeicher und höherer installierter Leistung sind es oft mehr als 15.000 Euro. Übernimmt die Leasingfirma diese Investition, müssen Sie lediglich eine vergleichsweise geringe monatliche Gebühr zahlen plus der jährlichen Betriebskosten.
Vorteile des PV-Leasings im Überblick:
Bevor Sie eine PV-Anlage leasen, sollten Sie auch die Nachteile berücksichtigen. In der Regel sind die Gesamtkosten über die Laufzeit des Leasingvertrags höher als beim Kauf einer Solaranlage. Zudem sind Sie während der Vertragslaufzeit an den Leasinganbieter gebunden. Die Übertragung der Leasingverpflichtung bei einem Umzug oder Erbe kann problematisch werden. Sie sollten daher die Vertragsbedingungen sorgfältig prüfen und mögliche Risiken abwägen, bevor Sie einen Leasingvertrag eingehen, der häufig mindestens 15 Jahre Laufzeit hat.
Nachteile, eine PV-Anlage zu leasen:
Die Laufzeiten, um eine Photovoltaikanlage zu leasen, betragen oft zwischen 15 und 25 Jahre. Das sind lange Zeiträume, in denen sich viel ändern kann. Bedenken Sie zum Beispiel auch, was im Falle eines Verkaufs, einer Zwangsversteigerung oder der Vererbung des Hauses passiert. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihr Steuerbüro oder ihre Anwaltskanzlei, um den Vertrag prüfen zu lassen.
In der Regel müssen Sie mit einer Leasinggebühr zwischen 100 und 300 Euro im Monat rechnen. Die Höhe richtet sich nach Größe der Anlage und Extras. Eine kleine Solaranlage mit 3 Kilowattpeak (kWp) zu leasen ist zum Beispiel günstiger als eine PV-Anlage mit 10 kWp plus Speicher und Wallbox, um den Solarstrom für ein Elektroauto zu nutzen. Hinzukommen die laufenden Kosten, die Sie in der Regel beim PV-Leasing selbst übernehmen.
Das kann Photovoltaik leasen kosten:
Kostenstelle | Kosten |
---|---|
monatliche Leasinggebühr | ca. 100 - 300 Euro |
jährliche Versicherungskosten | ca. 25 - 250 Euro |
jährliche Reinigungskosten | ca. 125 Euro |
Wartungskosten (alle 2 - 4 Jahre) | ca. 200 Euro |
Kann man PV-Leasingkosten steuerlich absetzen?
Seit 2023 ist die Steuer für Solaranlagen vereinfacht worden. In der Regel können Sie als Privatperson die Leasingkosten nur zum Teil steuerlich absetzen. Das Leasen von Solaranlagen kann dem Nullsteuersatz unterliegen, das hängt von den genauen vertraglichen Vereinbarungen ab. Allerdings sind die Serviceleistungen mit dem Regelsteuersatz zu besteuern. Pauschal können bei einigen Miet- und Leasingverträgen daher 10 Prozent der Miete als Serviceleistung versteuert werden (Quelle: Finanztip).
Der Hauptunterschied zwischen Leasing und Miete einer Solaranlage besteht darin, dass Sie beim Leasen in der Regel die Kosten für Wartung, Instandhaltung und Versicherung selbst übernehmen. Zudem ist das Modell eher bei gewerblichen Kund:innen verbreitet. Die Miete einer Solaranlage ist dagegen auch bei Privatpersonen beliebt. Dabei erhalten Sie oft ein Full-Service-Paket, in dem die Betriebskosten inklusive sind. Als dritte Option gibt es eigentlich noch die Pacht einer Solaranlage. Allerdings werden die Begriffe pachten und mieten bei Photovoltaik inzwischen synonym verwendet.
Leasing | Miete | Pacht | |
---|---|---|---|
Planung und Finanzierung | Leasing übernimmt Anbieter | Miete übernimmt Anbieter | Pacht übernimmt Anbieter |
Monatliche Kosten | Leasing Leasinggebühr | Miete Miete | Pacht Pacht |
Wartung, Reparatur und Versicherung | Leasing übernimmt Kund:in | Miete übernimmt Anbieter | Pacht übernimmt Anbieter |
Kundenprofil | Leasing eher gewerblich | Miete gewerblich und privat | Pacht gewerblich und privat |
Unterschied zwischen verpachten und pachten
Das Pachten und Verpachten sind unterschiedliche Verkaufsmodelle: Pachten Sie eine Solaranlage, installiert der Anbieter eine Solaranlage auf Ihrem Dach, deren Ertrag für Sie gegen eine Pachtgebühr zur Verfügung steht. Beim Verpachten erhalten Sie die Pachtgebühr und stellen dafür Ihre Dachfläche für die Installation einer Solaranlage zur Verfügung, von deren Ertrag Sie allerdings nichts erhalten. Diese Variante ist nur lukrativ, wenn die Pacht höher ist als die Ersparnis bei den Stromkosten, die Sie mit einer eigenen Solaranlage machen würden. Oft ist das nur bei sehr großer Fläche möglich, etwa auf einem landwirtschaftlichen Betrieb.
Jetzt von 19 % Mehrwertsteuersenkung profitieren!
Ob Sie eine Solaranlage kaufen oder leasen – im Vergleich zu Haushalten ohne Photovoltaik sparen Sie in fast jedem Fall, dank der Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik. Denn die Gestehungskosten für selbst produzierten Solarstrom werden immer günstiger, während der Preis für konventionellen Strom vom Netz tendenziell steigt. Indem Sie für einen hohen Eigenverbrauch Ihres Solarstroms sorgen, müssen Sie nur wenig teuren Netzstrom dazukaufen. Haben Sie einen Solarstromüberschuss, können Sie Ihren Strom ins öffentliche Netz einspeisen und erhalten dafür die Einspeisevergütung – egal, ob Sie Ihre Solaranlage geleast oder gekauft haben.
Dennoch sollten Sie einige Vor- und Nachteile des Leasens gegenüber dem Kauf einer Solaranlage beachten:
Solaranlage leasen | Solaranlage kaufen | |
---|---|---|
Vorteile |
|
|
Nachteile |
|
|
Kostenbeispiel für gekaufte und geleaste Solaranlagen im Vergleich:
Investitionskosten | Leasinggebühr | Laufende Kosten | Gesamtkosten nach 20 Jahren | |
---|---|---|---|---|
Leasing einer Solaranlage | Investitionskosten - | Leasinggebühr 120 €/Monat | Laufende Kosten ca. 400 €/Jahr | Gesamtkosten nach 20 Jahren 36.800 € |
Kauf einer Solaranlage | Investitionskosten 20.000 | Leasinggebühr - | Laufende Kosten ca. 400 €/Jahr | Gesamtkosten nach 20 Jahren 28.000 € |
Eine Solaranlage zu leasen, ermöglicht einen kostengünstigen Zugang zu erneuerbarer Energie ohne hohe anfängliche Investitionen. Ob Sie kaufen oder leasen, Sie werden in beiden Fällen von mehr Unabhängigkeit von Ihrem Stromversorger profitieren. Leasing ist ideal für diejenigen, die gerade keine hohe Investitionssumme aufbringen können oder keine Förderung für eine eigene Solaranlage erhalten. Allerdings sollten Sie sich bewusst sein, dass im Vergleich zum Kauf höhere Gesamtkosten entstehen. Wer langfristig investieren und unabhängig sein möchte, könnte mit dem Kauf einer Solaranlage besser bedient sein. Um die für Sie sinnvollste Lösung zu finden, sollten Sie die Vertragskonditionen sorgfältig prüfen und mit anderen Angeboten, auch von Mietmodellen, vergleichen.
Unser Service für Sie
Aroundhome unterstützt Sie bei der Planung und Umsetzung Ihres Solar-Projekts mit Fachwissen und vermittelt passende Fachfirmen.
Häufig gestellte Fragen
Die Kosten für das Leasen einer Photovoltaikanlage variieren je nach Anbieter, Anlagengröße und Extras wie Wallbox oder Speicher. In der Regel liegt die Leasinggebühr zwischen 100 und 300 Euro pro Monat. Selbst zahlen müssen Sie beim Leasing häufig auch die laufenden Kosten für Versicherung, Wartung und Reparaturen, was ca. 300 bis 400 Euro im Jahr betragen kann. Beachten Sie, dass trotz geringerer anfänglicher Kosten beim Leasen, die Gesamtkosten über die Vertragslaufzeit hinweg in der Regel höher ausfallen im Vergleich zum Kauf einer Photovoltaikanlage.
Der Unterschied zwischen Leasing und Miete ist, dass beim Leasen einer Solaranlage neben der monatlichen Leasinggebühren auch die Wartungs-, Versicherungs- und Reparaturkosten von den Kund:innen übernommen werden müssen, während beim Mietmodell die Kund:innen ein All-Inclusive-Paket ohne Zusatzkosten zahlen. Manchmal werden die Begriffe mieten und leasen bei Photovoltaik auch synonym verwendet.
In der Regel ist es eine mögliche Option, die Solaranlage am Ende der Leasing-Vertragslaufzeit zu kaufen. Bei manchen Anbietern kann dies bereits bei Vertragsabschluss festgehalten werden.
Haben Sie Fragen oder wünschen eine Beratung per Telefon?
Sie erreichen uns kostenlos per E-Mail und Telefon.