Moderne Photovoltaikanlagen sind so effizient, dass sie die für ihre Herstellung, den Transport und die Installation benötigte Energie innerhalb kurzer Zeit wieder ausgleichen. Fachleute sprechen hier von der Energierücklaufzeit – der Zeitspanne, in der eine Solaranlage so viel Energie erzeugt hat, wie für ihre gesamte Produktion und Inbetriebnahme aufgewendet wurde. Laut dem Fraunhofer-Institut liegt dieser Wert für monokristalline Silizium-Module bei weniger als 1,3 Jahren – die Lebensdauer solcher Module beträgt aber 25 bis 30 Jahre. Eine Photovoltaikanlage produziert also über ihre gesamte Lebensdauer ein Vielfaches der ursprünglich eingesetzten Energie.
Mini-Photovoltaikanlagen oder Balkonkraftwerke lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick leicht selbst montieren. Viele Hersteller liefern detaillierte Anleitungen mit und online finden Sie zahlreiche Tipps, die den Aufbau erleichtern. Auch bei größeren Solaranlagen können Sie einige Arbeiten selbst übernehmen. In Eigenregie sind möglich:
Halterungen auf dem Dach anbringen
Solarmodule montieren
Wechselrichter aufstellen
Solarmodule mit dem Wechselrichter verbinden
Allerdings müssen der Anschluss an das Stromnetz und die Anmeldung der Anlage beim Netzbetreiber von einer Elektrofachkraft durchgeführt werden. Auch die abschließende Prüfung und Inbetriebnahme der Anlage muss ein Fachbetrieb übernehmen.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann auch sämtliche Arbeiten von einer Fachfirma erledigen lassen. Die Profis wissen genau, was zu tun ist, und sorgen für eine fachgerechte und schnelle Montage der Solaranlage.
Photovoltaikanlagen sind in den letzten Jahrzehnten deutlich günstiger geworden. Eine Solaranlage kostet bei einer Leistung von 5 bis 10 kWp heute zwischen 6.000 und 15.000 Euro. Mit einem Speicher zwischen 3 und 10 kWh fallen für solche Anlagen insgesamt 8.000 bis 25.000 Euro an. Zum Vergleich: In den 1980er-Jahren mussten Sie pro kWp Leistung noch mit rund 15.000 Euro rechnen.
Die Kosten einer Solaranlage lassen sich außerdem durch Solarförderungen auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene weiter senken. Eine PV-Anlage bleibt zwar dennoch eine große Investition, leistbar ist sie aber längst nicht nur für Spitzenverdiener. Für den kleineren Geldbeutel gibt es mit Balkonkraftwerken eine praktische Alternative, Solarenergie nutzen zu können. Die Mini-PV-Anlagen sind schon ab 250 Euro erhältlich.
Mit weiteren Mythen räumt Christopher Döring, Vertriebsleiter von Energiekonzepte Deutschland, in unserem Video auf und zeigt, warum Solarenergie eine der klügsten Investitionen in die Zukunft ist:
Kleine Solaranlagen und Balkonkraftwerke sind in den letzten Jahren durch sinkende Anschaffungskosten und steigende Strompreise deutlich rentabler geworden. Sie können sich daher schon nach wenigen Jahren bezahlt machen. Liegen die Anschaffungskosten für eine Balkonsolaranlage beispielsweise bei 800 Euro und sparen Sie dadurch jährlich 150 Euro an Stromkosten ein, hat sich die Anlage schon nach etwa fünf Jahren amortisiert. Danach produziert sie weiterhin Strom ohne zusätzliche Kosten und sorgt langfristig für spürbare Einsparungen.
Es ist richtig, dass die Effizienz von Solaranlagen im Winter deutlich geringer ist als im Sommer, da die Sonne niedriger steht, die Tage kürzer sind und die Intensität der Sonneneinstrahlung insgesamt schwächer ist. Dennoch erzeugen Solaranlagen auch in den kalten Monaten Strom. Damit das funktioniert, genügt schon diffuse Sonneneinstrahlung, die auf die Solarmodule trifft.
Im Sommer produziert eine 10-kWp-Anlage beispielsweise etwa 50 kWh Strom pro Tag. An einem sonnigen Wintertag kann sich der Ertrag auf ungefähr 7 bis 10 kWh verringern. Auch wenn das deutlich weniger ist, sorgt die Solaranlage weiterhin für eine nützliche Stromproduktion, die zur Senkung der Energiekosten beiträgt.
Obwohl eine Ausrichtung nach Süden als optimal gilt, sind auch andere Dachausrichtungen für Solaranlagen sinnvoll. Die Südausrichtung ermöglicht den höchsten Ertrag, da die Sonne während des Tages überwiegend aus südlicher Richtung scheint. Solaranlagen, die nach Südwesten oder Südosten ausgerichtet sind, können aber immer noch bis zu 95 Prozent des maximalen Ertrags erzielen. Bei einer Ost-West-Ausrichtung, bei der zwei Teilanlagen jeweils nach Osten und Westen ausgerichtet sind, lassen sich immer noch rund 80 Prozent des Höchstertrags erreichen.
Neben der Ausrichtung der Solarmodule ist die Dachneigung ein entscheidender Faktor für die Effizienz einer Solaranlage. Der ideale Neigungswinkel liegt bei etwa 30 bis 38 Grad, da diese Neigung das beste Gleichgewicht zwischen Sommer- und Winterleistung bietet. Eine zu flache Neigung führt dazu, dass im Winter die Sonnenstrahlung nicht optimal eingefangen wird. Hier kann ein Nachführsystem helfen: Es richtet die Solarmodule automatisch in die optimale Position zur Sonne aus, was besonders bei niedrigerem Sonnenstand im Winter von Vorteil ist. Durch eine steilere Neigung der Module zwischen 35 und 45 Grad wird der Sonnenwinkel im Winter besser genutzt, wodurch mehr Sonnenlicht aufgenommen wird und die Solaranlage auch bei schwächerer Sonneneinstrahlung mehr Energie erzeugen kann.
Der Mythos, dass Solaranlagen das Brandrisiko erhöhen, ist weit verbreitet, aber unbegründet. Im Vergleich zu anderen technischen Geräten gibt es bei Solaranlagen kein höheres Risiko eines Brands. Laut dem Fraunhofer-Institut kam es nur bei 0,006 Prozent aller installierten Anlagen zu Bränden und diese waren meist auf fehlerhafte Installationen zurückzuführen. Wer die PV-Anlage durch einen Fachbetrieb installieren und warten lässt, minimiert das Risiko also erheblich.
Auch wenn es scheint, dass Regen und Wind die Solaranlage sauber halten, ist eine regelmäßige Reinigung sinnvoll. Grobe Verschmutzungen wie Vogelkot, Pollen und Ruß können die Leistung der Module erheblich beeinträchtigen und sollten daher entfernt werden. Die optimale Zeit dafür ist ein Frühjahrs-Check Ihrer Solaranlage. Weil die Oberflächen der Module empfindlich sind und die Arbeit auf dem Dach nicht ungefährlich ist, empfiehlt es sich, einen spezialisierten Fachbetrieb mit der Reinigung der Solaranlage zu beauftragen. Eine regelmäßige Reinigung kann nicht nur die Leistung steigern, sondern auch die Lebensdauer der Anlage verlängern.
Die Sorge vor Elektrosmog durch Solaranlagen ist unbegründet. Die Photovoltaik-Module und der Wechselrichter erzeugen nur sehr schwache elektromagnetische Felder, die weit unter denen von alltäglichen Geräten wie Smartphones, Laptops oder WLAN-Routern liegen. Es gibt keine wissenschaftlichen Belege, die darauf hindeuten, dass die elektromagnetischen Felder von Solaranlagen gesundheitsschädlich sind.
Die häufigsten Mythen rund um Solaranlagen sind mittlerweile widerlegt. Bei richtiger Installation und Nutzung bieten sie eine effiziente, kostengünstige und nachhaltige Möglichkeit, die eigene Stromversorgung zu optimieren. So können nicht nur die Stromkosten langfristig gesenkt werden, sondern auch ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden. Wer sich für eine Solaranlage entscheidet, investiert in die Zukunft – sei es mit einem Balkonkraftwerk für Einsteiger:innen in das Thema Solarenergie oder mit einer größeren Anlage für noch mehr Unabhängigkeit und Kosteneinsparungen.