Es gibt verschiedene Methoden der Reinigung von Solaranlagen, die je nach Art der Verschmutzung, Zugänglichkeit der PV-Module und Größe der Anlage gewählt werden können. Die gängigsten Reinigungsmethoden sind:
Die manuelle Reinigung mit einer Teleskopstange ist eine weitverbreitete Methode, besonders für kleinere oder private PV-Anlagen. Diese Methode erfordert den Einsatz einer Teleskopstange, an deren Ende ein Reinigungsaufsatz wie eine Bürste oder ein Schwamm angebracht ist. Wichtig ist, dass der Aufsatz aus einem sehr weichen Material besteht, um Microkratzer im Glas der Module zu vermeiden.
Vorteile | Nachteile |
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Ideal für schwer erreichbare Solarmodule, z. B. auf steilen Dächern | Manuelle Reinigung der Solaranlage ist zeitaufwendig, besonders bei großen Anlagen. |
Volle Druck- und Bewegungssteuerung reduziert Beschädigungsrisiko. | PV-Anlage reinigen kann körperlich anstrengend sein, vor allem bei hohen Temperaturen oder langer Dauer. |
Anpassbar an verschiedene Module und Verschmutzungsgrade |
Das Reinigen mit destilliertem bzw. entmineralisiertem Wasser ist eine effiziente Methode, um Kalkablagerungen und andere Rückstände zu vermeiden. Dieses Wasser ist frei von Mineralien und hinterlässt keine Flecken oder Streifen auf den Modulen. Viele Baumärkte und Gartencenter führen entmineralisiertes Wasser, wo es häufig in Kanistern verkauft wird. Alternativ können Sie auch entkalktes Wasser für die Reinigung einer Solaranlage verwenden. Entkalktes Wasser kann oft einfach durch den Einsatz von Wasserenthärtern (z. B. Ionenaustauscheranlagen) erzeugt werden und ist daher leichter zugänglich.
Trockenreinigungstechniken, wie das Abkehren von Staub mit speziellen Bürsten oder der Einsatz von Druckluft, sind eine Alternative, wenn Wasser knapp ist oder die Module sehr empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren.
Vorteile | Nachteile |
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Ideal bei Wasserknappheit oder für wasserempfindliche Module | Nicht geeignet für hartnäckige Verschmutzungen wie Vogelkot oder Harz, die oft Wasser erfordern. |
Benötigt keine speziellen Reinigungsmittel oder Wasserquellen. | Risiko von Kratzern bei unsachgemäßer Anwendung, besonders bei harten Bürsten |
Sie können Ihre Solaranlage mit einem Hochdruckreiniger säubern, wenn Sie einige Dinge beachten. Durch einen zu hohen Wasserdruck können leicht Schäden an den Modulen und Verdichtungen entstehen. Deswegen ist es wichtig, dass der Abstand zwischen der Düse und dem Solarmodul stets mindestens 50 Zentimeter beträgt. Zudem ist unbedingt darauf zu achten, dass eine Flachdüse verwendet wird. Dreckfräsen und Rotationsdüsen sind ungeeignet für die Reinigung einer Solaranlage. Bei einigen Hochdruckreinigern besteht außerdem die Möglichkeit, das Wasser im Inneren zu erwärmen, was eine effektivere Schmutzentfernung ermöglicht.
Vorteile | Nachteile |
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Hochdruckreiniger sind für Privatpersonen einfach in der Handhabung. | Zu hoher Wasserdruck kann leichte Schäden an den Modulen verursachen, insbesondere bei zu geringem Abstand. |
Mit wenig Aufwand PV-Anlage reinigen, insbesondere, wenn Wasser erwärmt wird. | |
Kann ohne professionelle Hilfe durchgeführt werden. |
Bei leichten Verschmutzungen können Sie auch mit einem Gartenschlauch mit sanftem Wasserstrahl und einer weichen Bürste die Solaranlage reinigen.
Automatisierte Reinigungssysteme wie der PV-Spin sind besonders für große Photovoltaikanlagen auf Industriebauten oder Solarparks geeignet. Diese Systeme arbeiten in der Regel mit rotierenden Bürsten und Wasserstrahlen, die automatisch über die Module geführt werden. Der PV-Spin kostet etwa 7.000 Euro und wird hauptsächlich von Firmen eingesetzt. Für den Privathaushalt ist dieses Gerät keine Alternative zur Reinigung der PV-Anlage.
Vorteile | Nachteile |
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Reinigen große Flächen schnell, ideal für gewerbliche Anlagen | Hohe Installationskosten, lohnenswert vor allem für große Anlagen |
Bieten gleichmäßige Reinigung durch voreingestellte Muster | Regelmäßige Wartung erforderlich, um Funktionstüchtigkeit sicherzustellen |
Bei der Reinigung Ihrer PV-Anlage sollten Sie folgende Punkte beachten:
Zeitpunkt: Reinigen Sie die Module am besten früh am Morgen oder am späten Nachmittag, um eine schnelle Trocknung und mögliche Fleckenbildung zu vermeiden.
Umweltschutz: Verwenden Sie ökologisch abbaubare Reinigungsmittel, um die Umwelt zu schützen. Achten Sie auch darauf, dass kein Wasser verschwendet wird und die Abwässer umweltgerecht entsorgt werden.
Die Reinigung selbst sollte im Idealfall von Fachleuten durchgeführt werden, da eine falsche Reinigung die Anlage beschädigen und gefährlich werden kann. Solarfachfirmen verwenden eine spezielle Ausrüstung, um die Module effizient und sicher zu reinigen.
Die Reinigung einer Solaranlage wird von Fachfirmen entweder pro Quadratmeter Modulfläche zwischen 2,50 Euro und 4,50 Euro berechnet oder nach der installierten Leistung in kWp. Hier liegen die Kosten in der Regel zwischen 8 und 15 Euro pro kWp.
Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einer Solaranlage von etwa 5 kWp, was etwa 25 bis 40 Quadratmeter Modulfläche entspricht, könnten die Kosten zum Reinigen der Photovoltaikanlage wie folgt aussehen:
Bei Abrechnung nach Quadratmeter: Bei 30 m² Modulfläche und einem Preis von 3,50 Euro pro m² ergeben sich Kosten von 105 Euro.
Bei Abrechnung nach kWp: Bei einer 5-kWp-Anlage und einem Preis von 12 Euro pro kWp würden sich die Kosten auf 60 Euro belaufen.
Wenn die Solaranlage auf einem selbst genutzten Wohnhaus installiert ist und die Anlage ausschließlich zur Eigenversorgung dient, können die Kosten für die Reinigung als haushaltsnahe Dienstleistungen gemäß § 35a EStG geltend gemacht werden. Dabei kann ein Teil der Arbeitskosten (in der Regel 20 Prozent) direkt von der Steuerschuld abgezogen werden. Wichtig ist, dass Sie eine Rechnung haben und die Zahlung per Überweisung erfolgt ist.
Bereits durch Verschmutzungen mittleren Grades kann eine Photovoltaikanlage zwischen 10 und 20 Prozent ihrer Solar-Leistung einbüßen. Stärkere Verschmutzungen können den Ertrag sogar über 20 Prozent mindern. Die Reinigung von Photovoltaikanlagen kann sich daher durchaus lohnen.
Eine 5 kWp-Anlage produziert unter optimalen Bedingungen etwa 5.000 kWh Strom pro Jahr. Ein Leistungsverlust von 20 Prozent würde bedeuten, dass die Anlage jährlich etwa 1.000 kWh weniger Strom erzeugt. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh würde dies einem finanziellen Verlust von etwa 300 Euro pro Jahr entsprechen. Daher kann eine regelmäßige Reinigung der Anlage entscheidend sein, um die volle Leistung und damit auch den maximalen Nutzen der Solaranlage zu gewährleisten.
Da Photovoltaikanlagen im Außenbereich zum Einsatz kommen, sind sie ständig Witterungseinflüssen ausgesetzt. Bei der Reinigung von Solaranlagen gibt es verschiedene Arten von Verschmutzungen:
Staub und Sand: Feiner Staub oder Sandpartikel, die durch den Wind auf die Module getragen werden. Diese Verschmutzungen sind meist oberflächlich.
Pollen: Pollen von Bäumen und Pflanzen können eine dünne Schicht auf den Modulen hinterlassen, die die Lichtdurchlässigkeit leicht beeinträchtigen.
Leichte Verschmutzungen wie Staub, Sand und Pollen können meist einfach entfernt werden. Oft reicht eine Photovoltaik-Reinigung mit klarem Wasser und einem weichen Schwamm oder Tuch aus. In vielen Fällen erledigt auch ein sanfter Wasserstrahl, z. B. aus einem Gartenschlauch, die Arbeit, ohne dass weitere Maßnahmen nötig sind.
Blätter und kleine Äste: Heruntergefallenes Laub und kleinere Äste, die sich auf den Modulen sammeln und den Energieertrag durch Schattenbildung verringern können.
Vogelkot: Vogelkot ist eine häufige mittlere Verschmutzungsquelle, die nicht nur unansehnlich ist, sondern auch die Energieproduktion durch Schatteneffekte und schädliche chemische Reaktionen verringern kann.
Moos und Flechten: In feuchten und schattigen Bereichen können sich Moos und Flechten ansiedeln. Diese sind hartnäckiger und erfordern eine gründlichere Reinigung.
Kalkablagerungen: Kalkablagerungen entstehen, wenn hartes Leitungswasser mit hohem Kalkgehalt auf den Solarmodulen verdunstet und der Kalk zurückbleibt. Diese Ablagerungen können die Lichtdurchlässigkeit der Module reduzieren und dadurch den Ertrag mindern.
Mittlere Verschmutzungen wie Blätter, Äste, Vogelkot, Moos, Flechten und Kalkablagerungen erfordern eine gründliche Reinigung der Solarmodule. Diese können in der Regel mit Wasser, einem milden Reinigungsmittel und einem weichen Schwamm oder einer Bürste entfernt werden. Eine Teleskopstange mit einem passenden Aufsatz erleichtert die Reinigung schwer erreichbarer Stellen. In einigen Fällen kann auch ein Hochdruckreiniger verwendet werden, wobei stets ein Mindestabstand von 50 cm und eine Flachdüse einzuhalten sind, um Schäden bei der Photovoltaik-Reinigung zu vermeiden.
Harz von Bäumen: Baumharz ist besonders schwierig zu entfernen, da es klebrig ist und sich stark an die Module bindet. Es kann die Oberfläche der Solarmodule nachhaltig schädigen und die Effizienz stark beeinträchtigen.
Industrieller Staub und Ruß: In der Nähe von Industrieanlagen kann sich schwerer Ruß oder industrieller Staub auf den Modulen ablagern. Diese Verschmutzungen sind oft ölhaltig und klebrig, was die Reinigung erschwert.
Algen und Pilze: Besonders in feuchten und schattigen Gegenden können sich Algen und Pilze ansiedeln. Diese biologischen Verschmutzungen erfordern spezielle Reinigungsmethoden, um die Module nicht zu beschädigen.
Schwere Verschmutzungen wie Baumharz, industrieller Staub, Ruß, Algen und Pilze erfordern spezielle Reinigungsmethoden. In diesen Fällen sollten für Solarmodule geeignete Reiniger und weiche Bürsten oder Schwämme verwendet werden. Eine Teleskopstange mit einem passenden Aufsatz ist hilfreich, um auch schwer zugängliche Bereiche zu erreichen. Der Einsatz eines Hochdruckreinigers ist möglich, dabei müssen ein Mindestabstand von 50 Zentimeter und die Verwendung einer Flachdüse unbedingt beachtet werden, um Schäden zu vermeiden.
Eine Reinigung der Solaranlage in regelmäßigen Abständen ist empfehlenswert, um zu verhindern, dass selbst leichte Verschmutzungen die Erträge mindern. Wie oft die Reinigung der Solarmodule durchgeführt werden muss, hängt vom Standort ab. Oft reicht es jedoch aus, die Anlage alle zwei Jahre zu säubern.
Ja, denn die regelmäßige Reinigung Ihrer Solarmodule verlängert die Lebensdauer ihrer Solaranlage und sichert Ihnen langfristig eine maximale Energieproduktion. In Anbetracht des relativ hohen Aufwands und der Kosten für die nötigen Materialien lohnt sich die Investition in eine professionelle Reinigung der Solaranlage. Zudem können die Reinigungskosten bei der Steuererklärung geltend gemacht werden.
Ja, es ist möglich, eine Solaranlage selbst zu reinigen, aber es erfordert Vorsicht. Allerdings besteht bei unsachgemäßer Reinigung das Risiko, die Module zu beschädigen. Daher wird empfohlen, die Solaranlage von einer Fachfirma reinigen zu lassen. Professionelle Reinigungsdienste verfügen über die richtige Ausrüstung und Erfahrung, um die Module gründlich und sicher zu reinigen, was langfristig Schäden verhindert und den Ertrag maximiert.
Eine Solaranlage sollte in der Regel alle ein bis zwei Jahre gereinigt werden, je nach Standort und Verschmutzungsgrad. In Regionen mit viel Staub, Pollen oder Vogelkot kann eine häufigere Reinigung erforderlich sein, um den optimalen Ertrag zu gewährleisten. Regelmäßige Inspektionen helfen dabei, den richtigen Zeitpunkt für eine Reinigung zu bestimmen.
Solarmodule reinigt man am besten mit einem weichen Schwamm oder einer Bürste und lauwarmem, entmineralisiertem Wasser, um Rückstände zu vermeiden. Verwenden Sie keinen Hochdruckreiniger, um Schäden zu verhindern, und reinigen Sie die Module früh am Morgen oder am späten Nachmittag, wenn sie abgekühlt sind. Für hartnäckige Verschmutzungen oder schwer zugängliche Bereiche ist es ratsam, einen professionellen Reinigungsdienst zu beauftragen.