In welchen Altersgruppen befinden sich die Hausbesitzer:innen, die eine PV-Anlage kaufen wollen? Zu dieser Frage haben wir unsere eigenen Aroundhome-Datensätze analysiert. Dabei haben wir die Anzahl der Anfragen zu Solaranlagen im Jahr 2022 ins Verhältnis zur Gesamtzahl an Wohneigentümer:innen in den jeweiligen Altersgruppen gesetzt
Unsere Ergebnisse:
Schaut man sich die vorläufigen Daten für das Jahr 2023 an, scheint sich dieses Verhältnis jedoch etwas anzugleichen. Hier ist der Anteil der 41- bis 50-jährigen Wohneigentümer:innen nur noch etwa anderthalbmal so groß wie der der 20- bis 40-jährigen. Das Interesse bei Eigentümer:innen zwischen 51 und 70 Jahren ist nur noch doppelt so hoch.
Die Zahlen zeigen, dass speziell die mittleren Alterskohorten sowohl Hausbesitzer:innen sind als auch PV-Anlagen kaufen. Ein möglicher Grund dafür sind die Kosten für Solaranlagen. Für ein Einfamilienhaus betragen sie zwischen 10.000 und 20.000 Euro (Preis ohne Solarspeicher). Für viele jüngere Hausbesitzer:innen können diese Summen eine zu große Belastung sein, etwa wenn sie die Immobilie selbst noch abbezahlen oder dringendere Renovierungen anstehen.
Bei den deutlich älteren Kohorten gibt es ebenso mögliche Gründe: Da viele Fachfirmen für Solaranlagen 69 Jahre als Altersgrenze für Finanzierungen definieren, wird es vielen Senior:innen erschwert, eine PV-Anlage mit ihren typischen Laufzeiten zwischen 10 und 25 Jahren auf diesem Weg zu erwerben. Unterhalb dieser Altersschwelle und speziell vor dem Renteneintritt ist eine Finanzierung hingegen ähnlich einfach wie in einem deutlich jüngeren Alter.
Oft kommt zudem bei Senior:innen die Ansicht hinzu, es verbliebe nicht mehr genügend Lebenszeit, damit die Solaranlage sich rechnet. Allerdings gibt es verschiedene Erwerbsmodelle. So können sie etwa eine Solaranlage mieten, sie durch ihr eigenes Erspartes bezahlen oder eine Finanzierung zusammen mit oder gänzlich durch Erb:innen anstreben.
Auch ältere Hauseigentümer:innen sollten bedenken, dass eine Solaranlage nicht nur reduzierte CO2-Ausstöße und Unabhängigkeit von Strompreisen von Tag eins an bedeutet. Sie stellt vielmehr eine erhebliche Wertsteigerung dar, wodurch das Haus beispielsweise zu deutlich besseren Konditionen verkauft oder vermietet werden kann.
Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft wurden im ersten Quartal 2023 rund 159.000 Solaranlagen verkauft. Den größten Anteil bilden (Dach-)Photovoltaikanlagen, die am häufigsten von Eigenheimbesitzer:innen gekauft werden. Etwa 45 Prozent aller Bundesbürger:innen besitzen selbstgenutztes Wohneigentum. Besonders viele sind dabei im mittleren Alterssegment angesiedelt (Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft, 2019).
Bei einer Befragung im Rahmen der Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMa) 2023 gaben 12,6 Prozent aller deutschen Einwohner:innen ab 14 Jahren an, in den kommenden zwölf Monaten eine Solaranlage kaufen zu wollen. Mit 45 Prozent Wohneigentümer:innen in Deutschland entfällt ein statistisch hoher Anteil der positiven Antworten dabei auf diese Gruppe. Hier wird einmal mehr deutlich, wie wichtig Solartechnik für viele Menschen geworden ist.
Insgesamt lebten 2019 etwa 45 Prozent aller Deutschen in selbstgenutztem Wohneigentum.
Quelle: Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW)