Die Funktionsweise ist identisch mit einer herkömmlichen Solaranlage. Die in den Dachziegeln integrierten Solarmodule wandeln Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Dieser wird wiederum über einen Wechselrichter von Gleich- in Wechselstrom geändert, um z. B. Haushaltsgeräte zu versorgen, ein Elektroauto zu laden und eine Wärmepumpe zu betreiben.
Genau wie Tondachziegel werden Solarziegel einfach auf das Dach gesetzt und fügen sich somit nahtlos in die bestehende Dachhaut ein. Die Solardachziegel werden an der Dachinnenseite verkabelt, wobei mehrere Ziegel zu größeren Einheiten (Modulen) zusammengefasst werden. Von dort wandert der Strom zum Wechselrichter.
Mit Solardachziegeln haben Sie die Möglichkeit, eine Solaranlage im Kleinformat auf Ihr Dach zu setzen. Diese Art der Photovoltaikanlage fügt sich unauffällig in das Gesamtbild des Daches ein, sodass die Ästhetik des Hauses nicht leidet.
Technisch funktioniert eine aus Solarziegeln bestehende Anlage zwar wie eine herkömmliche Solaranlage, die ansprechendere Optik hat allerdings ihren Preis:
Ein PV-Dachziegel kostet etwa 30 bis 35 Euro pro Stück. Für einen Quadratmeter werden ca. 12 Ziegel benötigt, also liegen die Solardachziegel-Kosten pro Quadratmeter bei 360 bis 420 Euro. Allein das Material für die Dachfläche eines Einfamilienhauses mit 50 Quadratmetern würde demnach zwischen 18.000 und 21.000 Euro kosten.
Im Vergleich: Der Preis für eine Photovoltaikanlage mit einer ähnlichen Leistung von 5,5 kWp liegt aktuell bei ca. 15.000 bis 18.000 Euro inklusive Montage und Speicher.
Die Preise der Solardachziegel allein bestimmen nicht Ihre finale Kostenhöhe. Entscheidend ist zum Beispiel auch, ob Sie ein Solardach für einen Neubau oder eine Bestandsimmobilie planen. Bei einem Neubau können Sie Ihr Dach von vornherein mit Solardachziegeln ausstatten und sparen sich so einen Teil der Dachdeckungskosten. Für einen Bestandsbau zahlen Sie in der Regel deutlich mehr, da das vorhandene Dach erst abgedeckt und durch Solardachziegel wieder eingedeckt werden muss. Liegt kein Denkmalschutz vor, sind bei Bestandsimmobilien herkömmliche Solarmodule daher häufig die finanziell bessere Option.
Solardachziegel bieten sich vor allem für Eigentümer:innen an, die vor einer Dachneudeckung stehen, eine Dachsanierung planen oder neu bauen. Der entscheidende Vorteil dieser Technologie liegt im Zeitpunkt ihrer Installation: Sie werden gleichzeitig mit der Eindeckung des Daches verlegt und fügen sich nahtlos in das Erscheinungsbild herkömmlicher Dachziegel ein.
Auch für die Renovierung älterer Gebäude oder denkmalgeschützter Häuser, bei denen eine Aufdachmontage konventioneller Photovoltaikanlagen häufig nicht gestattet ist, können Solardachziegel eine Alternative sein. Sie bieten eine ästhetisch ansprechende und zugleich funktionale Lösung, indem sie sich optisch perfekt in die Dachstruktur einfügen und die Dachfläche effizient zur Energiegewinnung nutzen, ohne als Solarzellen aufzufallen.
Vorteile:
Nachteile:
Der größte Vorteil von Solardachziegeln ist die Optik. Sie sind unauffällig und die Solarmodule selbst klein. Daher dürfen Solarziegel auch auf denkmalgeschützten Gebäuden angebracht werden. Weiterhin werden die Module einzeln verkabelt, so lassen sich alle Ziegel einzeln austauschen.
In der Regel sind herkömmliche Solarmodule von PV-Anlagen leistungsstärker als Solardachziegel. Solardachziegel verfügen über eine Leistung von circa 180 Wp (Watt Peak) pro Quadratmeter. Aufdachmodule haben eine Leistung von bis zu etwa 350 Wp, was einer Leistung von 195 Wp pro Quadratmeter entspricht.
Um einen Solardachziegel herzustellen, werden normale Ziegel oder Dachsteine verwendet und nachträglich mit Solarzellen ausgestattet. Eine innovativere, jedoch auch teurere Alternative ist, aus einer Solarzelle einen Dachziegel zu formen. Sie können also wählen zwischen:
Keramik ist auch bei den herkömmlichen Dachziegeln ein beliebter Werkstoff. In eine Vertiefung des Solarziegels wird das Solarmodul eingesetzt. Photovoltaik-Dachziegel aus Keramik gibt es in verschiedenen Formen und Farben und sie können leicht an eine bestehende Dacheindeckung angepasst werden.
Bei diesem Modell wird auf einem Kunststoffziegel eine Solarzellenschicht aufgesetzt und durch eine transparente Scheibe abgedeckt. Kunststoff-Solarziegel eignen sich gut als Indach-Photovoltaikanlage, da sie leicht an das Design der vorhandenen Dacheindeckung angepasst werden können.
Dieses Solarziegel-Modell punktet mit einer guten Witterungsbeständigkeit. Schieferdachziegel sind im Vergleich zur Alternative aus Keramik etwas größer, wodurch eine höhere Wattleistung pro Ziegel möglich ist.
Mit der Verbesserung der Solartechnik in den letzten Jahren wird auch stetig an der Weiterentwicklung von Solardachziegeln geforscht. Aktuelle Trends und Neuerungen sind:
Hinsichtlich der Wartung ähneln sich Solardachziegel und konventionelle Solarmodule stark. Beide Typen erfordern eine regelmäßige Wartung im Abstand von zwei bis vier Jahren. Für die Wartung fallen meist zwischen 200 und 300 Euro an.
Achten Sie auf die Garantieleistungen der Hersteller für Solardachziegel sowie auf angebotene Wartungs- und Serviceleistungen. Wartungsverträge beinhalten oft auch die Reinigung der Moduloberflächen.
Die Anforderungen für Solardachziegel sind ähnlich der allgemeinen Anforderungen für Solaranlagen. Für die Installation von PV-Dachziegeln müssen keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden. Die Anschlüsse sowie Verkabelungen der Anlage werden unter der Dachhaut verlegt und sind somit vor Witterungseinflüssen geschützt. Auch das Gewicht der Solardachziegel ist vergleichbar mit dem herkömmlicher Ziegel. Photovoltaik-Ziegel schützen das Dach ebenso gut wie andere Dachziegel und sind robust und widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen.
Ob Solardachziegel oder herkömmliches Photovoltaik – mit den Kosten für Ihre neue Solaranlage stehen Sie nicht allein da. So gibt es mehrere Fördermittel für Photovoltaik. Einen zinsgünstigen Kredit bietet beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Mit dem KfW-Finanzierungsprogramm 270 erhalten Sie eine finanzielle Unterstützung für die Errichtung, Erweiterung und den Erwerb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Neben der Anschaffung wird auch die Planung, Projektierung und Installation von Photovoltaikanlagen auf Dächern, an Fassaden oder auf Freiflächen gefördert. Eine Voraussetzung ist, dass Sie einen Teil Ihres erzeugten Stroms einspeisen.
Zudem gibt es immer wieder regionale Förderungen für den Ausbau von erneuerbaren Energien. Hierfür sollten Sie die aktuellen Angebote von Bundesland, Kreis und Stadt im Blick haben.
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Dachziegel mit Photovoltaiktechnik werden auf dem deutschen Markt von verschiedenen Fachfirmen angeboten. Dabei können Sie in der Regel aus einer breiten Produktpalette an Formen und Materialien sowie zwischen schwarzen und roten Solardachziegeln wählen. Aktuell gibt es unter anderem weltweit folgende Hersteller von Solarziegeln:
Hersteller | Land |
---|---|
Autarq | Deutschland |
Braas (BMI Deutschland) | Deutschland |
Eternit | Deutschland |
Gasser Ceramic | Schweiz |
Hanergy | China |
Nelskamp | Deutschland |
Paxos | Deutschland |
REM | Italien |
SolteQ | Deutschland |
Tegola | Italien |
Tesla | USA |
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Aroundhome unterstützt Sie bei der Planung und Umsetzung Ihrer Solaranlage und Solarspeichers mit Fachwissen und vermittelt passende Fachfirmen.
Solardachziegel kosten je nach Hersteller, Technologie und individuellen Anforderungen inklusive Montage ca. 30 bis 35 Euro pro Stück. Für einen Quadratmeter solarbetriebene Fläche werden ca. 12 Solardachziegel benötigt, was einem Quadratmeterpreis von etwa 360 bis 420 Euro entspricht.
Da Solardachziegel eine geringere Leistung als herkömmliche Solarmodule pro Quadratmeter aufweisen, sollte die Investition gut durchdacht sein. Solardachziegel bieten sich vor allem aus Designgründen für den Neubau oder bei einer Dachsanierung an. Auch für die Renovierung älterer Gebäude oder denkmalgeschützter Häuser sind PV-Ziegel gut geeignet, da sie sich optisch besser integrieren.
Die mit kleinen Solarmodulen versehenden Ziegel werden genau wie Tondachziegel auf das Dach gesetzt und anschließend an der Dachinnenseite verkabelt. Mehrere Solardachziegel bilden eine größere Einheit, ein sogenanntes Modul. Von dort aus wird der Strom weiter ins Hausinnere geleitet und gelangt über einen Wechselrichter zum Verbraucherendpunkt.