Glas-Glas-Module sind eine spezielle Art von Solarmodulen, bei denen die Solarzellen zwischen zwei Glasschichten eingebettet sind. Im Gegensatz zu herkömmlichen Modulen für Solaranlagen, die nur eine Glasschicht auf der Vorderseite und eine Kunststofffolie auf der Rückseite haben, bieten Glas-Glas-Module eine beidseitige Verglasung.
Diese Bauweise macht sie besonders widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit, UV-Strahlung und mechanischen Belastungen. Zudem sorgt die doppelte Verglasung für eine längere Lebensdauer und eine höhere Stabilität der Module.
Glas-Glas-Solarmodule bestehen aus mehreren Schichten: In der Mitte liegen die Solarzellen, die Strom erzeugen. Eine dünne, transparente Schicht aus Ethylen-Vinyl-Acetat (EVA) umschließt die Zellen und sorgt für zusätzlichen Schutz und Stabilität. Diese EVA-Zellschicht ist zwischen zwei Schichten aus gehärtetem Glas eingebettet, das die Zellen vor Feuchtigkeit, UV-Strahlung und mechanischen Belastungen schützt. Der Rahmen des Moduls, meist aus Aluminium, hält das Glas sicher und erleichtert die Installation.
Herkömmliche Glas-Glas-PV-Module funktionieren nach dem Prinzip der Photovoltaik:
Sonnenlicht trifft auf die Vorderseite des Moduls: Die Solarzellen im Inneren des Moduls absorbieren das Sonnenlicht und wandeln es in elektrische Energie um. Diese Energie wird als Gleichstrom (DC) bezeichnet.
Elektrischer Strom wird gesammelt: Die Metallkontakte auf der Vorder- und Rückseite der Solarzellen sammeln den erzeugten Strom und leiten ihn ab. Ein Wechselrichter wandelt diesen Gleichstrom dann in Wechselstrom (AC) um, der im Stromnetz verwendet werden kann.
Bifaziale Solarmodule nutzen Licht auf beiden Seiten zur Stromerzeugung, indem sie spezielle, beidseitig lichtempfindliche Solarzellen einsetzen. Diese Zellen wandeln sowohl direktes Sonnenlicht auf der Vorderseite als auch reflektiertes Licht auf der Rückseite in Strom um. Bifaziale Glas-Glas-PV-Module funktionieren also ähnlich wie herkömmliche Module, profitieren jedoch davon, auf beiden Seiten Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln zu können.
Glas-Glas-Solarmodule sind in der Regel sehr leistungsstark, wobei die Leistungsspanne typischerweise zwischen 400 und 500 Watt pro Modul liegt. Es gibt auch Modelle, die eine noch höhere Leistung erreichen, insbesondere bei den bifazialen Varianten.
Für eine 5-kWp-Solaranlage auf einem Einfamilienhaus würden demnach folgende Anzahl an Glas-Glas-Modulen benötigt werden:
Modulleistung von 400 Watt pro Modul = 13 Module (5000 W / 400 W = 12,5, aufgerundet auf 13)
Modulleistung von 450 Watt pro Modul = 12 Module (5000 W / 450 W = 11,1, aufgerundet auf 12)
Modulleistung von 500 Watt pro Module = 10 Module (5000 W / 500 W = 10)
Glas-Glas-Module bieten eine Reihe von Vorteilen, die sie zur idealen Wahl für neue Solaranlagen machen:
Niedriger Temperaturkoeffizient von -0,30 %/°C:
Im Vergleich zu herkömmlichen Modulen führen Glas-Glas-Module zu höheren Photovoltaik-Erträgen, da sie bei steigenden Temperaturen weniger Leistung verlieren.
Effizientere Nutzung des Platzes:
Im Vergleich zu Standardmodulen benötigen Glas-Glas-Module weniger Paneele, um die gleiche Leistung zu erzielen.
Zusätzliche Leistung durch bifaziale Technologie:
Diese Module können bis zu 15 Prozent zusätzliche Leistung auf der Rückseite erzeugen, indem sie auch reflektiertes Licht nutzen.
Ideal für kleine Dachflächen:
Auf kleinem Raum kann mehr Leistung produziert werden, was besonders bei begrenztem Platzangebot ein Vorteil ist.
Höhere Wirtschaftlichkeit:
Glas-Glas-Module sind gegenüber monokristallinen Glas-Folie-Modulen wirtschaftlicher, da sie eine längere Lebensdauer und eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse bieten.
Diese Kombination aus Effizienz, Platzersparnis und Langlebigkeit macht Glas-Glas-Module zu einer äußerst wirtschaftlichen und nachhaltigen Investition für jede neue Solaranlage.
Die Kosten für Solarmodule variieren je nach Hersteller, Modell und technischen Spezifikationen. Im Allgemeinen liegen die Preise für Glas-Glas-Module derzeit im Bereich von 250 bis 450 Euro pro Modul, abhängig von der Leistung (in Watt) und zusätzlichen Merkmalen wie der bifazialen Technologie.
Bifaziale Glas-Glas-Module kosten zwischen 300 und 450 Euro pro Modul. Die höhere Preisspanne spiegelt die zusätzliche Technologie und Effizienz wider, die durch die Nutzung von reflektiertem Licht auf der Rückseite erzielt wird.
Monofaziale Glas-Glas-Module kosten zwischen 250 und 400 Euro pro Modul, je nach Leistung und Hersteller.
Hersteller geben in der Regel eine Leistungsgarantie von 25 bis 30 Jahren. Die Lebensdauer von Glas-Glas-Modulen kann bei guter Pflege jedoch weit darüber hinaus reichen. Die Garantie bedeutet, dass die Module auch nach mehreren Jahrzehnten noch einen Großteil ihrer ursprünglichen Leistung erbringen werden – oft wird eine Leistung von mindestens 80 bis 85 Prozent nach 25 Jahren garantiert.
Der Grund für die lange Lebensdauer liegt in der robusten Bauweise der Glas-Glas-Module. Durch die doppelte Verglasung sind die Solarzellen besonders gut vor Umwelteinflüssen geschützt. Dies führt nicht nur zu einer längeren Lebensdauer der Glas-Glas-Module, sondern auch zu einer geringeren Degradation im Vergleich zu herkömmlichen Glas-Folie-Modulen.
Glas-Glas-Module bieten eine höhere Langlebigkeit, besseren Schutz vor Umwelteinflüssen und eine geringere Degradation im Vergleich zu Glas-Folie-Modulen. Sie haben in der Regel eine längere Lebensdauer und eine stabilere Leistung über die Jahre hinweg. Allerdings sind Glas-Glas-Module teurer und schwerer als Glas-Folie-Module, die oft leichter und kostengünstiger sind. Die Wahl hängt daher von den spezifischen Anforderungen und dem Budget ab. Wenn Langlebigkeit und langfristige Leistung im Vordergrund stehen, sind Glas-Glas-Module die bessere Wahl.
Glas-Glas-Module werden bei Privatpersonen oft als Terrassen- oder Garagenüberdachungen eingesetzt, da sie eine ansprechende Optik mit hoher Widerstandsfähigkeit und zusätzlicher Energiegewinnung kombinieren. Außerdem werden sie oft in großen Solarparks und Gebäudefassaden verwendet. Sie eignen sich auch für ästhetische und architektonische Anwendungen, etwa als transparente oder semitransparente Solarmodule.
Glas-Glas-Module sind nicht immer bifazial; es gibt sowohl bifaziale als auch monofaziale Varianten. Bifazial bedeutet, dass das Solarmodul Licht sowohl von der Vorder- als auch von der Rückseite absorbieren kann, was die Energieausbeute erhöht, besonders in Umgebungen mit reflektierenden Oberflächen. Monofaziale Glas-Glas-Module hingegen nutzen nur die Vorderseite zur Energiegewinnung.
Glas-Glas-Module lassen sich daran erkennen, dass sie auf beiden Seiten von einer Glasscheibe umschlossen sind, was ihnen ein durchgehendes, oft stabileres und hochwertigeres Aussehen verleiht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Modulen fehlt die Rückseitenfolie. Bei bifacialen Varianten ist die Rückseite ebenfalls lichtdurchlässig.