Eine Photovoltaikanlage erzeugt Strom, indem Sonnenlicht mittels Solarzellen direkt in elektrische Energie umgewandelt wird. Dieser wird wiederum über einen Wechselrichter von Gleich- in Wechselstrom geändert, um z. B. Haushaltsgeräte zu versorgen, ein Elektroauto zu laden und eine Wärmepumpe zu betreiben. Eine detailliertere Erklärung lesen Sie in unserem Artikel zur Funktionsweise von Solaranlagen.
Die Gründe, Solarstrom - auch als Privatperson - zu erzeugen und zu nutzen, sind vielfältig. Zu den wichtigsten Vorteilen von Solarstrom zählen:
Im Vergleich zum öffentlichen Netzstrom ist selbst erzeugter Solarstrom günstiger, wenn auch nicht kostenlos. Die aktuellen Kosten für selbst erzeugten Solarstrom (Stromgestehungskosten) liegen bei unter 10 Cent/kWh. Die Stromgestehungskosten umfassen alle Kosten, die für die Erzeugung von Strom durch die erneuerbaren Energien auftreten. Im Vergleich dazu betragen die aktuellen Kosten für Netzstrom durchschnittlich 37,37 Cent/kWh.
In den Stromgestehungskosten werden auch die einmaligen Anschaffungskosten für Photovoltaik berücksichtigt. Diese sind in den letzten Jahren stark gesunken und liegen aktuell zwischen 15.000 und 24.000 Euro für eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 5 bis 10 kWp und Speicher für ein Einfamilienhaus. Zusätzlich zu den Anschaffungskosten für die PV-Anlage können Sie für die laufenden Kosten mit circa einem Prozent der Anschaffungskosten rechnen.
Die Leistung einer Photovoltaikanlage berechnet sich in Kilowatt peak. Je nach Standort, Ausrichtung und Dachneigung produzieren Sie pro installiertem Kilowatt peak etwa 800 bis 1.000 Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr. Im sonnigen Süden fällt der Ertrag meist höher aus als in nördlichen Bundesländern mit wechselhafterem Wetter.
Tipp: Bei nicht optimalen Bedingungen können Sie mit den passenden Solarmodulen dennoch ertragreich Solarstrom selbst erzeugen und nutzen. Lassen Sie sich hierzu vor dem Kauf fachgerecht beraten.
Beispielrechnung
In Deutschland verbraucht eine vierköpfige Familie im Durchschnitt 4.000 Kilowattstunden Strom im Jahr. Um eine Leistung von einem Kilowatt peak zu erreichen, benötigen Sie rund sieben Quadratmeter Solarpanel. Mit einer Anlage von rund 25 Quadratmetern Fläche ist es theoretisch möglich, den gesamten Strombedarf einer Familie zu decken. Praktisch funktioniert das jedoch nicht so einfach, da häufig nur wenig Strom verbraucht wird, wenn die Produktion hoch ausfällt. So erzeugt die Anlage zur Mittagszeit viel Strom, in den Abendstunden, wenn alle zu Hause sind und viel Strom benötigt wird, allerdings weniger. Hierbei kann ein zusätzlicher Stromspeicher für PV-Anlagen sinnvoll sein.
Wurde die PV-Anlage zwischen Februar und Juli 2024 in Betrieb genommen, erhalten Sie für die Einspeisung mit Eigenverbauch von 1kWh bis zu 8,11 Cent. Bei einer Volleinspeisung ohne Eigenverbrauch sind es bis zu 12,87 Cent pro Kilowattstunde.
Erzeugten Solarstrom dürfen Sie nicht einfach so ins öffentliche Netz einspeisen, da sich Ihr Stromzähler sonst rückwärts drehen würde, was nicht erlaubt ist. Stattdessen müssen Sie vor Beginn der Einspeisung beim örtlichen Energieversorger einen Netzanschluss zu beantragen.
In Deutschland gibt es keine Höchstgrenze, wie viel Strom Sie für den Eigenverbrauch nutzen dürfen. Beachten Sie jedoch, dass der Eigenverbrauchsanteil je nach Anlagentyp und Ausstattung max. 90 Prozent beträgt. Den restlichen Strom können Sie entweder einspeisen oder verfallen lassen.
Eine Anmeldung der Solaranlage ist in Deutschland verpflichtend. Handelt es sich dabei um eine Nulleinspeiseanlage, also eine Photovoltaikanlage, die zwar an das öffentliche Stromnetz angeschlossen ist, aber keinen Strom ins Netz einspeist, ist aufgrund des Netzanschlusses dennoch eine Registrierung bei der Bundesnetzagentur vorgeschrieben.