Lohnt sich Solarthermie fürs Eigenheim?
Ob sich Solarthermie lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren wie den Kosten, den Erträgen und dem Wärmebedarf ab. Anhand von Rechenbeispielen für verschiedene Haushaltsgrößen zeigen wir Ihnen, wann Solarthermie wirtschaftlich sein kann und in welchen Situationen es sich nicht lohnt.
Lohnt sich Solarthermie auch in 2025?
Angesichts der steigenden Energiepreise und der wachsenden Bedeutung erneuerbarer Energien lohnt sich Solarthermie auch im Jahr 2025 für Eigenheimbesitzer:innen. Während Heizungen mit fossilen Brennstoffen, wie Gas- und Ölheizungen, niedrigere Anschaffungskosten haben, bieten Solarthermie-Anlagen und Wärmepumpen langfristig die größten Einsparungen bei den Betriebskosten und den besten ökologischen Fußabdruck. Zudem sind moderne Solarthermie-Kollektoren effizienter und zuverlässiger als frühere Generationen.
Herausforderungen bei der Installation von Solarthermie können die Montage und die Integration in bestehende Heizsysteme sein. Eine sorgfältige Planung ist wichtig, um die optimale Größe der Anlage zu finden und so die Erträge zu maximieren.
Aktueller Kostenvergleich verschiedener Heizsysteme
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen der Orientierung. Stand: Januar 2025; angenommen wird ein Verbrauch von 5.000 kWh/Jahr für Wärmepumpen und 20.000 kWh/Jahr für alle weiteren Heizungsarten
Wie viel spart man mit Solarthermie?
Die Einsparungen durch Solarthermie-Kollektoren hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter von der Größe und den Kosten der Solarthermie-Anlage, der im Haushalt lebenden Personen und somit dem Energiebedarf sowie der Erträge der Anlage. Grundlegend können Solarthermie-Anlagen etwa 70 Prozent des Warmwasserbedarfs und etwa 30 Prozent des Heizenergiebedarfs eines Haushalts decken. Die tatsächlichen Energieeinsparungen und somit Kostenersparnisse können je nach individuellen Bedingungen variieren.
In zwei Beispielen gehen wir näher auf die möglichen Einsparpotenziale und die Wirtschaftlichkeit einer Solarthermie-Anlage für einen 2-Personen-Haushalt und einen 4-Personen-Haushalt ein.
Folgende Annahmen gelten für die Rechnung:
Betrachtungszeitraum: 30 Jahre
30 prozentige Förderung
aus Eigenkapital finanziert
zusätzlich zur Solarthermie heizt der Haushalt mit einer Gasheizung
Lohnt sich Solarthermie für einen 2-Personen-Haushalt?
Die Solarthermie-Anlage zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung erweist sich für einen 2-Personen-Haushalt als wirtschaftlich sinnvoller. Mit einer Amortisationszeit von rund 14 Jahren generiert die Anlage über 30 Jahre einen finanziellen Vorteil von 6.300 Euro. Im Vergleich dazu ist die Anlage, die nur zur Warmwasserbereitung genutzt wird, weniger effizient, da ihre Amortisationszeit rund 37 Jahre beträgt und sie bei einem Betrachtungszeitraum von 30 Jahren einen Verlust von 850 Euro aufweist. Der Verlust bei der Warmwasseranlage resultiert daraus, dass die Einsparungen bei den Energiekosten nicht ausreichen, um die gesamten Investitions- und Betriebskosten innerhalb von 30 Jahren zu decken.
Lohnt sich Solarthermie für einen 4-Personen-Haushalt?
Auch für einen 4-Personen-Haushalt erweist sich die Solarthermie-Anlage zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung als wirtschaftlicher. Die Anlage hat eine Amortisationszeit von rund 18 Jahren und erzielt über 30 Jahre einen finanziellen Vorteil von 7.250 Euro. Im Gegensatz dazu ist die Anlage, die nur für Warmwasser verwendet wird, weniger wirtschaftlich, da sie eine längere Amortisationszeit von rund 27 Jahren hat und einen Gewinn von lediglich 650 Euro aufweist. Der geringe Gewinn bei der Warmwasseranlage entsteht, weil die Einsparungen durch die geringeren Energiekosten gerade ausreichen, um die Gesamtausgaben für die Investition und den Betrieb innerhalb von 30 Jahren zu decken.
Wann lohnt sich Solarthermie nicht?
Solarthermie kann eine sinnvolle Investition sein, aber nicht unter allen Umständen. Ob sich eine Solarthermie-Anlage lohnt, hängt vor allem von der Wirtschaftlichkeit der Anlage ab. Deswegen sollten Sie vor dem Kauf einer Solarthermie-Anlage eine gründliche Kosten-Nutzen-Analyse und Standortbewertung durchführen.
Wann sich Solarthermie häufig nicht lohnt:
Niedriger Energieverbrauch: In kleinen Haushalten oder Ferienwohnungen, wo der Warmwasser- und Heizenergieverbrauch gering ist, sind die potenziellen Einsparungen möglicherweise nicht ausreichend, um die Investitionskosten zu rechtfertigen.
Lange Amortisationszeit: Wenn die Amortisationszeit der Solarthermie-Anlage die Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren überschreitet, kann die Investition unwirtschaftlich sein. Dies bedeutet, dass die Anlage möglicherweise nicht genug Einsparungen generiert, um die anfänglichen Kosten auszugleichen.
Ungeeignete Dachbedingungen: Eine ungeeignete Dachfläche, wie eine schlechte Dachausrichtung für Photovoltaik, starke Verschattungen oder zu wenig Installationsfläche, kann die Effizienz der Anlage erheblich beeinträchtigen. Solche Bedingungen führen zu einem geringeren solaren Deckungsanteil.
Bereits effiziente Heizsysteme vorhanden: Wenn im Gebäude bereits moderne und effiziente Heizsysteme installiert sind, die die Heizkosten niedrig halten, bietet die zusätzliche Investition in Solarthermie möglicherweise keinen signifikanten finanziellen Vorteil.
Solarthermie im Bestandsbau
Im Bestandsbau wird Solarthermie oft als nachträgliche Ergänzung zur bestehenden Heizungsanlage installiert. Die Entscheidung, ob sich eine solche Investition lohnt, hängt von den bereits erläuterten Faktoren weiter oben ab.
Wann lohnt sich Solarthermie im Bestandsbau?
Hohe Heizkosten: In Bestandsgebäuden mit hohen Heizkosten kann die Installation einer Solarthermie-Anlage erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten ermöglichen. Dies ist besonders vorteilhaft in älteren Gebäuden mit ineffizienten Heizsystemen und schlecht gedämmten Häusern.
Fördermöglichkeiten: Staatliche Förderungen und Zuschüsse für Solarthermie können die hohen Anfangsinvestitionen erheblich reduzieren, was die Wirtschaftlichkeit der Anlage verbessert. Es lohnt sich, verfügbare Programme zu prüfen, um die finanzielle Belastung zu verringern.
Optimale Dachbedingungen: Ein gut ausgerichtetes, unverschattetes Dach maximiert den Ertrag der Solarthermie-Anlage. Ideal sind Dächer mit einer Neigung nach Süden, die den ganzen Tag über Sonnenlicht empfangen können.
Geplante Sanierungen: Wenn ohnehin Renovierungsmaßnahmen anstehen, kann die Integration von Solarthermie kosteneffizienter erfolgen, da bestehende Strukturen genutzt werden können.
Wann lohnt sich Solarthermie im Bestandsbau nicht?
Hohe Nachrüstungskosten: Wenn die Kosten für die Nachrüstung einer Solarthermie-Anlage sehr hoch und keine ausreichenden Förderungen verfügbar sind, kann die Investition unwirtschaftlich sein.
Niedriger Energiebedarf: In kleinen Haushalten oder Ferienwohnungen, wo der Energiebedarf gering ist, könnten die Einsparungen im Vergleich zu den Investitionskosten minimal sein, was die Installation weniger attraktiv macht.
Ungünstige Dachbedingungen: Eine ungünstige Dachausrichtung oder starke Verschattung kann die Effizienz der Anlage erheblich reduzieren, wodurch der Nutzen der Solarthermie minimiert wird.
Bereits effiziente Systeme vorhanden: Wenn das Bestandsgebäude bereits über ein modernes und effizientes Heizsystem verfügt, könnte der zusätzliche Nutzen durch Solarthermie gering sein.
Solarthermie im Neubau
Im Neubau kann Solarthermie von Anfang an in die Planung und Bauweise integriert werden, was eine optimale Nutzung der Anlage ermöglicht. Dabei spielt die Kombination mit modernen Heizsystemen eine wichtige Rolle.
Wann lohnt sich Solarthermie im Neubau?
Erfüllung von Vorschriften: In vielen Neubauten sind nachhaltige Energiequellen vorgeschrieben. Solarthermie bietet eine kostengünstige Möglichkeit, diese Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Geringere Zusatzkosten: Die Integration von Solarthermie in den Neubau ist oft kostengünstiger als eine nachträgliche Installation in Bestandsgebäuden.
Kombination mit anderen Systemen: Solarthermie lässt sich hervorragend mit anderen erneuerbaren Energien, wie Photovoltaik, und modernen Heizsystemen, wie Wärmepumpen, kombinieren. Dies kann die Gesamteffizienz des Energiesystems erheblich steigern und die Energiekosten weiter senken.
Langfristige Kosteneinsparungen: Durch die Nutzung von Solarenergie können die laufenden Energiekosten erheblich gesenkt werden, was langfristig zu Einsparungen führt.
Wann lohnt sich Solarthermie im Neubau nicht?
Eingeschränktes Budget: Wenn das Budget für den Neubau bereits stark belastet ist, könnten die zusätzlichen Kosten für die Installation einer Solarthermie-Anlage nicht durch spätere Einsparungen ausgeglichen werden.
Effizientere Alternativen: In Fällen, in denen andere Heizsysteme, wie Wärmepumpen oder Fernwärme, wirtschaftlicher und effizienter sind, kann die Investition in Solarthermie überflüssig erscheinen.
Niedriger Energiebedarf: In kleinen Haushalten oder Ferienwohnungen, wo der Energiebedarf gering ist, könnte die Investition in Solarthermie nicht gerechtfertigt sein, da die Einsparungen im Vergleich zu den Investitionskosten minimal sein könnten.
Ungünstige Standortbedingungen: Wenn das Gebäude an einem Standort mit schlechter Sonneneinstrahlung liegt oder das Dach ungünstig ausgerichtet bzw. stark verschattet ist, kann die Effizienz der Solarthermie-Anlage erheblich beeinträchtigt werden.
Lohnt sich Solarthermie mit Wärmepumpe?
Bei der Hybridheizung aus Wärmepumpe und Solarthermie können entweder beide Systeme Wärme für Heizung und Warmwasser erzeugen oder die Solarthermie-Anlage unterstützt die Wärmepumpe, indem sie das Wasser im Speicher vorwärmt, wodurch Stromkosten eingespart werden.
Dennoch ist die Kombination von Solarthermie und Wärmepumpe oft unwirtschaftlich. Die hohen Investitionskosten für beide Systeme machen die Anschaffung teuer. Wärmepumpen sind allein schon sehr effizient, wodurch der zusätzliche Nutzen durch Solarthermie begrenzt ist. Im Winter, wenn der Heizbedarf am höchsten ist, liefert die Solarthermie-Anlage nur wenig Wärme. Die Integration erfordert außerdem einen speziellen Wärmespeicher, was die Kosten und den Platzbedarf weiter erhöht.
Vorteile
Heizkosten sparen
weniger CO2-Emissionen
weniger Platzbedarf auf dem Dach als für eine PV-Anlage
Nachteile
hohe Investitionskosten
Wärmepumpen sind allein bereits sehr effizient
wenig Solarwärmeertrag im Winter bei höchstem Heizbedarf
spezieller Solarwärmespeicher nötig
Wir von Aroundhome unterstützen Sie dabei, Ihre Hausprojekte erfolgreich und stressfrei umzusetzen – durch individuelle Beratung und die Vermittlung passender Fachfirmen. Unser Service ist für Sie komplett kostenfrei und unverbindlich, wir finanzieren uns über die Zusammenarbeit mit den Fachfirmen.
- > 500.000
erfolgreich an Fachfirmen vermittelte Aufträge pro Jahr
- 15
Jahre Markterfahrung in verschiedensten Branchen
- > 40
Produkte und Dienstleistungen rund ums Eigenheim
Was kostet eine Solarthermieanlage für ein Einfamilienhaus?
Die Kosten für eine Solarthermieanlage setzt sich aus drei verschiedenen Faktoren zusammen: den Kollektoren, dem Wärmespeicher und der Installation. Soll die Anlage mit Flachkollektoren ausgestattet werden, liegen die Kosten etwa bei 4.500 Euro, wenn nur Warmwasser erzeugt werden soll. Inklusive Unterstützung der Raumheizung kostet Sie die Anschaffung etwa 8.000 Euro. Je nach Art der Solarkollektoren und der Größe des Wärmespeichers kann der Preis auch höher ausfallen.
Wie viel Heizkosten lassen sich durch Solarthermie einsparen?
Solarthermieanlagen erzielen den besten Wirkungsgrad, wenn sie nach Süden ausgerichtet sind und einen Neigungswinkel zwischen 30 und 55 Grad aufweisen. Ausgehend davon können die Energiekosten für die Warmwasserbereitung um 40 bis 60 Prozent gesenkt werden. Bei Anlagen zusätzlich zur Beheizung, lassen sich die Kosten um 20 bis 30 Prozent reduzieren.
Wann lohnt sich eine Gas-Hybridheizung?
Eine Gas-Hybridheizung lohnt sich immer dann, wenn Sie eine erneuerbare Energie effizient nutzen können. Im Fall von Solarthermie ist das umso mehr möglich, je mehr Sonnenstunden es in Ihrer Region gibt. Auch die optimale Ausrichtung der Solarkollektoren ist wichtig. Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe können mitunter zwar hoch sein, im Betrieb ist so eine Heizung aber sehr sparsam.