Die Entscheidung für oder gegen eine Solaranlage mit Speicher wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter die finanzielle Situation, die Rentabilität über die Zeit, technologische Aspekte wie Effizienz und Lebensdauer, zukünftige Entwicklungen in der Solartechnologie, der eigene Energieverbrauch sowie das Streben nach Unabhängigkeit vom Stromnetz.
Anschaffungskosten: Solaranlagen ohne Speicher sind kostengünstiger, da keine Ausgaben für den Speicher und dessen Installation entstehen. Bei Solaranlagen mit Speicher steigen die Kosten, insbesondere aufgrund des Speichers selbst, zusätzlicher Hardware und höherer Installationsgebühren.
Betriebskosten: PV-Anlagen ohne Speicher haben niedrigere Wartungs- und Betriebskosten, da keine Batteriewartung nötig ist. Speichersysteme können höhere laufende Kosten bedeuten, da Batterien gewartet und möglicherweise aufgrund ihrer begrenzten Lebensdauer ersetzt werden müssen.
Einspeisevergütung: Die Einspeisevergütung, also das Geld, das man für den überschüssigen Strom erhält, ist normalerweise höher für Anlagen ohne Speicher, weil diese mehr überschüssigen Strom produzieren. Allerdings könnte die Einspeisevergütung niedriger sein als der Preis für den Strom, den man selbst zukaufen muss.
Strompreis: Ein Speicher ermöglicht es, den selbst erzeugten Strom zu nutzen, wenn die Strompreise hoch sind, zum Beispiel in den Abendstunden. Dadurch verbessert sich die Wirtschaftlichkeit, besonders wenn die Differenz zwischen Einspeisevergütung und Strompreis groß ist.
Eigenverbrauch und Unabhängigkeit: Die Fähigkeit, einen höheren Anteil des erzeugten Stroms selbst zu verbrauchen, verbessert die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage mit Speicher. Dies führt zu einer größeren Unabhängigkeit von den Strompreisen und kann langfristig finanzielle Einsparungen bedeuten.
Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten: In vielen Regionen gibt es Förderprogramme für Solaranlagen und Speichersysteme, die die Anfangsinvestition reduzieren können. Diese Förderungen sollten bei der Kalkulation der Gesamtkosten und der Finanzierungsplanung berücksichtigt werden.
Budgetanalyse: Ermitteln Sie Ihr verfügbares Budget für die Investition unter Berücksichtigung möglicher Fördermittel und Finanzierungsoptionen.
Langfristige Finanzplanung: Berücksichtigen Sie die langfristigen Einsparungen durch reduzierte Stromrechnungen und mögliche Einnahmen durch Einspeisevergütungen. Eine detaillierte Amortisationsrechnung kann helfen, die Wirtschaftlichkeit zu bewerten.
Viele Haushalte in Einfamiliehäusern wählen eine Solaranlage mit einer Leistung zwischen 4 bis 10 kWp. Die aktuellen Kosten für solch eine Solaranlage liegen bei etwa 7.000 bis 25.500 Euro.
Für eine Solaranlage mit einer Leistung zwischen 4 bis 10 kWp und einem 5 kWh Speicher zahlen Sie etwa 13.300 bis 32.000 Euro. Für die gleiche Anlage mit einem 10 kWh Speicher zahlen Sie ungefähr 20.000 bis 38.500 Euro.
Ob und wann sich die Investition in eine Solaranlage mit Speicher rentiert, ist von vielen individuellen Faktoren abhängig. Hierfür ist es ratsam, Angebote von mehreren Anbietern einzuholen und eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse durchführen zu lassen. Laut Photovoltaik-Analyse von Finanztip rentiert sich aus finanzieller Sicht eine Solaranlage im Eigenheim fast immer, solange Sie weniger als 1.800 Euro pro Kilowatt-Peak bezahlen.
Die Effizienz und Lebensdauer einer Solaranlage, sowohl mit als auch ohne Speicher, sind wichtige Faktoren, die die Gesamtleistung und Wirtschaftlichkeit des Systems beeinflussen. Demnach würde das für beide Szenarien bedeuten:
PV-Anlage ohne Speicher
Bei einer PV-Anlage ohne Speicher, hängt die Effizienzvon den Solarmodulen und dem Wechselrichter ab. Effizienzverluste entstehen hauptsächlich durch Umwandlungen im Wechselrichter und Leitungsverluste. Diese Anlagen nutzen oder speisen den erzeugten Strom sofort ins Netz.
Bezüglich der Lebensdauer weisenSolarmodule und Wechselrichter ähnliche Fristen auf. Beide System haben mittlerweile eine Lebensdauer von ca. 20 bis 30 Jahren.
PV-Anlage mit Speicher
Hierbei entstehen zusätzliche Effizienzverlustedurch das Laden und Entladen des Batteriespeichers. Die Speicherung ermöglicht zwar eine höhere Eigenverbrauchsquote, die Gesamtsystemeffizienzen ist dennoch tendenziell etwas niedriger.
Bei PV-Anlagen mit Speichersystemen muss der Batteriespeicher wahrscheinlich mindestens einmal während der Lebensdauer der Solaranlage ersetzt werden. Dies beeinflusst die langfristigen Kosten und die Wartungsplanung.
In den kommenden Jahren erwarten uns einige Fortschritte bei Solaranlagen und Speichern, wodurch Effizienz, Kapazität und Kostenstrukturen stark verändern werden können:
Solaranlagen: Bei den Solartechnologien ist mit Fortschritten bei der Effizienz von Photovoltaikzellen zu rechnen. Neue Materialien wie Perowskit-Zellen könnten höhere Umwandlungsraten von Sonnenlicht in Strom ermöglichen und gleichzeitig die Produktionskosten senken. Zudem wird an der Integration von Solartechnik in Baumaterialien (z. B. Solarziegel) gearbeitet, was die Ästhetik und die Anwendungsmöglichkeiten erweitert.
Speichertechnologien: Im Bereich der Speichertechnologien liegt der Fokus auf der Entwicklung von Batterien mit höherer Dichte, längerer Lebensdauer und schnelleren Ladezeiten. Fortschritte in der Lithium-Ionen-Technologie sowie in alternativen Technologien wie Festkörperbatterien oder Flussbatterien versprechen verbesserte Speicherkapazitäten und geringere Kosten.
Zukünftige Verbraucher und Anlagenwahl: Mit dem zunehmenden Trend zur Elektrifizierung des Alltagslebens – einschließlich Elektroautos, Wärmepumpen für Heizungen und smarten Haushaltsgeräten – wird der Energiebedarf in Haushalten steigen. Diese Entwicklungen machen eine PV-Anlage mit Speicher zunehmend attraktiv, da sie es ermöglicht, selbst erzeugten Solarstrom zeitversetzt zu nutzen, was zu einer höheren Unabhängigkeit vom Stromnetz und potenziell zu niedrigeren Stromkosten führt.
Preisentwicklung: Die Preise für Solaranlagen mit und ohne Speicher sind in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken, und dieser Trend dürfte sich mit der Verbesserung der Technologie und der Skalierung der Produktion fortsetzen. Die Kosten für Speichersysteme sinken ebenfalls, da die Nachfrage steigt und die Technologie fortschreitet. Langfristig ist zu erwarten, dass Solaranlagen mit Speichern aufgrund der steigenden Effizienz und der fallenden Kosten für Batteriespeicher wirtschaftlich immer attraktiver werden.
Eigenverbrauch bei PV-Anlagen ohne Speicher
In der Regel können Haushalte ohne Speicher während der Sonnenstunden, wenn die Anlage Strom produziert, nur einen Teil des erzeugten Stroms direkt verbrauchen. Der durchschnittliche Eigenverbrauchsanteil ohne Speicher liegt oft bei ca. 30 Prozent, da der überschüssige Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird und der Bedarf in den Abend- und Nachtstunden durch Strombezug aus dem Netz gedeckt wird.
Eigenverbrauch bei PV-Anlagen mit Speicher
Speicher erlauben es, tagsüber erzeugten, jedoch nicht sofort genutzten Strom zu speichern und später zu verwenden, was den Eigenverbrauch deutlich steigert. Ein Speichersystem kann den Eigenverbrauch auf bis zu 80 Prozent oder mehr erhöhen, abhängig von Speicherkapazität, Energiebedarf und Lademanagement des Haushalts.
Unabhängigkeit vom Stromnetz ohne PV-Speicher
Ohne Speicher müssen Sie den Solarstrom sofort nutzen, wenn er erzeugt wird. Das bedeutet, Ihre Unabhängigkeit ist auf die Tageszeit begrenzt, besonders mittags, wenn die Sonne am stärksten ist. Überschüssiger Strom wird normalerweise ins Netz eingespeist. Wenn keine Sonne scheint, zum Beispiel abends, nachts oder an bewölkten Tagen, sind Sie vollständig auf das Stromnetz angewiesen.
Unabhängigkeit vom Stromnetz mit PV-Speicher
Ein Speichersystem speichert den tagsüber erzeugten Solarstrom, damit er später (z. B. abends oder nachts) genutzt werden kann. Dadurch wird die Abhängigkeit vom Stromnetz reduziert, da weniger externer Strom bezogen werden muss. Manche Speichersysteme können auch als Notstromversorgung bei Stromausfällen dienen, was die Unabhängigkeit vom Netz weiter stärkt.
In den letzten Jahren ist der Zubau von Solaranlagen mit Speichern stetig gestiegen. Dies liegt unter anderem daran, dass sich die Technologien verbessert haben und die Kosten gesunken sind. Somit werden PV-Anlagen mit Speichersystem für immer mehr Menschen attraktiv.
Eine Solaranlage mit Stromspeicher lohnt sich vor allem dann, wenn Sie Ihren Eigenverbrauchsanteil maximieren möchten. Durch einen Batteriespeicher können Sie Ihren Eigenverbrauchsnteil von 30 Prozent auf bis zu 80 Prozent erhöhen.
Haben Sie einen besonders hohen Energiebedarf im Jahr, kann ein Batteriespeicher ebenfalls sinnvoll sein.
Erhöht den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms und reduziert dadurch Fremdkosten
Steigert die Unabhängigkeit von schwankenden Strompreisen
Verbessert die Versorgungssicherheit, durch Schutz vor Stromschwankungen und Ausfällen
Solaranlagen ohne Speicher ermöglichen es, direkt erzeugten Sonnenstrom zu nutzen und so ein paar Energiekosten zu sparen. Zudem bieten sie eine kosteneffiziente Lösung, um den den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
Immer mehr Menschen arbeiten von Zuhause aus. Der Stromverbrauch ist dann bereits während des Tages vergleichsweise hoch. In diesem Fall kann ein Stromspeicher vielleicht gar nicht mehr so viel beisteuern.
Gleiches gilt, wenn Sie eine kleine PV-Anlage haben. Auch hier wird der erzeugte Strom meist direkt verbraucht.
Niedrigere Anschaffungskosten und dadurch ggf. schnellere Amortisation
Geringerer Wartungsbedarf, da Wartung des Speichers wegfällt
Je nach Tagesstromverbrauch die effizientere Wahl
Fazit: Lohnt sich ein Speicher für die Photovoltaikanlage?
Sowohl Anlagen mit als auch ohne Speicher bieten Vorteile. Vor allem wenn Sie möglichst viel Solarstrom selbst nutzen und sich unabhängig vom öffentlichen Netzstrom machen möchten, kann ein Speicher sinnvoll sein. Gleiches gilt, wenn Sie (künftig) zusätzliche Stromabnehmer wie eine Wärmepumpe oder E-Auto unterhalten, kann eine Solaranlage mit Speicher wirtschaftlich rentabler sein.
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Generell lohnt sich ein Speicher umso weniger fürs Eigenheim, je kleiner Ihre PV-Anlage ist - denn hier wird der Großteil des produzierten Stroms meist direkt verbraucht. Sollten Sie allerdings immer dann viel Strom benötigen, wenn Ihre Solaranlage keinen eigenen Solarstrom erzeugt, wie beispielsweise abends nach der Arbeit, kann auch ein kleiner Stromspeicher lohnenswert sein.
Die Nennkapazität eines Stromspeichers bezeichnet seine nutzbare Kapazität. Diese Angabe ist für die Auslegung des PV-Speichers entscheidend, denn sie definiert, wie viel Energie tatsächlich gespeichert und genutzt werden kann. Um beispielsweise 5 Kilowattstunden Solarstrom zu speichern, ist ein Stromspeicher erforderlich, dessen Nennkapazität mindestens 5 kWh beträgt. Eine Bruttokapazität von 5 kWh bedeutet jedoch nicht, dass Sie die gesamten 5 kWh verwenden können, da im Speicher immer eine gewisse Menge Energie als Restladung verbleiben muss.
Die Speicherkapazität beschreibt die maximale Energiemenge, die theoretisch gespeichert werden kann, während die Nutzkapazität die Menge an Energie angibt, die tatsächlich sicher und effizient genutzt werden kann. Die tatsächlich verfügbare Nutzkapazität entspricht oft nicht der vollen Speicherkapazität, da eine vollständige Entladung unter fünf Prozent oder eine dauerhafte Volladung bei 100 Prozent vermieden werden sollte. Ideal sind Ladezyklen zwischen fünf und 80 Prozent der Gesamtkapazität. So liegt bei einer Batterie mit einer Speicherkapazität von 10 kWh die praktische Nutzkapazität bei ungefähr 7,5 kWh.