Die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage bestimmt, wie schnell sich die anfänglichen Investitionskosten durch die erzeugten Erträge und Einsparungen amortisieren. Höhere Erträge und Einsparungen erhöhen die Wirtschaftlichkeit und verkürzen die Amortisationszeit, sodass die Anlage schneller profitabel wird. Sinkende Anschaffungskosten und Förderungen für Solar verbessern die Wirtschaftlichkeit zusätzlich, was zu einer schnelleren Amortisation führt
Eine Solaranlage ist wirtschaftlich, wenn die eingesparten Stromkosten und die Einnahmen aus der Einspeisevergütung die anfänglichen Investitions- und laufenden Betriebskosten übersteigen. Das bedeutet, dass Sie am Ende mehr Geld durch die Solaranlage gespart haben, als Sie für die Anschaffung und den Betrieb investiert haben.
Liegt der Zeitpunkt der Amortisierung vor dem erwarteten Ende der Lebensdauer der Anlage und ihrer wichtigsten Komponenten, generiert die Anlage bis zum Ende ihrer Lebenszeit Profit. Solaranlagen haben in der Regel eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren, sodass nach der Amortisierung alle weiteren Einsparungen und Erträge als Gewinn angesehen werden können.
Die Amortisation einer Photovoltaik-Anlage ist dann erreicht, wenn die Investitionskosten durch den erwirtschafteten Ertrag der Solaranlage ausgeglichen worden sind. Das ist meist nach etwa 10 bis 15 Jahren der Fall.
Die Amortisationszeit einer 10 kWp-Solaranlage für ein Einfamilienhaus beträgt ohne Speicher und einem Eigenverbrauch von 35 bis 40 Prozent ungefähr 10 bis 13 Jahre. Mit einem Stromspeicher verlängert sich die Amortisationszeit aufgrund der höheren Anschaffungskosten auf etwa 11 bis 15 Jahre. Der höhere Eigenverbrauchsanteil von 70 bis 80 Prozent senkt zwar die Stromkosten, zusätzlich müssen allerdings die Kosten für den Speicher gedeckt werden.
Wirtschaftlichkeit berechnen
Eine generelle Formel für die Wirtschaftlichkeit ist Ertrag / Kosten.
Für eine etwas genauere Berechnung können Sie die Wirtschaftlichkeit über die angenommene Lebensdauer der PV-Anlage berechnen. Ist das Ergebnis über 1, ist die Solaranlage wirtschaftlich, ist es kleiner als 1, rechnet sich die PV-Anlage nicht.
Verwenden Sie zur Berechnung folgende Faustformel:
Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage = (jährlich gesparte Stromkosten + jährlich erhaltene Einspeisevergütung) x Lebensjahre der Anlage / Anschaffungskosten
Die laufenden Kosten werden der Einfachheit halber nicht berücksichtigt.
Amortisierung berechnen
Zur Berechnung der Amortisierung einer Solaranlage gibt es folgende Faustformel:
Amortisierung in Monaten = Anschaffungskosten / (monatlich gesparte Stromkosten + monatlich erhaltene Einspeisevergütung)
Die laufenden Kosten werden der Einfachheit halber nicht berücksichtigt.
Um die Berechnungen besser zu verdeutlichen stellen wir zwei Rechenbeispiele für eine Solaranlage ohne Speicher und eine Solaranlage mit Speicher vor:
In diesem Beispiel berechnen wir die Amortisierung und Wirtschaftlichkeit einer 10-kWp-Solaranlage ohne Speicher. Die Solaranlage wurde komplett über Eigenkapital finanziert und vom Solarteur erhalten wir ein Rundum-Sorglos-Paket inklusive Versicherung, Wartung und Austausch von Komponenten für 25 Jahre. Die laufenden Kosten und Reparaturen werden für die einfache Berechnung nicht berücksichtigt, obwohl diese in der Praxis die Amortisationszeit und Wirtschaftlichkeit der Solaranlage beeinflussen.
Für die Beispielrechnung gehen wir von folgenden Annahmen aus:
Anschaffungskosten | 15.000 Euro |
---|---|
Stromverbrauch pro Jahr (4 Personen) | 4.500 kWh |
Stromkosten pro Jahr (38 Ct/kWh) | 1.710 Euro |
Stromproduktion der Solaranlage pro Jahr | 10.000 kWh |
Autarkiegrad Wie viel Prozent des Stromverbrauches kann ich über PV decken? | 40 Prozent Es werden 1.800 kWh der erzeugten kWh selbst genutzt. Da in den Wintermonaten und in den Abend- sowie Morgenstunden mehr Strom verbraucht, aber weniger erzeugt wird, muss in diesen Zeiten auf Netzstrom zurückgegriffen werden. |
Netzeinspeisungsanteil / kWh, die jährlich ins Netz eingespeist werden | 82 Prozent Die übrigen 8.200 kWh können ins Netz eingespeist werden. |
Einspeisevergütung (Juni 2024) | 8,1 ct / kWh |
Für unsere Beispielrechnung ohne Speicher hieße das:
Kombinierter jährlicher Ertrag 1.348,20 Euro bestehend aus
Jährliche Kosteneinsparung durch selbst erzeugten Strom: 1.800 kWh x 0,38 € / kWh = 684 Euro
Jährliche Einnahmen an Einspeisevergütung: 8.200 kWh x 0,081 € / kWh = 664,20 Euro
Amortisierungszeitraum:
15.000 Euro / 1.348,20 Euro = 11,1 → Die Solaranlage amortisiert sich nach rund 11 Jahren und 2 Monaten, wenn der Strompreis stabil bleibt.
Wirtschaftlichkeit der Solaranlage mit geplanter Laufzeit von 20 Jahren:
(1.348,20 Euro x 20) / 15.000 Euro = 26.964 Euro / 15.000 Euro = 1,8 → Die Anlage ist wirtschaftlich.
Wie viel Geld spart man insgesamt über 20 Jahre?
(1.348,20 Euro x 20) - 15.000 Euro = 26.964 Euro - 15.000 € = 11.964 Euro
In diesem Beispiel berechnen wir die Amortisation und Wirtschaftlichkeit einer 10-kWp-Solaranlage mit Speicher. Die Anlage wurde vollständig aus Eigenkapital finanziert und beinhaltet ein Rundum-Sorglos-Paket vom Solarteur, das Versicherung, Wartung und den Austausch von Komponenten für 25 Jahre umfasst. Für eine einfachere Berechnung werden die laufenden Kosten und eventuelle Reparaturen nicht berücksichtigt, obwohl diese in der Praxis die Amortisationszeit und Wirtschaftlichkeit der Solaranlage beeinflussen können.
Für die Beispielrechnung gehen wir von folgenden Annahmen aus:
Anschaffungskosten | 20.000 Euro |
---|---|
Stromverbrauch pro Jahr (4 Personen) | 4.500 kWh |
Stromkosten pro Jahr (38 Ct/kWh) | 1.710 Euro |
Stromproduktion der Solaranlage pro Jahr | 10.000 kWh |
Autarkiegrad Wie viel Prozent meines Stromverbrauches kann ich über PV decken? | 70 Prozent Es werden 3.150 kWh der erzeugten kWh selbst genutzt. Da in den Wintermonaten und in den Abend- sowie Morgenstunden mehr Strom verbraucht, aber weniger erzeugt wird, muss trotz Speicher in diesen Zeiten teilweise auf Netzstrom zurückgegriffen werden. |
Netzeinspeisungsanteil / kWh, die jährlich ins Netz eingespeist werden | 69 Prozent Die übrigen 6.850 kWh können ins Netz eingespeist werden. |
Einspeisevergütung (Juni 2024) | 8,1 ct / kWh |
Für unsere Beispielrechnung mit Speicher hieße das:
Kombinierter jährlicher Ertrag 1.751,85 Euro bestehend aus
Jährliche Kosteneinsparung durch selbst erzeugten Strom: 3.150 kWh x 0,38 Euro / kWh = 1.197 Euro
Jährliche Einnahmen an Einspeisevergütung: 6.850 kWh x 0,081 Euro / kWh = 554,85 Euro
Amortisierungszeitraum:
20.000 Euro / 1.751,85 Euro = 11,4 → Die Solaranlage amortisiert sich nach rund 11 Jahren und 5 Monaten, wenn der Strompreis stabil bleibt.
Wirtschaftlichkeit der Solaranlage mit geplanter Laufzeit von 20 Jahren:
(1.751,85 Euro x 20) / 20.000 Euro = 35.037 Euro / 20.000 Euro = 1,75 → Die Anlage ist wirtschaftlich.
Wie viel Geld spart man insgesamt über 20 Jahre?
(1.751,85 Euro x 20) - 20.000 Euro = 35.037 Euro - 20.000 Euro = 15.037 Euro
Im Beispiel sehen wir, dass sich Photovoltaikanlagen ohne Speicher zwar schneller rentieren, über die gesamte Lebensdauer jedoch weniger Geld einsparen. Das liegt daran, dass bei der Eigennutzung von Solarstrom pro kWh mehr Stromkosten gespart werden, als Sie durch die Einspeisevergütung erhalten. Ein Solarspeicher erhöht den Eigenverbrauch und somit die Einsparungen zusätzlich.
Die Wirtschaftlichkeit und Rendite einer Photovoltaikanlage hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab – etwa von den Anschaffungskosten, der Art der Finanzierung und der Förderung. Ist die Investition getätigt, spielt der Ertrag der Anlage eine wichtige Rolle. Je höher er ausfällt, umso mehr Solarstrom kann selbst verbraucht oder eingespeist werden und desto eher amortisieren sich die Kosten der Anlage.
Wesentliche Faktoren sind:
Die anfänglichen Kosten der Solaranlage, einschließlich Installation, beeinflussen direkt die Amortisationszeit. Niedrigere Anschaffungskosten führen zu einer schnelleren Amortisation. Kleinere PV-Anlagen sind oft teurer pro Kilowatt Leistung und amortisieren sich daher langsamer, da die Fixkosten im Verhältnis zur Anlagengröße höher sind.
Die Art der Finanzierung Ihrer Solaranlage beeinflusst die anfänglichen Kosten und möglicherweise auch die laufenden Kosten (Zinsen). Eine Eigenkapitalfinanzierung kann zu einer schnelleren Amortisation führen. Ein Kredit mindert wegen des Zinsaufwands den Gesamtgewinn und verlängert die Amortisierung, sichert Ihnen jedoch mehr Eigenkapital, das Sie anderweitig investieren können.
Eine Solaranlage zur Miete oder Leasing kann die Wirtschaftlichkeit verbessern, da keine hohen Anfangsinvestitionen erforderlich sind. Allerdings kann die Amortisation durch die kontinuierlichen Miet- oder Leasingraten negativ beeinflusst werden. Auch ein Gebrauchtkauf einer PV-Anlage kann sich mitunter lohnen. Hierbei fällt die Kaufsumme günstiger aus und die Amortisationszeit wird dadurch verkürzt, das Risiko von erhöhten Wartungs- und Reparaturkosten steigt allerdings.
Förderungen für Solaranlagen und steuerliche Vorteile bei Photovoltaik können die Anschaffungskosten reduzieren und somit die Amortisationszeit verkürzen.
Fördergelder können sowohl beim Neubau als auch bei Sanierungen beantragt werden, was die Anfangsinvestitionen reduziert. Seit 2022 sind Solaranlagen bis 30 kWp von der Einkommensteuer befreit, was zusätzliche Einsparungen bringt. Zudem können Sie weiterhin die Anschaffungskosten abschreiben und einen Investitionsabzug beim Finanzamt nutzen, falls Ihre Anlage nicht steuerbefreit ist.
Die Menge an Strom, welche die Solaranlage produziert, beeinflusst die Einnahmen aus Einspeisevergütungen und Eigenverbrauch. Ein höherer Solar-Ertrag pro m² Modulfläche erhöht die Wirtschaftlichkeit der Anlage, da mehr Strom produziert wird, der entweder zur Reduzierung der eigenen Stromkosten genutzt oder gegen eine Einspeisevergütung ins Netz eingespeist werden kann. Ihren Solar-Ertrag und die Kosten können Sie ganz einfach mit unserem Solarrechner einschätzen lassen.
Je höher die Einspeisevergütung für Solarstrom, desto schneller amortisiert sich die Anlage, da die Einnahmen aus der Einspeisung schneller die Investitionskosten decken. Zuletzt wurden die Vergütungssätze durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2023) leicht erhöht. Aktuell liegt diese bei einer Leistung bis zu 10 kWp für eine Teileinspeisung bei 8,11 Ct/kWh und 12,87 Ct/kWh für Volleinspeisung (Stand: 05.07.2024).
Je höher der Anteil des selbst genutzten Solarstroms, desto schneller amortisiert sich die Anlage. Da der selbst verbrauchte Strom die Kosten für teuren Netzstrom ersetzt, ist dies meist deutlich günstiger. Während der Preis für Netzstrom oft bei etwa 41 Ct/kWh liegt, beträgt die Einspeisevergütung nur rund 6 bis 8 Ct/kWh. Durch einen hohen Eigenverbrauch von Solarstrom können somit größere Einsparungen erzielt werden, was die Amortisationszeit verkürzt und die Wirtschaftlichkeit der Anlage verbessert.
Steigende Strompreise erhöhen die Kosteneinsparungen durch den Eigenverbrauch von Solarstrom, was die Amortisationszeit verkürzt und die Wirtschaftlichkeit der Anlage verbessert. Laut Verivox zahlen Haushalte mit neuen Verträgen durchschnittlich 40,1 Ct/kWh und mit Altverträgen 31,5 Ct/kWh (Stand: 01.07.2024). Selbst produzierter Solarstrom kostet weniger, aktuell zwischen 10 und 12 Ct/kWh und wird bis 2040 voraussichtlich auf 3,5 bis 6,8 Ct/kWh sinken.
Insgesamt führt eine längere Lebensdauer der Solaranlage dazu, dass sie mehr Strom produziert und mehr Einnahmen generiert, wodurch die anfänglichen Investitionskosten besser amortisiert und die Gesamtrentabilität der Anlage verbessert werden.
Die jährlichen Betriebskosten liegen zwischen ein und zwei Prozent der Anschaffungskosten. Sie beeinflussen die Wirtschaftlichkeit und Amortisatrion negativ und müssen bei einer genauen Rechnung mit bedacht werden. Bei einer Anlage, die etwa 15.000 Euro kostet, liegen die jährlichen Betriebskosten bei etwa 150 bis 300 Euro. Im Allgemeinen setzen sich diese Kosten aus der regelmäßigen Wartung, Reinigung und Versicherung der Anlage zusammen.
Die Effizienz einer Solaranlage sinkt jährlich um etwa 0,5 bis 1 Prozent, was zu geringeren Erträgen und einer längeren Amortisationszeit führt. Gute Pflege und regelmäßige Wartung, wie die Reinigung der Solarmodule und die Überprüfung der elektrischen Komponenten, können den Leistungsverlust jedoch auf ein Minimum reduzieren. Dadurch bleibt die Effizienz länger hoch, was die Wirtschaftlichkeit verbessert und die Amortisationszeit verkürzt.
Eine Solaranlage in Deutschland zu installieren, erweist sich als lohnenswert und wirtschaftlich sinnvoll. Die Kosten für Solar sind in den letzten Jahren gesunken, was die Investition erschwinglicher macht. Angesichts der hohen Strompreise in Deutschland ist der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms besonders attraktiv, da er die Stromkosten erheblich senken kann. Durch diese Einsparungen amortisiert sich eine Solaranlage schnell, oft schon innerhalb von 10 bis 15 Jahren. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen tragen Solaranlagen auch zur Reduktion der CO2-Emissionen bei und fördern die Energiewende.
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Eine Photovoltaik-Anlage amortisiert sich, wenn die Investitionskosten durch den erwirtschafteten Ertrag der Solaranlage ausgeglichen sind. Dies geschieht in der Regel nach etwa 10 bis 15 Jahren.
Die Dauer, bis sich Ihre PV-Anlage rechnet, ist von verschiedenen Faktoren abhängig, die meisten Photovoltaikanlagen erreichen diesen Punkt jedoch nach 10 bis 15 Jahren. Allgemein gilt: Je schneller die Kosten für die Anschaffung und Installation der Anlage durch den erzeugten und genutzten oder verkauften Strom gedeckt werden, desto schneller rentiert sich die Anlage.
Der jährliche Ertrag einer PV-Anlage hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Anlagengröße und dem Eigenverbrauch. Beispielsweise kann eine 10 kWp-Anlage in Deutschland etwa 10.000 kWh Strom pro Jahr erzeugen, wobei der Eigenverbrauch und die Einspeisevergütung zusammen jährlich rund 1.300 einbringen können. Diese Einnahmen setzen sich aus den eingesparten Stromkosten und den Vergütungen für den ins Netz eingespeisten Strom zusammen und berücksichtigen nicht die laufenden Kosten für Reparatur, Wartung und Versicherung.
Reine Elektroheizungen haben einen sehr hohen Strombedarf, der durch eine PV-Anlage auf dem Dach in der Regel nicht gedeckt werden kann. Lohnenswerter ist die Kombination von Photovoltaik mit einer Wärmepumpe, die deutlich weniger Strom verbraucht.
Im Gegensatz zu Photovoltaik gibt es bei Solarthermie keine Einspeisevergütung. Die Amortisation einer solarthermischen Anlage ist somit abhängig von den aktuellen Preisen der Rohstoffe, mit denen Sie ohne Solarthermie heizen würden. Je höher diese Preise sind, desto rentabler wird auch die Anlage und desto schneller ist die Amortisation erreicht.