Sie wünschen sich mehr Bewegungsfreiheit in Ihrem Zuhause? Mit einem Treppenlift bewegen Sie sich unabhängig von Etage zu Etage in Ihren vier Wänden. Bevor Sie sich für einen Treppenlift entscheiden, sollten Sie genau überlegen, welche Anforderungen Sie an Ihr Modell haben. Erst nachdem Sie sich diese bewusst gemacht haben, können Sie die richtige Wahl zwischen den verschiedenen Modellen treffen.
Wichtig sind folgende Punkte:
Über welche Anzahl von Treppenstufen oder Etagen soll der Treppenlift Sie transportieren?
Soll im Treppenlift eine Gehhilfe oder ein Rollstuhl mittransportiert werden?
Soll der Treppenlift im Haus oder außen installiert werden?
Möchten Sie einen Treppenlift in Ihrem Haus einbauen, haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten. Da die Investition kostenintensiv ist, sollte die Wahl des Treppenlifts gut durchdacht sein. Wer nutzt den Treppenlift und wie mobil ist die Person? Entscheiden Sie, welche körperlichen Anforderungen Sie als Nutzer:in haben und wählen Sie danach die Art, das Modell und den Anbieter des Treppenlifts aus.
Der Sitzlift ist der Klassiker unter den Treppenliften. Er eignet sich zum Beispiel, wenn Sie oder Ihre Angehörigen Schmerzen beim Treppensteigen, aber keine Beschwerden beim Hinsetzen und Aufstehen haben. Auch im Fall von Kreislaufproblemen beim Stehen bietet sich das Modell an. Leiden Sie unter versteiften Gelenken und können Ihre Knie nicht gut anwinkeln, ist der Stehlift eine Alternative. Auch als Treppenlift für sehr schmale und kurvige Treppen ist er optimal - allerdings muss die Decke über der Treppe hoch genug sein, um einen sicheren Transport im Stehen zu gewährleisten.
Einen Rollstuhllift , wie beispielsweise einen Plattformlift können Sie bzw. Ihre Angehörigen mit einem Rollstuhl befahren. Die Plattform bewegt sich dann am Treppenverlauf entlang nach oben und unten. Auch die Mitnahme einer Gehhilfe ist möglich. Ähnlich funktioniert der Hublift. Hier wird der Transportweg allerdings senkrecht neben der Treppe zurückgelegt. Dadurch sind nur etwa drei Meter überbrückbar, aber nicht mehrere Etagen. Beide Systeme zeichnen sich durch eine hohe Tragfähigkeit aus. Sie liegt maximal bei etwa 300 bis 350 Kilogramm.
Wenn Sie oder Ihre Angehörigen keine baulichen Veränderungen für einen Treppenlift vornehmen können oder wollen, kommt eine Treppenraupe oder ein Treppensteiger als Alternative infrage. Beide können transportiert werden und so nicht nur auf der heimischen Treppe zum Einsatz kommen. Elektrische Treppensteiger gibt es mit und ohne integrierte Sitzeinheit. Letztere lassen sich an einen Rollstuhl ankoppeln. Der Transport geschieht mithilfe einer Begleitperson, die den Treppensteiger die Treppe hinauf und hinunter bewegt. Dabei ist ein automatisches Rädersystem behilflich. Treppenraupen bewegen sich auf geriffelten Raupenbändern die Treppe entlang. Es gibt sie in zwei Varianten: solchen, für die Sie eine Hilfsperson benötigen, und selbstfahrende Modelle. Sie sind nur für gerade Treppen geeignet.
Unabhängig von der Treppenform befördern Senkrechtlifte Sie und Ihre Angehörigen in die oberen Etagen. Senkrechtlifte ohne Schacht haben eine geringere Tragkraft als solche mit Schacht, die Montage ist aber weniger aufwendig. Je nach Größe eignet sich der Lift für einen Transport mit oder ohne Gehhilfe oder Rollstuhl. Senkrechtlifte können auch an der Außenwand angebracht werden.
Entscheiden Sie in Abhängigkeit Ihrer individuellen Bedürfnisse, welcher Treppenlift am besten für Sie geeignet ist. Eine Übersicht der Vor- und Nachteile aller Treppenliftarten hilft Ihnen bei der Entscheidung:
Treppenlift | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Sitzlift | - einfache und schnelle Montage bei geraden Treppen - für Innen- und Außenbereich geeignet - platzsparend durch klappbaren Sitz | nur ohne Gehhilfe und Rollstuhl benutzbar Aufwendige Konstruktion bei kurvigen Treppen |
Stehlift | - gut für enge Treppen geeignet - sehr platzsparend - gut bei Beschwerden im Knie- oder Hüftgelenk | höhere Kosten als bei Sitzliften durch Maßanfertigung Mindestdeckenhöhe notwendig Nutzer:in muss einen sicheren Stand haben |
Plattformlift | - Transport inklusive Gehhilfe und Rollstuhl möglich - Tragfähigkeit bis zu 300 kg - für Innen- und Außenbereich einsetzbar | nimmt im ausgeklappten Zustand viel Platz ein erhöhte Treppenmindestbreite notwendig |
Hublift | - Transport inklusive Gehhilfe und Rollstuhl möglich - Tragfähigkeit bis zu 350 kg - unkomplizierter, platzsparender Einbau - problemlos rückbaubar | meist nur für gerade Treppen geeignet solider Untergrund nötig |
Treppensteiger | keine Baumaßnahmen notwendig auch für unterwegs geeignet eignet sich für jede Treppenform | Begleitperson notwendig |
Treppenraupe | keine Baumaßnahmen notwendig auch für unterwegs geeignet Begleitperson nicht zwingend notwendig | keine Ersparnis im Vergleich zu anderen Liftsystemen nicht für kurvige Treppen ohne Podest und sehr steile Treppen geeignet benötigt viel Platz zum Wenden und Rangieren |
Senkrechtlift | hohe Tragleistung für Innen- und Außenbereich einsetzbar | hoher Kostenaufwand mitunter aufwendige Montage |
Die Kosten für einen Treppenlift unterscheiden sich je nach Modellart und individuellen Anforderungen. Sitzlifte für gerade Treppen sind die kostengünstigste Variante. Der Preis für ein einfaches Modell startet bei etwa 3.500 Euro. Stehlifte sind etwas teurer, weil sie immer maßangefertigt werden. Ein Plattformlift kostet Sie mindestens 10.000 Euro pro Etage, die überwunden werden soll.
Die Kosten für den Treppenlift lassen sich auf verschiedene Weise durch Förderungen reduzieren. Einerseits können Sie einen Zuschuss bei Ihrer Pflegekasse beantragen, der bei maximal 4.000 Euro liegt. Andererseits bietet zum Beispiel die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Finanzierungsmöglichkeiten an.
Haben Sie bereits konkrete Vorstellungen zu Ihrem Treppenlift-Projekt? Dann füllen Sie unseren kurzen Fragebogen aus, um passende Fachfirmen für Treppenlifte in Ihrer Nähe zu finden!
Der Treppenlift kann sowohl auf der Geländerseite als auch auf der Wandseite montiert werden. In Gebäuden mit öffentlich zugänglichen Treppen muss der Handlauf frei und weiterhin benutzbar bleiben.
Für den Einbau eines Stehlifts ist meist eine Mindestdeckenhöhe von 2,25 Meter erforderlich. Sie gewährleistet, dass der Transport bequem stehend erfolgen kann, ohne dass Sie den Kopf einziehen müssen. Das würde ein Sicherheitsrisiko darstellen.