Plattformlifte und -aufzüge verfügen anders als herkömmliche Treppenlifte über eine Plattform, auf der eine Person samt Rollstuhl, Rollator oder Gehhilfe befördert wird, ohne sich umsetzen zu müssen. Beide Liftarten eignen sich sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich.
Der Unterschied besteht vor allem in der Art der Beförderung: Während der Plattformlift auf einer Schiene die Treppe entlang fährt, bewegen sich Plattformaufzüge senkrecht nach oben und unten. Sie können entweder in Form von Hubliften auftreten und einzelne Treppenstufen überwinden oder in Form von Senkrechtliften ganze Etagen.
Liftart | Vorteile |
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Plattformlift | - innen und außen montierbar - Standardgröße 80 x 100 cm; anpassbar an Rollstuhlgröße - im eingeklappten Zustand nur 20–30 cm breit - Tragfähigkeit bis max. 300 kg - bis zu 0,15 m/s Fahrgeschwindigkeit - inklusive Auffahrrampen, Sicherheitsbügel, Haltegriffe, Notknopf |
Plattformaufzug (Hublift) | - innen und außen montierbar - Maße ab 95 x 100 cm - Höhenunterschiede bis zu 1,5 m möglich - Tragfähigkeit bis zu 350 kg - inklusive Auffahrrampen, Sicherheitsbügel, Haltegriffe, Notknopf |
Plattfor maufzug (Senkrechtlift) | - kann innen und außen montiert werden - mit und ohne Schacht ausführbar - freistehend oder an einer Wand installierbar - unabhängig vom Treppenverlauf - Grundfläche ca. 1,5 x 1,5 m für Rollstuhlfahrer:innen |
Plattformlifte sind Schrägaufzüge - sie bewegen sich an einer Schiene entlang der Treppe und können in ihrem Verlauf individuell an die Treppenführung angepasst werden. Das ermöglicht eine Installation sowohl an geraden als auch an kurvigen Treppen. Mit diesem Lift lassen sich mehrere Etagen überbrücken. In der Standardausführung ist die Plattform des Lifts etwa 80 x 100 Zentimeter groß und bietet je nach Modell eine Tragkraft von bis zu 300 Kilogramm. Auch Spezialanfertigungen an den Rollstuhl sind möglich.
Wird der Plattformlift nicht benötigt, lässt sich die Rampe automatisch hochklappen. In diesem Zustand ist der Lift nur noch 20 bis 30 Zentimeter breit und bietet Familienangehörigen und Gästen einen freien Treppenzugang. Um den Betrieb auch während eines Stromausfalls sicherzustellen, sind Plattformlifte mit einem wiederaufladbaren Akku ausgestattet. Diese laden sich an den Ladepunkten am unteren und am oberen Ende der Treppe über die Steckdose auf.
Plattformlifte lassen sich per Knopfdruck oder über einen Joystick während der Fahrt steuern. Über eine Fernbedienung und weitere Steuerungseinheiten an den Haltestationen können Sie den Plattformlift herauf- oder herunterschicken. Für den Ein- und Ausstieg wird die Plattform ggf. heruntergeklappt, der Sicherheitsbügel angehoben sowie die Auffahrrampe vollständig abgesenkt, um einen ebenerdigen Zugang zu ermöglichen.
Während des Transports ist die Auffahrrampe hoch- und der Sicherheitsbügel heruntergeklappt, um ein ungewolltes Zurückrollen zu verhindern. Bei Nichtgebrauch des Lifts lässt sich die Plattform hochklappen.
Plattformlifte müssen hohe Sicherheitsstandards erfüllen und verfügen daher neben Sicherheitsbügeln und Haltegriffen auch über einen Notstoppschalter und mitunter auch eine Notruffunktion. Die Plattform ist darüber hinaus rutschfest und für den Außenbereich mit einem Witterungsschutz ausgestattet. Für Personen mit Gehhilfen kann ein zusätzlicher Klappsitz installiert werden.
Plattformlifte lassen sich sowohl im Innen- als auch im Außenraum jeweils auf geraden und kurvigen Treppen montieren. Bei steilen Treppen kommt ein Seilzugantrieb zum Einsatz, dessen Motor am oberen Ende der Schienenführung installiert wird. Da der Plattformlift ähnlich dem Sitzlift an einer Schiene an der Wand geführt wird, muss diese ausreichend stabil sein, um das Gewicht tragen zu können. Um ein ebenerdiges Auf- und Abfahren auf die Plattform zu ermöglichen, wird zudem ausreichend Platz am oberen und unteren Treppenabsatz benötigt.
Der Einbau eines Treppenliftes erfolgt direkt von der Fachfirma, die den Lift an die Gegebenheiten in Ihrem Zuhause anpasst. Dennoch sollten die folgenden Voraussetzungen gegeben sein:
Für die Installation an einer geraden Treppe ist meist eine Breite von 90 Zentimetern ausreichend.
Kurvige Treppen sollten eine Mindestbreite von einem Meter haben.
Für Mehrfamilienhäuser gilt eine Mindesttreppenbreite von 110 Zentimetern.
Ein maximaler Steigungswinkel von 60 Grad ist empfehlenswert.
Wird der Plattformlift als Rollstuhllift genutzt, sollte auch die Stellfläche am Fuß der Treppe mindestens 90 x 120 Zentimeter betragen, um die Auffahrrampe ausklappen und manövrieren zu können.
Hublifte sind Hebebühnen für den Rollstuhl. Sie bewegen sich senkrecht an ein oder zwei Fahrschienen oder Spindelachsen, also vertikal zur Barriere. Die Plattform wird daher nicht an, sondern neben der Treppe montiert. Die Grundfläche eines Hublifts ist in der Standardausführung etwa einen Quadratmeter groß, die Tragkraft liegt bei bis zu 350 Kilogramm. Ein Hublift kann meist lediglich eine Höhe von 1,5 Metern überwinden, allerdings gibt es auch Modelle mit einer Förderhöhe von bis zu drei Metern. Sie bewegen sich nur mit einer geringen Geschwindigkeit von etwa 0,15 Meter pro Sekunde. Für den Antrieb haben Hublifte Akkus verbaut, die sich an einer herkömmlichen Steckdose aufladen.
Für den Einstieg wird die Auffahrrampe automatisch abgesenkt und, sobald der Rollstuhl auf der Plattform steht, wieder hochgeklappt. Das verhindert ein ungewolltes Zurückrollen. Auf Wunsch können Hublifte geschlossen sein - dann erfolgt die Ein- und Ausfahrt durch eine Tür. Die Plattform ist mechanisch betrieben. Sie wird per Handschalter oder Bedientableau an der Seitenwand des Plattformlifts senkrecht herauf oder herunter gefahren. Haltegriffe und Sicherheitsbügel bieten zusätzliche Sicherheit bei der Fahrt.
Hublifte werden neben der Steuerung auch mit einem Notausschalter sowie zusätzlichen Haltegriffen oder Sicherheitswänden ausgestattet. Kommt der Aufzug im Außenraum zum Einsatz, ist der Boden mit einem rutschfesten und frostfreien Material versehen. In öffentlichen Gebäuden sind häufig Schlüsselschalter installiert, die vor Missbrauch des Plattformliftes schützen.
Die Montagemöglichkeiten für Hublifte sind zahlreich und auf jede räumliche Situation anpassbar. Im Flur stören sie durch ihr dezentes Äußeres ebenso wenig wie im Wohnzimmer. Daneben werden sie auch als robuste Allwettervariante produziert, die sich im Außenbereich einsetzen lässt.
Ihre Installation ist vor allem bei geraden Treppen möglich, aber prinzipiell funktioniert auch der Einbau an einer kurvigen Treppe, solange genügend Platz vorhanden ist. Die nötigen Umbaumaßnahmen fallen meist gering aus, weswegen sich ein Hublift gut nachträglich installieren lässt.
Durch die geringe Beförderungshöhe sind im Außenbereich keine besonderen baulichen Genehmigungen notwendig, sodass sich ein Hublift auch an Terrassen und Hauszugängen unkompliziert einbauen lässt. Im Fall von denkmalgeschützten Gebäuden ist allerdings immer eine Genehmigung nötig. Dennoch sollte der Lift für einen einwandfreien Betrieb von einer Fachfirma montiert und eingestellt werden. Zudem ist eine regelmäßige Wartung empfehlenswert, um die Sicherheit während der gesamten Betriebszeit zu gewährleisten.
Senkrechtlifte oder Homelifte können eine Höhe von bis zu 15 Metern und somit mehrere Etagen überwinden. In diesem Fall verfügen die Lifte über eine halbgeschlossene oder gänzlich geschlossene Kabine. Für die Installation wird ein eigener Schacht oder eine selbsttragende Konstruktion benötigt, die zum einen mehr Raum einnehmen und zum anderen mit zusätzlichen Kosten verbunden sind.
Ein Senkrechtlift kann entweder ohne Schacht oder mit Schacht und Anlage ausgeführt werden. Modelle ohne Schacht verfügen über eine selbsttragende Konstruktion. Dadurch ist der Montageaufwand gering, aber auch die Tragkraft. Für diese Art des Plattformlifts brauchen Sie keine Schachtgrube. Die Konstruktion bringt allerdings mit sich, dass Sie nur eine Etage überwinden können – die Förderhöhe liegt bei drei Metern.
Höhen von bis zu 15 Metern können Sie mit einem Senkrechtlift mit Schacht und Anlage überwinden. Die Schachtkonstruktion kann beispielsweise aus Glas oder aus Metall bestehen. Die Tragkraft ist hier deutlich höher, aber auch der Montageaufwand und die Stellfläche, die nötig ist.
Wie auch bei anderen Liftarten liegt die maximale Geschwindigkeit eines Senkrechtlifts in der Regel bei 0,15 Metern pro Sekunde. Höhere Geschwindigkeiten werden häufig in öffentlichen Gebäuden eingesetzt.
Ein Senkrechtlift kann sowohl innen im Haus als auch im Außenbereich zum Einsatz kommen. Beide Varianten lassen sich nachträglich installieren, wenn ausreichend Platz zur Verfügung steht. Im Außenbereich wird der Lift direkt an der Hauswand angebracht. Als Ein- und Ausstiegspunkte können bereits bestehende Fenster oder Balkontüren umfunktioniert werden, aber auch neue Durchbrüche sind bei entsprechender Statik möglich.
Im Hausinneren können Sie Ihren Lift entweder freistehend oder ebenfalls an einer Wand verlaufend installieren. Wie viel Platz Sie dafür benötigen, hängt neben der Grundfläche des Lifts auch davon ab, ob Sie ein Modell mit oder ohne Schacht wählen. Letzteres kommt mit weniger Fläche aus. Nötig ist außerdem ein Deckendurchbruch, um die Etagen durch den Lift miteinander zu verbinden.
Aufgrund der unterschiedlichen Installation und Hubhöhe sind einfache Plattformaufzüge günstiger als Plattformlifte. Während die Kosten für Hublifte etwa bei 5.000 Euro beginnen, liegen die von Plattformliften (innen wie außen) mindestens bei 10.000 Euro. Die Kosten bei kurvigen Treppen liegen etwa 2.000 bis 10.000 Euro höher. Zum Vergleich: Für einen Senkrechtlift, der ganze Etagen überwinden kann, fallen je nach Bauart zwischen 18.000 und 50.000 Euro an.
Die angegebenen Preise für Treppenlifte sind jedoch nur Richtwerte, da die Kosten vom jeweiligen Modell, vom Zubehör und von den Gegebenheiten des Treppenhauses, der Geschossanzahl bzw. der Hubhöhe abhängen. Für die Montage müssen Sie je nach Aufwand mit weiteren 1.000 bis 2.000 Euro rechnen.
Modell | Preise* |
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Plattformlift (gerade Treppe) | ca. 10.000 bis 15.000 Euro |
Plattformlift (kurvige Treppe) | ca. 12.000 bis 25.000 Euro |
Hublift (bis 180 cm) | ca. 5.000 bis 15.000 Euro |
Hublift (ab 180 cm) | ca. 15.000 bis 20.000 Euro |
Senkrechtlift (ohne Schacht) | ca. 18.000 bis 30.000 Euro |
Senkrechtlift (mit Schacht) | ca. 25.000 bis 50.000 Euro |
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Hub- und Plattformlifte für Ihren Rollstuhl oder Ihre Gehhilfe können Sie auch mieten. Diese Variante lohnt sich vor allem dann, wenn Sie den Lift nur vorübergehend, zum Beispiel aufgrund einer Sportverletzung oder eines Arbeitsunfalls, benötigen. In Abhängigkeit vom Modell, von den räumlichen Voraussetzungen und vom Anbieter schwanken die Preise für die Miete zwischen 60 und 100 Euro pro Monat. Neben den monatlichen Raten fallen weitere Kosten für den Ein- und Ausbau und eine oftmals hohe Anzahlung an. Dafür sind Reparatur- und Servicekosten in der Miete bereits enthalten.
Plattformlifte und -aufzüge sind in der Anschaffung je nach Modell sehr kostenintensiv. Nicht jeder kann diese Summe auf einmal aufbringen. Daher bieten zum Beispiel Kranken- und Pflegekassen Zuschüsse für den Einbau von Treppenliften von bis zu 4.000 Euro pro Person an.
Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert Treppenlifte mit Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten für die Barrierereduzierung und den altersgerechten sowie behindertengerechten Umbau an.
Plattformlifte und -aufzüge ermöglichen einen Transport mitsamt Rollstuhl oder Gehhilfe. Während ein Plattformlift entlang einer Schiene der Treppenführung verläuft, bewegt sich der Plattformaufzug vertikal zur Barriere. Alle Varianten lassen sich per Knopfdruck oder Joystick direkt an der Plattform sowie mithilfe eines Steuerungsboards am Fuß der Treppe bedienen.
Plattformlifte sind in der Standardausführung ca. 80 x 100 Zentimeter groß. Im eingeklappten Zustand nimmt der Lift nur 20 bis 30 Zentimeter ein, sodass die Treppe für andere Personen im Haushalt nutzbar bleibt. Ein Hublift ist ab 95 x 100 Zentimeter erhältlich. Ein Senkrechtlift ist standardmäßig 1 Meter x 1,5 Meter groß. Die Maße der Modelle lassen sich aber auch individuell an die Rollstuhlgröße und die örtlichen Gegebenheiten anpassen.
Mobile Alternativen zum Plattformlift und -aufzug sind Treppensteiger und Treppenraupen. Die meisten dieser Modelle können allerdings nur mit einer Begleitperson benutzt werden - eine Ausnahme sind selbstfahrende Treppenraupen. Um sie zu bedienen, müssen Sie Ihren Rollstuhl allerdings selbst darauf befestigen können. Für die Mitnahme von Gehhilfen sind beide Varianten nicht geeignet.
Die Preise für Plattformaufzüge und -lifte variieren je nach Modell, Ausführung und Treppenverlauf. Ein Plattformlift für eine gerade Treppe und ein Stockwerk kostet ab 10.000 Euro, für kurvige Treppen beginnen die Preise bei 12.000 Euro. Hublifte sind dagegen bereits ab 5.000 Euro erhältlich. Senkrechtlifte kosten zwischen 18.000 und 50.000 Euro.