Für Wohn- und Warmwintergärten
Wie bei allen anderen Wohn- und Anbauten müssen auch Fundament, Bodenplatte und Abdichtung eines Wintergartens folgende wichtige Eigenschaften erfüllen:
Lastenaufnahme und -verteilung
Sperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit
Frostaufbrüche vermeiden
Wärmedämmung
Zudem muss das Fundament eines Wohnwintergartens inklusive des Fußbodenaufbaus laut aktuellem Gebäudeenergiegesetz (GEG) einen Höchstwert für den Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,3 W/m²K erfüllen.
Mit der Bodenplatte entscheidet sich bereits, welche Wintergartenart es werden soll.
Je nach Wintergartenstil und entsprechenden energetischen Anforderungen können Sie Ihren Wintergarten auch auf den Terrassenboden bauen. Prüfen Sie bei dieser Lösung vor Baubeginn unbedingt, ob die folgenden Eigenschaften gegeben sind:
die nötige Wärmedämmung,
eine thermische Trennung unter den Außenwänden des Wintergartens,
eine Sperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit und
die erforderliche Tragfähigkeit.
Bei dieser Baulösung handelt es sich jedoch um Ausnahmefälle. Häufig fehlt bei einer offenen Terrasse das notwendige Gefälle für einen Wintergarten. Auch Versorgungsleitungen beispielsweise für die Heizkörper werden in der Regel direkt mit der Bodenplatte des Wintergartens geplant. Eine Nachrüstung bringt meist einen großen Aufwand mit sich, weswegen ein neues Fundament häufig unumgänglich ist.
Bereits mit dem Aufbau des Fundaments entscheiden Sie darüber, ob der spätere Wintergarten als Wohnwintergarten genutzt werden kann.
Kaltwintergärten haben geringere Anforderungen an die Wärmedämmung. Dementsprechend sind leichtere Bauweisen mit einem Ringfundament oder Punktfundament in der Regel ausreichend.
Bei einem Wohnraumerweiterung ist es aufgrund der hohen energetischen Anforderungen notwendig, eine Fundamentplatte zu gießen.
Bevor Sie mit Ihrem Wintergartenbau starten, erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde oder dem Landesbauamt nach einer Baugenehmigung. In den meisten Bundesländern sind Wintergärten genehmigungspflichtig. Beachten Sie außerdem bei der Planung die nötigen Abstände zu Nachbargrundstücken einzuhalten.
1. Planung der Bodenplatte
Als Erstes wird die Fläche für das Fundament ausgemessen und der Bereich abgesteckt. Rings um die Fläche sollten zudem etwa 15 cm Arbeitsraum dazugerechnet werden.
Ist alles abgesteckt, wird eine Bauschnur um die Fläche gespannt und alles mit Markierungsspray gekennzeichnet. Die Bauschnüre können dann entfernt werden.
Fehler im Fundament können kostspielige Langzeitfolgen nach sich ziehen. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, sich von einer Fachfirma unter die Arme greifen zu lassen. Geeignete Anbieter für Wintergärten aus Ihrer Nähe finden Sie kostenlos* und bequem von zu Hause über unser Anfrageformular. Alternativ können Sie sich auch in einem Fachhandel beraten lassen.
2. Boden ausheben
Anschließend wird im Bereich Ihres geplanten Fundaments rund 30 cm Boden abgetragen. Bevor es mit der Frostschürze weitergeht, ist es wichtig sicherzustellen, dass der Boden in alle Richtungen waagerecht ist.
Für die Frostschürze wird am äußersten Rand des Fundaments in ungefähr 30 cm Breite eine Grube ausgegraben. Diese sollte mindestens 80 cm tief sein.
3. Boden verdichten mit Rüttelplatte
Damit das Fundament sich später nicht absenkt, muss alles mit einer Rüttelplatte verdichtet werden.
Als Heimwerker:in möchten Sie das Fundament selbst legen? Dazu notwendige Maschinen wie eine Rüttelplatte oder einen Betonmischer können Sie sich im Baumarkt ausleihen.
4. Sauberkeitsschicht und Dämmung verlegen
Die Dämmschicht soll Frost vom Wintergarten fernhalten und Wärmeverluste vorbeugen. Deswegen muss die zukünftige Bodenplatte vom Untergrund durch eine sogenannte Sauberkeitsschicht getrennt werden.
Dazu wird Kies in den ausgehobenen Fundamentgraben geschüttet und mit einer Rüttelplatte verdichtet. Anschließend wird die Kiesfläche mit einer wasserdichten PE-Folie abgedeckt. Diese muss genauso groß wie das Fundament plus 20 cm auf jeder Seite sein. Darauf wird dann das Dämmmaterial Ihrer Wahl verlegt.
5. Schalung bauen
Als Nächstes folgt die Schalung. Dabei handelt es sich um einen Holzrahmen aus Schalbrettern, der genau so hoch ist wie später die Fundamentplatte. Wichtig ist dabei ebenso, die Stärke der Dielen mit einzuberechnen, da das Innenmaß der Schalung der Fundamentgröße entspricht. Anschließend werden die Bretter in Position gebracht und von außen vernagelt.
6. Frostschürze und Betonplatte gießen
Frostschürze und Bodenplatte werden im letzten Schritt in einem Stück gegossen. Die Dicke der Betonplatte ist dabei abhängig von der Belastung, die durch den Wintergarten entsteht. Zum Schluss wird die Betonoberfläche mit einer Richtlatte sauber abgezogen.
Lassen Sie den Beton mehrere Tage aushärten und schützen Sie die Fläche während der Trocknungsphase mit einer Baufolie vor Feuchtigkeit. Nach ca. zwei Tagen können Sie die Schalung entfernen und nach etwa sechs Tagen kann das Fundament genutzt werden.
Wenn die Lufttemperatur sehr hoch ist, kann es passieren, dass der Beton rissig wird. Um das zu verhindern, sollten Sie die Plane von außen immer mal wieder bewässern, sodass der Beton nicht zu schnell trocknet.
Für eine Warmwintergarten benötigen Sie eine solide Bodenplatte aus Beton mit Frostschürze.
In Abhängigkeit von der Größe des Wintergartens können Sie mit Kosten zwischen 3.000 und 4.000 Euro rechnen. Hinzu kommen Kosten für das Verlegen oder Ausleihen von Maschinen.
In Abhängigkeit von Größe und Material beginnen die Kosten für einen Wintergarten bei circa 17.500 Euro. Für einen Warmwintergarten können Sie aufgrund der Vorschriften für Wärmedämmung und Fenster jedoch mit deutlich mehr Kosten rechnen. Hier beginnen die Kosten meist bei 30.000 Euro.