Für Wohn- und Warmwintergärten
Um die passende Heizung für Ihren Wintergarten auszuwählen, ist es wichtig, erst den Heizbedarf zu ermitteln. Ein Kaltwintergartens beispielsweise benötigt häufig gar kein zusätzliches Heizsystem, wohingegen ein Wohnwintergarten beheizt werden muss.
Wenn Sie planen, Ihren Wintergarten ganzjährig als Aufenthaltsraum zu nutzen, ist die Heizleistung für Spitzenzeiten des Bedarfs auszulegen. Das heißt für den schlechtesten Fall, wenn die Sonne nicht scheint und niedrige Außentemperaturen herrschen. In der Regel wird diese hohe Heizleistung jedoch nur für eine kurze Zeitdauer benötigt und hat deswegen kaum Einfluss auf Ihren Energieverbrauch. Empfohlen wird für Warmwintergärten das Heizen mittels Konvektoren.
In Kaltwintergärten oder solchen, die nur an warmen Tagen als Aufenthaltsraum genutzt werden, muss nicht zwingend eine Heizung installiert werden. Es wird jedoch empfohlen, zumindest einen kleinen Heizstrahler oder eine Fußbodenheizung als eventuellen Frostschutz einzubauen.
Genau wie bei anderen Räumen im Haus oder der Wohnung haben Sie auch beim Wintergarten verschiedene Systeme zum Heizen zur Auswahl. In unserer Tabelle finden Sie die gängigsten Heizungen für Wintergärten auf einen Blick.
Heizung | Vorteile | Nachteile | Kosten* |
---|---|---|---|
Konvektoren | einfach installierbar leistungsstark | optisch weniger ansprechend | ca. 150 bis 500 Euro (Überflur)/Stück |
Infrarot-Strahler | flexibel einsetzbar für Kaltwintergärten geeignet | hohe Heizkosten | ca. 2.400 Euro bei einer Heizleistung für 30m² |
Holzofen | gemütliche Heizwärme umweltfreundliches Heizmittel | als alleinige Heizung nicht ausreichend | ca. 500 bis 5.000 Euro/Stück |
Heizglas | optisch sehr ansprechend platzsparend | vergleichsweise geringe Heizleistung | Aufpreis von ca. 3.600 Euro bei 20 m² Wohnfläche |
Luft-Wärmepumpe | flexibel einsetzbar ggf. auch Kühlfunktion | vergleichsweise geringe Heizleistung | ca. 7.000 bis 10.000 Euro, zzgl. Kosten für Lüftungsanlage |
Fußbodenheizung | gemütliche Heizwärme platzsparend | vergleichsweise geringe Heizleistung | ca. 70 bis 100 Euro pro m |
* Kosten sind Richtwerte zur Orientierung; zzgl. Versand und Montage
Die Beheizung durch Konvektionswärme mittels eines herkömmlichen Heizkörpers gilt allgemein als „klassische Heizmethode". Hierbei wird die Luft im Innenraum durch einen Heizkörper erwärmt. Die warme Luft steigt dann nach oben und erwärmt von dort den Innenraum und die Außenhülle des Wintergartens. Die abgekühlte Luft sinkt an den gegenüberliegenden Wänden ab, strömt in Richtung Heizkörper und wird dort erneut aufgeheizt. So entsteht eine Luftzirkulation, genannt Konvektion.
Damit die Luft richtig zirkulieren kann, ist es wichtig, dass die Heizkörper an den kältesten Stellen platziert werden. Im Wintergarten wäre das entlang der Glasflächen. Funktioniert die Luftzirkulation nicht richtig, können selbst bei warmer Raumtemperatur die Scheiben kalt sein und ein unangenehmes Gefühl eines kalten Zuges entstehen.
Heizkörper entlang der Glasflächen werden ungern installiert, denn sie stören die schöne Optik der großen Glasfronten und nehmen vergleichsweise viel Platz ein. Dank sogenannter Unterluftheizungen können Sie Konvektoren mit niedriger Bauhöhe in den Fußboden Ihres Wintergartens integrieren lassen. Die warme Luft strömt dann durch Gitterroste entlang der Glasflächen in den Wintergarten.
Andere Wintergartenheizungen basieren auf dem Prinzip der Strahlungswärme, wie beispielsweise Infrarot-Strahler, Strahlungsheizkörper oder in die Wand sowie in Verglasungen integrierte Heizungen. Hierbei wird der Heizkörper elektrisch erwärmt und gibt die Wärme an die Umgebungsluft ab. Elektroheizungen sind flexibel einsetzbar, im Verbrauch jedoch teurer.
Auch ein Kamin macht in einem Wintergarten einiges her und kann durchaus zum Heizen eingesetzt werden. Nutzen Sie den Wintergarten dauerhaft als weiteren Wohnraum, sollten Sie beachten, dass dieser auch dann beheizt werden muss, wenn Sie mal nicht zu Hause sind. In solchen Fällen kann eine Ergänzung durch ein automatisches Heizsystem sinnvoll sein.
Eine weitere besonders elegante Variante ist sogenanntes Heizglas. Dabei erwärmen feinste elektronische Leitungen die Verglasung des Wintergartens. Großer Nachteil hierbei ist die Versorgung über elektrischen Strom und der dadurch erhöhte Kostenfaktor sowie eine hohe Belastung der Umwelt. Beziehen Sie Ihren Strom allerdings aus einer Solaranlage, kann Heizglas für Sie eine umweltfreundliche und optisch ansprechende Lösung sein. Alternativ dazu gibt es auch Scheiben, die über eine beschichtete Oberfläche beheizt werden.
Als umweltfreundliche Lösung können Sie Ihren Wintergarten auch mit einer Wärmepumpe heizen. Die einfachste Variante ist eine Luft-Wärmepumpe. Dabei wird Umgebungsluft mittels eines Wärmetauschers erwärmt und in den Wintergarten gepumpt. Das Beste: Eine Wärmepumpe funktioniert auch umgekehrt als Klimaanlage. Hinzu kommen verschiedene Erweiterungsmöglichkeiten durch den Einsatz verschiedener Filter, beispielsweise für eine luftreinigende und geruchsbindende Wirkung.
Eine Fußbodenheizung ist als einzige Heizquelle für Wintergärten häufig nicht ausreichend. Durch den vergleichsweise hohen Wärmeverlust würde eine Fußbodenheizung Ihren Wintergarten im Winter nicht genug erwärmen. Hinzu kommt ein erhöhtes Risiko der Kondensatbildung an den Glasflächen. Grund dafür ist, dass Fußbodenheizungen nicht effizient genug auf Schwankungen der Sonneneinstrahlung reagieren können. Dadurch wird wiederum eine ungeeignete Temperaturverteilung an den Glasfronten und Glasdächern begünstigt.
Eine Kombination aus mehreren Systemen ist die optimale Lösung in Bezug auf gezielten Energieeinsatz und Wohlbefinden. Nachteil hierbei sind allerdings die erhöhten Investitionskosten.
Welche Heizung Sie am Ende einbauen, hängt neben dem Nutzungsziel auch von
den konkreten Bedingungen des Wintergartens,
Ihren ästhetischen Vorstellungen und
dem finanziellen Rahmen ab.
Um die für Ihren Wintergarten optimale Heizung auszuwählen, bedarf es einer genauen Beratung. Wenden Sie sich diesbezüglich an Wintergartenplaner:innen oder Heizungsbauer:innen. Sollten Sie noch auf der Suche nach einer geeigneten Fachfirma sein, füllen Sie gern mit wenigen Klicks unser Online-Formular aus. Anhand Ihrer Angaben können wir Ihnen bis zu drei geeignete Firmen für Wintergärten aus Ihrer Nähe empfehlen. Unser Service ist für Sie dabei jederzeit kostenlos und unverbindlich*.
Bei einem Kaltwintergarten sind Sie nicht verpflichtet, eine Heizung einzubauen. Geeignete Heizsysteme sind Elektroheizungen, Heizglas oder eine Fußbodenheizung.
Sie können einen Kaltwintergarten beheizen, um auch im Frühling oder Herbst dort gemütlich zu sitzen. Im Gegensatz zum Warmwintergarten besteht jedoch keine Pflicht zum Einbau einer Heizung.
Für Wohnwintergärten ist Konvektionswärme, also das Heizen mittels herkömmlicher Heizkörper am besten geeignet. Für einen Kaltwintergarten kann eine Fußbodenheizung ausreichend sein.