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Ratgeber

Für Wohn- und Warmwintergärten

So wählen Sie die passende Heizung für Ihren Wintergarten aus

Brauchen Sie passende Empfehlungen für Fachfirmen?
Sie planen Ihren Wintergarten als weiteren Wohnraum zu nutzen? Dann ist der Einbau einer Heizung unumgänglich. Welches das passende Heizsystem ist, hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Wintergartenmodell, der Größe und dem geplanten Nutzungsziel ab. Wir zeigen Ihnen, welche Heizungen es für Wintergärten gibt und welche Vor- sowie Nachteile sie haben.
Unsere Autorin Undine Tackmann  ist Senior Editor bei Aroundhome und Expertin auf dem Gebiet Energieeffizienz und für Solaranlagen
Undine Tackmann
20.11.2024, 11:42 Uhr
Wintergarten mit Holzofen

Heizung an Nutzungsziel des Wintergartens anpassen

Um die passende Heizung für Ihren Wintergarten auszuwählen, ist es wichtig, erst den Heizbedarf zu ermitteln. Ein Kaltwintergartens beispielsweise benötigt häufig gar kein zusätzliches Heizsystem, wohingegen ein Wohnwintergarten beheizt werden muss.

Heizung für Warmwintergärten

Wenn Sie planen, Ihren Wintergarten ganzjährig als Aufenthaltsraum zu nutzen, ist die Heizleistung für Spitzenzeiten des Bedarfs auszulegen. Das heißt für den schlechtesten Fall, wenn die Sonne nicht scheint und niedrige Außentemperaturen herrschen. In der Regel wird diese hohe Heizleistung jedoch nur für eine kurze Zeitdauer benötigt und hat deswegen kaum Einfluss auf Ihren Energieverbrauch. Empfohlen wird für Warmwintergärten das Heizen mittels Konvektoren.

Heizung für Kaltwintergärten

In Kaltwintergärten oder solchen, die nur an warmen Tagen als Aufenthaltsraum genutzt werden, muss nicht zwingend eine Heizung installiert werden. Es wird jedoch empfohlen, zumindest einen kleinen Heizstrahler oder eine Fußbodenheizung als eventuellen Frostschutz einzubauen.

Im Kaltwintergarten können ein Kamin oder Heizstrahler für Wärme sorgen.

Verschiedene Heizsysteme im Überblick

Genau wie bei anderen Räumen im Haus oder der Wohnung haben Sie auch beim Wintergarten verschiedene Systeme zum Heizen zur Auswahl. In unserer Tabelle finden Sie die gängigsten Heizungen für Wintergärten auf einen Blick.

Heizung

Vorteile

Nachteile

Kosten*

Konvektoren

einfach installierbar

leistungsstark

optisch weniger ansprechend

ca. 150 bis 500 Euro (Überflur)/Stück

Infrarot-Strahler

flexibel einsetzbar

für Kaltwintergärten geeignet

hohe Heizkosten

ca. 2.400 Euro bei einer Heizleistung für 30m²

Holzofen

gemütliche Heizwärme

umweltfreundliches Heizmittel

als alleinige Heizung nicht ausreichend

ca. 500 bis 5.000 Euro/Stück

Heizglas

optisch sehr ansprechend

platzsparend

vergleichsweise geringe Heizleistung

Aufpreis von ca. 3.600 Euro bei 20 m² Wohnfläche

Luft-Wärmepumpe

flexibel einsetzbar

ggf. auch Kühlfunktion

vergleichsweise geringe Heizleistung

ca. 7.000 bis 10.000 Euro, zzgl. Kosten für Lüftungsanlage

Fußbodenheizung

gemütliche Heizwärme

platzsparend

vergleichsweise geringe Heizleistung

ca. 70 bis 100 Euro pro m

* Kosten sind Richtwerte zur Orientierung; zzgl. Versand und Montage

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Heizen mit Konvektionswärme - der Klassiker

Die Beheizung durch Konvektionswärme mittels eines herkömmlichen Heizkörpers gilt allgemein als „klassische Heizmethode". Hierbei wird die Luft im Innenraum durch einen Heizkörper erwärmt. Die warme Luft steigt dann nach oben und erwärmt von dort den Innenraum und die Außenhülle des Wintergartens. Die abgekühlte Luft sinkt an den gegenüberliegenden Wänden ab, strömt in Richtung Heizkörper und wird dort erneut aufgeheizt. So entsteht eine Luftzirkulation, genannt Konvektion.

Grafik Wintergartenheizung

Damit die Luft richtig zirkulieren kann, ist es wichtig, dass die Heizkörper an den kältesten Stellen platziert werden. Im Wintergarten wäre das entlang der Glasflächen. Funktioniert die Luftzirkulation nicht richtig, können selbst bei warmer Raumtemperatur die Scheiben kalt sein und ein unangenehmes Gefühl eines kalten Zuges entstehen.

Unser Tipp:

Heizkörper entlang der Glasflächen werden ungern installiert, denn sie stören die schöne Optik der großen Glasfronten und nehmen vergleichsweise viel Platz ein. Dank sogenannter Unterluftheizungen können Sie Konvektoren mit niedriger Bauhöhe in den Fußboden Ihres Wintergartens integrieren lassen. Die warme Luft strömt dann durch Gitterroste entlang der Glasflächen in den Wintergarten.

Heizen mit Strahlungswärme - für weniger Heizbedarf

Andere Wintergartenheizungen basieren auf dem Prinzip der Strahlungswärme, wie beispielsweise Infrarot-Strahler, Strahlungsheizkörper oder in die Wand sowie in Verglasungen integrierte Heizungen. Hierbei wird der Heizkörper elektrisch erwärmt und gibt die Wärme an die Umgebungsluft ab. Elektroheizungen sind flexibel einsetzbar, im Verbrauch jedoch teurer.

Grafik Wintergartenheizung Infrarotstrahler

Heizen mit einem Kamin oder Ofen - für den Wohlfühlfaktor

Auch ein Kamin macht in einem Wintergarten einiges her und kann durchaus zum Heizen eingesetzt werden. Nutzen Sie den Wintergarten dauerhaft als weiteren Wohnraum, sollten Sie beachten, dass dieser auch dann beheizt werden muss, wenn Sie mal nicht zu Hause sind. In solchen Fällen kann eine Ergänzung durch ein automatisches Heizsystem sinnvoll sein.

Grafik Wintergartenheizung Kamin

Heizen mit Heizglas - modern & optisch ansprechend

Eine weitere besonders elegante Variante ist sogenanntes Heizglas. Dabei erwärmen feinste elektronische Leitungen die Verglasung des Wintergartens. Großer Nachteil hierbei ist die Versorgung über elektrischen Strom und der dadurch erhöhte Kostenfaktor sowie eine hohe Belastung der Umwelt. Beziehen Sie Ihren Strom allerdings aus einer Solaranlage, kann Heizglas für Sie eine umweltfreundliche und optisch ansprechende Lösung sein. Alternativ dazu gibt es auch Scheiben, die über eine beschichtete Oberfläche beheizt werden.

Grafik Wintergartenheizung Heizglas

Wintergarten heizen mit Wärmepumpe - umweltfreundlich

Als umweltfreundliche Lösung können Sie Ihren Wintergarten auch mit einer Wärmepumpe heizen. Die einfachste Variante ist eine Luft-Wärmepumpe. Dabei wird Umgebungsluft mittels eines Wärmetauschers erwärmt und in den Wintergarten gepumpt. Das Beste: Eine Wärmepumpe funktioniert auch umgekehrt als Klimaanlage. Hinzu kommen verschiedene Erweiterungsmöglichkeiten durch den Einsatz verschiedener Filter, beispielsweise für eine luftreinigende und geruchsbindende Wirkung.

Grafik Wintergartenheizung Wärmepumpe

Fußbodenheizung als Zusatzheizung

Eine Fußbodenheizung ist als einzige Heizquelle für Wintergärten häufig nicht ausreichend. Durch den vergleichsweise hohen Wärmeverlust würde eine Fußbodenheizung Ihren Wintergarten im Winter nicht genug erwärmen. Hinzu kommt ein erhöhtes Risiko der Kondensatbildung an den Glasflächen. Grund dafür ist, dass Fußbodenheizungen nicht effizient genug auf Schwankungen der Sonneneinstrahlung reagieren können. Dadurch wird wiederum eine ungeeignete Temperaturverteilung an den Glasfronten und Glasdächern begünstigt.

Grafik Wintergartenheizung Fußbodenheizung
Kombination mehrer Heizungen für den Wintergarten

Eine Kombination aus mehreren Systemen ist die optimale Lösung in Bezug auf gezielten Energieeinsatz und Wohlbefinden. Nachteil hierbei sind allerdings die erhöhten Investitionskosten.

Ihre passende Lösung für einen beheizten Wintergarten

Welche Heizung Sie am Ende einbauen, hängt neben dem Nutzungsziel auch von

  • den konkreten Bedingungen des Wintergartens,

  • Ihren ästhetischen Vorstellungen und

  • dem finanziellen Rahmen ab.

Um die für Ihren Wintergarten optimale Heizung auszuwählen, bedarf es einer genauen Beratung. Wenden Sie sich diesbezüglich an Wintergartenplaner:innen oder Heizungsbauer:innen. Sollten Sie noch auf der Suche nach einer geeigneten Fachfirma sein, füllen Sie gern mit wenigen Klicks unser Online-Formular aus. Anhand Ihrer Angaben können wir Ihnen bis zu drei geeignete Firmen für Wintergärten aus Ihrer Nähe empfehlen. Unser Service ist für Sie dabei jederzeit kostenlos und unverbindlich*.

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Häufig gestellte Fragen
Welche Heizung für kalten Wintergarten?

Bei einem Kaltwintergarten sind Sie nicht verpflichtet, eine Heizung einzubauen. Geeignete Heizsysteme sind Elektroheizungen, Heizglas oder eine Fußbodenheizung.

Kann ein Kaltwintergarten beheizt werden?

Sie können einen Kaltwintergarten beheizen, um auch im Frühling oder Herbst dort gemütlich zu sitzen. Im Gegensatz zum Warmwintergarten besteht jedoch keine Pflicht zum Einbau einer Heizung.

Welche Heizung eignet sich für einen Wintergarten?

Für Wohnwintergärten ist Konvektionswärme, also das Heizen mittels herkömmlicher Heizkörper am besten geeignet. Für einen Kaltwintergarten kann eine Fußbodenheizung ausreichend sein.

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