Wertvolle Informationen
Damit Sie sich einen Eindruck vom Arbeitsumfang für einen Wintergarten machen können, erklären wir anhand von sieben Schritten, wie ein Wintergarten in Eigenleistung errichtet werden kann. Bitte beachten Sie, dass es sich bei diesen Angaben um eine grobe Orientierungshilfe handelt. Je nach Wintergartentyp, -modell und -größe können unterschiedliche Bauarbeiten und Montageschritte anfallen.
Falls Sie sich für einen Wintergarten aus Holz entschieden haben, müssen Sie das Holz für den Innen- und Außenbereich vorab mit einem schützenden Anstrich versiegeln. Benutzen Sie hierfür nur hochwertige Lacke und Lasuren, da diese länger haltbar sind und nach innen keine giftigen Gase ausströmen.
Für einen stabilen Wintergarten brauchen Sie zunächst ein Fundament. Je nach Größe des geplanten Baus können Sie sich auch Fertigbeton kommen lassen. In jedem Fall ist es wichtig, dass die Platte ausreichend stark wird. Eine Mindeststärke von 20 bis 40 Zentimetern ist bei einem Wintergarten empfehlenswert.
Für einen kleinen Wintergarten oder Sommergarten reicht meist auch ein einfaches Ringfundament aus. In diesem Fall sollte das Fundament mindestens 60 Zentimeter tief in die Erde reichen, um einen Wintergarten zuverlässig zu stützen.
Nun wird das Grundgerüst des Wintergartens auf dem Fundament aufgestellt. Alle Holzteile, die auf dem Beton aufliegen, sollten dabei mit einer Lage Teerpappe gegen aufsteigende Feuchtigkeit geschützt werden.
Dank Wintergärten und Terrassenüberdachungen können Sie immer im Garten sitzen.
Als Nächstes werden die Tragbalken oben auf den aufrechten Ständern aufgesetzt. Diese können mit Bolzen und Muttern angeschraubt oder verzapft werden. Die einfachste und sinnvollste Methode ist heute aber ein sogenannter Balkenschuh, den es passend im Baumarkt gibt. Sie werden in der Regel nur angenagelt und erhöhen die Tragkraft der Balken. Dazu gibt es verschiedene Verbindersysteme, welche zu den unterschiedlichen Größen und Stärken der Balken passen.
Zusätzlich dazu wird unter und über jedem geplanten Fenster jeweils eine Querstrebe eingesetzt, damit die Fenster später fest in der Konstruktion sitzen.
Nun können Sie die Dachlatten direkt auf die Tragbalken aufgelegen. Je nachdem, wie weit die Tragbalken auseinanderliegen, müssen Sie eventuell noch Zwischenbalken einsetzen.
Im Anschluss können Fenster und Türen eingesetzt werden. Meist werden die Fenster mit einer speziellen Befestigung geliefert, die dem Verbindungssystem der Balken ähnlich ist. Verwenden Sie trotzdem immer noch eine Wasserwaage, um die exakte Ausrichtung zu prüfen. Das Fenster muss optimal sitzen, sonst klemmt es später oder lässt sich nicht öffnen oder schließen.
Decken Sie nun das Dach vollständig ein und schließen Sie die Wände mit Ihrem Wunschmaterial. Achten Sie dabei darauf, lose rumliegende oder herunterhängende Stromkabel ordnungsgemäß auszurichten. Zwischen die Balken sollten Sie innerhalb der Verkleidungen Dämmmaterial einlegen.
Große Glasfronten sorgen für ein richtiges Wintergartengefühl.
Ein Wintergarten besteht aus mehr als nur Glaswänden. Zum Teil muss ein Fundament mit Bodenplatten geschüttet werden, Isolierungen müssen vorgenommen und Stromkabel verlegt werden. Der Aufbau eines Wintergartenbausatzes für einen einfachen Kaltwintergartens ist auch für Laien machbar. Doch selbst dafür ist handwerkliches Geschick vorteilhaft. Für einen Wohnwintergarten ist eine Fußbodenheizung empfehlenswert. Wintergärten mit Südausrichtung sollten Sie mit einer Außenbeschattung und einer Be- und Entlüftung ausstatten.
Mängel beim Wintergarten zum Selberbauen können teuer für Sie werden. Wenn Sie den Aufbau selbst übernehmen und dabei Fehler entstehen, haben Sie später keinerlei Garantieansprüche. Abdichtungs-, Anschluss- und Verglasungsarbeiten können für Wintergarten-Heimwerker:innen eine Hürde darstellen. Falls Sie keinerlei handwerkliche Erfahrungen in diesen Bereichen haben, sollten Sie professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen. Die Installation von Heizung und Elektrik sollte immer von einer Firma ausgeführt werden. Viele Anbieter:innen von Wintergärten stellen Ihnen gegen einen Aufpreis Experten:innen zur Seite.
Vor Baubeginn muss entschieden werden, welche Form und welche Größe der Wintergarten haben soll. Beliebt sind Wintergärten in rechteckiger oder runder Form. Als Hausbesitzer:in können Sie den Wintergarten optisch auch an Ihr Haus anpassen. Planen Sie auf jeden Fall nicht zu knapp, der architektonische Reiz des Glasanbaus könnte sonst verloren gehen. Die Grundfläche sollte mindestens 12 bis 15 Quadratmeter, die Raumtiefe mindestens 2,5 Meter betragen.
Der Wintergartenrahmen kann aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Am verbreitetsten sind Bausätze aus Holz, doch auch Wintergärten mit einem Aluminium- oder Kunststoffrahmen bieten Vorteile. Die folgende Tabelle verschafft Ihnen einen Überblick:
Eigenschaften | Holz | Aluminium | Kunststoff |
---|---|---|---|
Wetterbeständigkeit | - | + | + |
Langlebigkeit | + | + | + |
Raumklima | + | - | - |
Wärmedämmung | + | + | - |
Stabilität | + | + | - |
Gestaltung | + | - | + |
Preis | + | - | + |
In manchen Baugebieten sollten Sie wegen einer erhöhten Schnee- und Windlast auf besonders stabile Materialien für Ihr Wintergartendach zurückgreifen. Häufig richtet sich die Materialwahl auch nach den bisher im Haus verbauten Fenstern und Türen. Bei der farblichen Gestaltung ist heute vieles möglich.
Da Wintergärten mit großen Glasflächen ausgestattet sind, müssen diese gut gedämmt werden. Um den gesetzlichen Energiesparvorschriften gerecht zu werden und Heizkosten zu sparen, sollten Sie sich für Wintergartenfenster mit einer Zweifach- oder Dreifachverglasung entscheiden. Diese Verglasung bietet auch eine hohe Licht- und Energiedurchlässigkeit.
Die Fenster und Türen Ihres Wintergartens sollten Sie genauso gut sichern wie Ihre Haustüren. Erkundigen Sie sich bei Ihren Anbieter:innen nach speziellen Tür- und Fensterschlössern, die Ihren Wintergarten vor Einbrechern schützen. Das für Wintergärten verwendete Isolierglas ist auch als Sicherheitsglas erhältlich.
Wählen Sie eine robuste Tür, welche gut verriegelt werden kann, um sich vor Einbruch zu schützen.
Besonders wichtig ist die Ausrichtung des Wintergartens. Überlegen Sie dazu, wie und wann Sie den Wintergarten nutzen wollen. Eine Übersicht der verschiedenen Ausrichtungen und deren Vor- und Nachteile haben wir in einer Tabelle für Sie zusammengetragen:
Ausrichtung | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Norden | ganztägiger, gleichmäßiger Lichteinfall | Heizung notwendig |
Osten | schöner Frühstücksraum und guter Standort für Pflanzen | Belüftungssysteme und Beschattungen sind notwendig |
Süden | maximaler Energiegewinn durch Sonneneinstrahlung, auch im Winter viel Licht und Wärme | leistungsfähiges Belüftungs- und Beschattungssystem notwendig |
Westen | Wärme und Licht bis in den späten Abend | weniger Licht am Morgen und Nachmittag |
Darüber hinaus sollten Sie sich überlegen, zu welchen Jahreszeiten Sie den Wintergarten vorrangig nutzen möchten. Unterschieden werden Kalt-, Mittelwarm- und Warm- bzw. Wohnwintergärten.
Wintergartenart | Eigenschaften | Kosten* |
---|---|---|
Kaltwintergarten | - nur im Sommer als Wohnraum nutzbar - gute Überwinterungsmöglichkeit für Pflanzen - leichtere Bauweise, da einfachere Materialien wie Kunststoff ausreichend - unbeheizt, da nicht ans Heizsystem angeschlossen - keine besonderen Bauvorschriften einzuhalten - wenig Isolierung ausreichend | ca. 10.000 bis 25.000 Euro |
Mittelwarmer Wintergarten | - Mischung aus kaltem und warmem Wintergarten - Bauvorschriften nur bedingt einzuhalten - kann im Winter nur als kälterer Wohnraum genutzt werden, da Isolierung nicht so hoch ist - gute Alternative zum warmen Wintergarten | ca. 25.000 bis 50.000 Euro |
Warmwintergarten/ Wohnwintergarten | - dient ganzjährig als weiterer Wohnraum - angeschlossen ans Heizsystem - hohe Isolierung notwendig - genehmigungspflichtig - strenge Bauvorschriften einzuhalten | ca. 50.000 bis 100.000 Euro |
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Alle nachträglichen An- oder Umbauten wie Garagen, Wintergärten oder Vordächer können unter bestimmten Umständen eine Baugenehmigung erfordern. Erkundigen Sie sich bei Ihrem zuständigen Bauamt, der Kreis- oder Stadtverwaltung oder Ihren Anbieter:innen.
Lichtdurchflutet und mit Ausblick: Wintergärten haben durchaus ihren Charme.
Wer überlegt, seinen Wintergarten selbst zu bauen, um Kosten einzusparen, der sollte handwerkliches Geschick mitbringen. Denn damit Sie langfristig Freude an Ihrem Wintergarten haben, müssen statische Berechnungen, das Fundament und der Aufbau fehlerfrei sein. Im Schnitt können Sie mit dem Eigenbau zwischen 2.500 bis 5.000 Euro einsparen. Ihre finale Einsparsumme ist natürlich davon abhängig, wie viel Eigenleistung Sie erbringen.
Am meisten können Sie sparen, wenn Sie Ihren Wintergarten von der ersten Skizze bis zur letzten Schraube selbst planen und aufbauen. Dies erfordert jedoch einiges an handwerklichem Geschick und statischen Berechnungen. Die notwendigen Materialien können Sie im Baumarkt zuschneiden lassen.
Auch ein Wintergartenbausatz ist eine gute Möglichkeit, um den Wintergarten selbst zu bauen. Dabei plant und produziert eine Firma nach Ihren Vorgaben den Wintergarten und liefert anschließend die Baumaterialien, inklusive Vorbohrungen, Schrauben und Bauanleitung. Als Ihr eigener Bauherr übernehmen Sie dann den Aufbau in Eigenleistung.
Ihrer Fantasie sind beim Eigenbau keine Grenzen gesetzt. Umso aufwendiger und größer der Wintergarten gestaltet wird, desto höher fällt der Gesamtpreis aus. Die professionelle Unterstützung beim Errichten des Wintergartens durch fachkundige Mitarbeiter:innen, garantiert Ihnen fehlerfreies Bauen.
Egal ob Warm- oder Kaltwintergarten: Wer sich für einen Wintergarten interessiert, sollte sich zumindest beraten lassen. Gerade beim Selbstbau ist eine fachgerechte Planung wichtig, damit Sie mit dem Endergebnis zufrieden sind. Es gibt viele Hersteller:innen für Wintergartenbausätze mit Bauanleitung. Manche Firmen können Wintergärten auch in individuellen Maßen umsetzen. Bei einigen können Kunden:innen den fertig produzierten und probeweise montierten Bausatz sogar besichtigen, bevor er zum Versand verpackt wird.
Mit unserem kostenfreien und unverbindlichen* Service wollen wir Sie bei der Suche nach passenden Anbieter:innen unterstützen. Indem Sie unverbindlich unseren Online-Fragebogen ausfüllen, können wir Ihnen bis zu drei von uns geprüfte Fachfirmen aus Ihrer Umgebung empfehlen. Durch einen Angebotsvergleich sichern Sie sich ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis und entscheiden am Ende selbst, mit wem Sie zusammenarbeiten möchten.
Ob Sie einen Wintergarten ohne Baugenehmigung errichten dürfen und wie groß dieser sein darf, hängt vom Bundesland ab. In manchen Bundesländern dürfen Kaltwintergärten zwischen 20 bis 30m² genehmigungsfrei erbaut werden.
Je nach Ausstattung, Modell und Material variieren die Kosten sehr stark. Für die günstiste Variante können Sie mit ca. 13.000 Euro rechnen. Für hochwertige Wohnwintergärten der Größe können mit bis zu 50.000 Euro inklusive aller Nebenkosten rechnen.
Manche Firmen bieten Wintergartenbausätze zum selber bauen an. In der Regel handelt es sich dabei und Kaltwintergärten mit einer Leichtbauweise. Ein gewisses handwerkliches Geschick sollten Sie dennoch mitbringen.